So kalt wie Eis, so klar wie Glas

Coverfoto So kalt wie Eis, so klar wie Glas
Copyright: ueberreuter

von Oliver Schlick
ueberreuter, 2021
Taschenbuch, 381 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-7641-2002-3
12,95 Euro

 

Cora hat gerade ihre Mutter verloren, als auf der Beerdigung plötzlich ein alter Mann auftaucht, der vorgibt, ihr Großvater zu sein. Unmöglich, denkt sich Cora, da ihre Mutter immer gesagt hatte, dass ihre Eltern tot seien. Doch Jacob Dorneyser, so heißt der Alte, ist ihr Großvater. Cora beschließt, zu ihrem Großvater zu ziehen, ihn besser kennenzulernen und neu anzufangen. Los geht es nach Rockenfeld!

Bald erfährt Cora, dass ihr Großvater berühmt ist. Und zwar für seine Schneekugeln! Vor Jahren erschuf ein Dorneyser die erste Schneekugel und fortan waren die Wunderwerke aus stillen Landschaften und tanzendem Schnee der Dorneysers die legendärsten auf der ganzen Welt. Doch um diese Schneekugeln rankt sich seit jeher noch mehr als ein einfacher historischer Fakt und je näher Cora der Wahrheit kommt, desto komischere Dinge passieren: Ein mysteriöser Fremder taucht auf, aus dem Wald dringen in der Nacht komische Lichter und sie erfährt von einem Mädchen, das seit Jahren verschwunden bleibt. Kann sie das Geheimnis um die berühmte erste „Dorneyser Schneekugel“ lüften?

Meine Meinung:

Ich finde, dass die Geschichte an sich gut gelungen ist. Ich bin nicht so vertraut mit den deutschen Märchen, zumindest nicht so, dass ich die Märchen vollständig kenne, die das Buch umfasst (ich will nicht spoilern welches, denn das würde euch zu viel verraten). Generell finde ich das Märchen aber sehr gut adaptiert. Ich musste es mir zwar noch einmal kurz im Internet durchlesen, damit ich alles verstehe, doch es wurde gut übernommen. Natürlich wird es auch im Laufe der Geschichte erklärt, doch der Name taucht schon früher auf und ich wusste sofort, dass das Märchen eine Rolle spielt. Generell finde ich das Thema auch interessant. Ich habe noch nie ein Buch über Schneekugeln gelesen und es war spannend zu erfahren, wie diese gemacht werden und welchen Stellenwert sie für manche Menschen haben. Ich selbst bin jetzt keine Sammlerin, also war mir das nicht so bewusst. Insgesamt gibt das Buch einen interessanten Blickwinkel auf das Leben (natürlich auch ein wenig in die Fantasyrichtung), welchen ich noch nie hatte.

 

Die Charaktere finde ich okay, jedoch teilweise ein wenig oberflächlich. Sie sind zudem klischeehaft und dadurch ein wenig zu überzogen. Zum Beispiel ist Moritz, ein Freund von Cora, homosexuell und entspricht vielen „Klischees“, was ich nicht so gut finde. Ich finde solche Stereotype beziehungsweise Vorurteile nicht so gut, da sie porträtieren, wie Schwule – in den Augen des Autors – „sein sollten“ bzw. „sind“. Nicht jeder homosexuelle Mann mag es, Make-up zu tragen oder spricht Freundinnen mit „Schwester“ an.

Zudem finde ich die Erwähnung von Alkohol, Drogen und selbstgedrehten Zigaretten ein wenig gegensätzlich zu der Märchenadaption. Daher fällt es mir schwer, das Buch einer Altersgruppe zuzuordnen.

 

Insgesamt war das Buch okay, aber nicht so nach meinem Geschmack. Vielleicht gefällt es euch ja !

 

Sophie Heuschkel, 16 Jahre

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