Soul Beach – Frostiges Paradies

Coverfoto Soul Beach- Frostiges Paradies
Copyright: Loewe

von Kate Harrison
Loewe, 2013
gebunden, 351 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN 978-3-7855-7386-0
9,99 Euro

Alice´s Schwester Meggie wurde ermordet. Als sie dann eine E-Mail von Meggies Account aus geschickt bekommt, glaubt sie zunächst an einen schlechten Scherz. Doch dann bekommt Alice eine Einladung zum Soul Beach: einem digitalen Paradies, in dem sich die Seelen toter Jugendlicher aufhalten, und auch Meggie ist dort. Nach und nach zieht Soul Beach Alice in seinen Bann. Doch was hat es mit der mysteriösen Website auf sich? Wer steckt dahinter? Und warum sind nur junge Leute dort?

Ich fand die Idee des Buches direkt interessant und auch die Umsetzung hat mir gut gefallen. Man rätselt unentwegt mit, warum es den Soul Beach gibt, was es mit ihm auf sich hat und wer Meggies Mörder ist. Zudem lernt man die Charaktere gut kennen, wobei jedoch die „realen“ Charaktere häufig eher vergessen werden und der Fokus klar auf den Toten am Soul Beach liegt, was ich schade finde, da Robbie und Cara anfangs sehr interessant und sympathisch gewirkt haben.

Alice wird nach und nach abhängiger vom Soul Beach und man merkt schon jetzt, dass es in der Zukunft quasi unmöglich für sie sein wird, diesen aufzugeben und vor allem Meggie „gehen zu lassen“. Je häufiger sie die Website besucht, desto unsympathischer wird zudem ihr Charakter, aber auch generell verändert sie sich sehr, weil ihr ihr richtiges Leben immer unwichtiger zu sein scheint. Erst als sie Triti (einer Bewohnerin des Strandes) helfen muss, was jedoch nur in der Realität möglich ist, wird sie nach und nach wieder „normaler“.

Während mir der Schreibstil und die Twists in der Geschichte sehr gut gefallen, gibt es allerdings Kleinigkeiten, die ich gar nicht gut fand. Zum einen finde ich es unlogisch, wie Alice ein Geheimnis um ihren Zweitnamen Florence macht und niemand außer ihrer Familie anscheinend über diesen Bescheid weiß, Meggie sie jedoch unentwegt Florrie nennt, was sie wahrscheinlich schon vor ihrem Tod gemacht hat. Das Verheimlichen des Zweitnamens ergibt dementsprechend keinen wirklichen Sinn und ich verstehe nicht, warum die Information anfangs so in den Fokus gesetzt wurde, wenn sie in Wirklichkeit keine große Rolle spielt.

Zum anderen stört mich die Beziehung zwischen Danny und Alice. Die beiden kennen sich kaum und als Leser hat man vielleicht drei direkte Dialoge zwischen den beiden gelesen und trotzdem sind sie von jetzt auf gleich unsterblich ineinander verliebt. Das Ganze wäre deutlich logischer, wenn die Autorin viel mehr Interaktionen zwischen Alice und Danny in die vorherigen Kapitel eingebaut hätte, denn so wirkt die Beziehung lediglich überhastet und unrealistisch.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und es ist bis zum Ende hin spannend. Da viele meiner Fragen noch nicht beantwortet sind, freue ich mich umso mehr schon auf den zweiten Teil.

Mara Frohreich, 18 Jahre

 

 

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