The Evil of Salwood

Coverfoto The Evil of Salwood
Copyright: Thienemann

von Ann-Kristin Gelder
Taschenbuch, 383 Seiten
Thienemann, 2021
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-522-20276-3
17,00 Euro

 

In ihrer Jugend gab es nur eine Regel für Faye: Verlasse niemals den Salzkreis! Der Salzkreis, der Salwood umgibt und die Geister vom Dorf fern hält. Außerhalb seiner schützenden Wirkung liegt dichter Nebel, in dem die Geister toben. Wer ohne Schutz hinaus in den Nebel tritt, riskiert nie wieder zurück zu kehren, oder noch schlimmer, in Besitz genommen zu werden.

Faye kennt die Regeln, sie weiß um die Gefahren, die im Nebel lauern und doch beschließt sie, bei einer Mutprobe mitzumachen, die direkt hinaus aus dem Salzkreis führt. Die kleine Gruppe will sich grade aufmachen, als Ezra Blackmore auftaucht und versucht ihnen das Ganze auszureden. Als sich die Gruppe jedoch nicht von ihrem Vorhaben abbringen lässt, begleitet Ezra sie und versucht sie so gut es geht zu beschützen.

Für Hana reicht dieser Schutz nicht, sie wird von den Geistern getötet; die anderen entkommen dem Nebel nur mit viel Glück.  Faye ist wahnsinnig dankbar für Ezras Hilfe, doch die anderen sehen in ihm nur einen gefundenen Sündenbock und schieben die Schuld auf ihn. Es scheint als seien sie dem Nebel entkommen, doch schon bald häufen sich rätselhafte Vorfälle im Dorf.

Faye wird immer häufiger von ihrem Emotionen überrollt, kann sich nicht beherrschen und verhält sich gar nicht mehr wie die brave Tochter des Reverends. Ezra beschleicht ein schrecklicher Verdacht und er setzt mit Faye gemeinsam alles daran, herauszufinden, woher die Geister kommen und wie man sie aufhalten kann. Schnell finden sie heraus, dass die Geschichte Salwoods um einiges düsterer ist als gedacht, ein schmutziges Geheimnis nach dem anderen wird gelüftet und bei all ihren Entdeckungen läuft ihnen die Zeit nur so durch die Finger. Werden sie es schaffen, den Spuk zu beenden, bevor es zu spät ist?

Faye ist ein wirklich interessanter Charakter. Sie ist die Tochter des Reverends und alle erwarten von ihr, dass sie sich an die Regeln des Dorfes hält. Vielleicht entschließt sie sich grade deswegen, bei der Mutprobe mitzumachen– obwohl sie die Gefahren des Nebels genau kennt. Zu Beginn scheint diese Idee einfach nur dumm, unnötig und waghalsig und man fragt sich, wieso Faye sich von den anderen Jugendlichen so beeinflussen lässt.

Auch später, als die anderen die Schuld auf Ezra schieben, mischt sich Faye nicht ein und hilft ihm nicht. Beim Lesen habe ich mir stellenweise echt gewünscht, dass Faye mal etwas weniger die brave Tochter ist, sondern für ihre Meinungen einsteht. Umso besser hat es mir dann gefallen, als sie im Laufe der Geschichte immer weniger Kontrolle über ihr Handeln und ihre Emotionen hat. Sie hört immer mehr auf ihre Instinkte und legt weniger Wert auf ihre Rolle als Tochter des Reverends.

Natürlich merkt man als Leser schnell, dass es dabei nicht so ganz mit rechten Dingen zu gehen kann, dennoch ist diese Charakterentwicklung durchaus sehr willkommen. Auch Ezra stellt einen starken Charakter dar. Sein Großvater ist Hüter der Chronik, und als sein Nachfolger gehört es zu Ezras Aufgaben, regelmäßig in den Nebel zu gehen und einen Ausweg zu finden. Er weiß somit mehr über den Nebel und die Geister als die meisten Bewohner Salwoods. Besonders gut hat mir außerdem gefallen, wie düster und unheimlich die Geschichte geschrieben ist. Der Nebel, die Geister und die ganze Geschichte dahinter ist wahnsinnig spannend und ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen, bevor das Rätsel gelöst war.

Ann-Kathrin Opiolka, 20 Jahre

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