von Zoe Sugg und Amy McCulloch
cbj, 2021,
Taschenbuch, 364 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-570-16612-3
15,00 Euro
Das Beste an dem Elite-Internat Illumen Hall ist die Abschlussfeier, da sind sich alle sicher. Die Party vor den Sommerferien wird von allen geliebt, da nur die 600 Schüler:innen teilnehmen dürfen und die Musik und Drinks die Stimmung ganz schön aufheizen. Doch dieses Jahr ist es anders: Anstatt von der heiteren, wenn auch teilweise melancholischen Party mitgerissen zu werden, verwandelt sich der Strand in einen Tatort, als eine Schülerin an den Strand spült. Sie ist tot. Auf dem Rücken das Tattoo einer Elster.
Die 17-jährige Audrey hat so gar keinen Bock auf ihre neue Schule. Frisch aus den USA hergezogen, schon schieben ihre Eltern sie auf das Illumen Hall – Internat ab. Außerdem ist ihre Mitbewohnerin Ivy unglaublich abweisend und antwortet beinahe giftig auf ihre Fragen. Als sie dann auch noch von Lola erfährt, der Schülerin, die bei der Abschlussfeier starb, will Audrey nur noch weg vom Internat. Denn Lolas Tod und der Fakt, dass sie und Ivy in Lolas altem Zimmer hausen, bringt Erinnerungen wieder hoch, die Audrey so krampfhaft versucht hat zu vergessen. Doch obwohl die Vergangenheit sie quält, will Audrey das Geheimnis um Lolas Tod lösen: Hat die fröhliche Schülerin Suizid begangen oder ist es doch Mord gewesen, wie der mysteriöse Podcast behauptet?
„The Margpie Society“ verbindet drei Themen, die ich liebe: Intrigen, die typischen Dramen in Internaten und Geheimgesellschaften!
Am Anfang war ich noch nicht ganz in der Geschichte drin, vor allem, weil viele Anglizismen benutzt werden und ich erst ein bisschen das Gefühl hatte, ich würde ein halb englisches, halb deutsches Buch lesen. Da habe ich mich aber ziemlich schnell reinfinden können. Die Autorinnen kommen schließlich aus dem englischsprachigen Raum und den ein oder anderen Satz kann man nicht ins Deutsche übersetzen, da dann der Akzent von Audrey zum Beispiel nicht zur Geltung kommt. Auch andere Begriffe wie „Boyfriend“ und die speziellen Bezeichnungen der Hierarchie am Internat wurden im Englischen belassen. Bei den speziellen Bezeichnungen wurden aber dann oft die deutschen Übersetzungen im Nebensatz genannt. Auch das finde ich ein bisschen gewöhnungsbedürftig, generell aber vor allem gut für Leser:innen, die die englischen Begriffe und Übersetzungen dazu nicht kennen. Ich persönlich fände es wahrscheinlich besser, dass Buch wirklich komplett auf Englisch zu lesen, da diese Erklärungen teilweise ein wenig den Lesefluss stören. Daher würde ich allen, die auch gerne englische Bücher lesen, dieses Buch im Original empfehlen.
Generell von der Handlung her kann ich nur Gutes sagen: Es ist vor allem ab der Mitte sehr spannend und es sind einige Intrigen vorhanden, die ich nicht von vornherein durchschaut habe, aber die auch nicht zu absurd waren, sodass das Buch im Ganzen sehr logisch wirkt. Auch der Cliffhanger am Ende ist super und man will nun unbedingt weiterlesen. Der zweite Band erscheint auf Englisch am 25.Novermber 2021 und ich werde mir ihn auf jeden Fall holen. Ich mag auch die Charaktere und deren Entwicklung sehr. Vor allem finde ich schlau, dass die Autorinnen hier bei ihren Protagonistinnen auf Gegensätze gebaut haben. Audrey ist nämlich reich, wirkt sehr offen und als wäre sie das klischeehafte, berühmte, sich auf ihrem Status ausruhende Mädchen an der Schule. Ivy dagegen wirkt wie eine Person, die sehr viel für ihre Träume arbeitet, da sie auch recht arm ist. Sie ist daher manchmal eher verschlossen, weil sie sich auf nichts anderes als ihren Plan fokussiert, doch sie ist sehr ambitioniert und richtig nett, wenn man sie kennenlernt. Die Entwicklung bei beiden, die sie gegeneinander offener werden lässt, ist sehr gut gelungen, dass heißt es wirkt realistisch.
Das Cover ist echt wunderschön. Ich mag es generell, wenn es so ein Motiv/Symbol gibt, das sich durch eine ganze Geschichte zieht, und ich finde das ist hier mit der Elster gut gelungen. Das Motiv wird auch immer wieder aufgegriffen und es ist von Anfang an ein großes Thema.
<< Bonnie balanciert eine silberne Münze auf ihren Fingern und schnippt sie dann ins Wasser. Anschließend kreuzt sie die Finger und sagt: „ I won’t cross the magpies, and the magpies won’t cross me.“
Warum will sie keine Elstern verärgern? >>
Wie ihr an dem Ausschnitt auch seht, ist das Buch super spannend und wirft eigentlich in jeder Szene neue Fragen auf. Dadurch empfehle ich es euch sehr und hoffe, dass ihr Spaß beim Lesen habt!
Sophie Heuschkel, 16 Jahre