Und plötzlich steht dein Leben auf Null

Coverfoto Und plötzlich steht dein Leben auf Null
Copyright: Planet!

von Karolin Kolbe
Planet, 2021
Taschenbuch, 253 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-522-50694-6,
13,00 Euro

Ella, Luise und Sina verbindet eins: Sie alle haben Krebs. Sie liegen alle im gleichen Krankenhaus und Sina sogar schon zum zweiten Mal. Zwischen Therapien und Operationen bildet sich zwischen ihnen eine besondere Freundschaft, obwohl sie alle verschieden alt sind. Sie geben sich gegenseitig Halt in schlimmen Zeiten und lästern über ihre Eltern. Mit Neflix&Chill und heimlichen Ausflügen versuchen sie, sich ihr Leben zu versüßen. Doch für Ella hat das Leben noch mehr im Sinn, denn bald fangen in ihrem Bauch an, Schmetterlinge zu tanzen.

Ein sehr emotionales Buch über Freundschaft, Liebe und einen langen Kampf ums Überleben.

Das Buch ist sehr gut geschrieben. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Geschichte, obwohl sie nicht richtig spannend ist, will man nicht aufhören zu lesen, bis man weiß, was jetzt mit den Charakteren passiert. Sie ist abwechselnd aus Ellas, Luises und Sinas Sicht geschrieben und so bekommt man nicht nur mit, wie Krebs sich auf das Leben eines Menschens auswirken kann, sondern das direkt aus drei unterschiedlichen Sichten. Da die Umstände und Hintergründe der Protagonisten verschieden sind, ist das sehr allumfassend.

Das Cover ist echt gut gestaltet worden. Ich mag den Farbverlauf und die Line-Art. Es erinnert mich an ein Herzfrequenzmessgerät und das passt ja irgendwie. Es ist auf jeden Fall sehr schön gemacht und auch der Klappentext regt zum Lesen an!

Wie gesagt ist die Geschichte nicht durchgehend spannend, aber hunderprozentig mitreißend. Die kleinen Ausflüge der Drei und ihre Geschichten lassen einen nur mitfiebern und hoffen, dass sie ihren Kampf gegen den Krebs gewinnen. Ihre Freundschaft zu verfolgen, ist echt bewegend. Da sie grundlegend eher verschieden sind, finde ich es gut, dass dargestellt wir, wie das Schicksal Menschen verbinden kann. Ich meine, Eltern oder Geschwister, die keinen Krebs haben, aber Kinder/Geschwister mit Krebs, können nie wissen, wie es ist. Aber Ella, Luise und Sina halten zusammen und können über alles reden.

Erst habe ich mich ein wenig gescheut, dieses Buch zu lesen, denn ich fühle immer sehr mit Menschen mit. Daher habe ich auch einige (hunderte) Male beim Lesen dieses Buches geweint : ) Dennoch würde ich sagen, dass es insgesamt sehr lebensbejahend ist und die kleinen „Ausflüge“ aus dem Krankenhaus auch teilweise sehr lustig sind.

Ich find es sehr schön, dass die Autorin ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen miteinbringt. Zwar meint sie, dass die medizinischen Details vielleicht nicht immer stimmen, was ich vollkommen verstehen kann, aber sie selbst hat mit 24 Jahren Krebs diagnostiziert bekommen und wollte ein Buch über den Zusammenhalt in solch einer schwierigen Lebenslage schreiben. Oder aber auch wie dieser Zusammenhalt und die Unterstützung von allen sein sollte. Ich finde es gut, wenn Menschen ihre eigenen Gefühle und Erlebnisse durch Kunst oder Literatur ausdrücken. Das hilft ungemein.

Die Geschichte ist insgesamt sehr süß, emotional und lebensbejahend!

Sophie Heuschkel, 15 Jahre

Und hier kommt ncoh eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Diagnose Krebs! Diese Nachricht wirft Ella, Luise und Sina vollkommen aus der Bahn. Im Krankenhaus lernen sie sich kennen und obwohl sie grundverschieden sind, freunden sie sich an. Gegenseitig geben sie sich Halt und versuchen aus der schlimmen Situation das Beste zu machen…

Zunächst hat mich die Story sehr an „Club der roten Bänder“ erinnert, doch obwohl die Geschichten in Ansätzen ähnlich sind, ist „Und plötzlich steht dein Leben auf null“ auf seine eigene Art besonders. Die Freundschaft der drei Mädchen gibt Hoffnung, dass man auch in den schwierigsten Situationen des Lebens etwas Schönes finden kann. Die drei Mädchen sind grundverschieden, aber halten immer zusammen und verbringen so auch schöne Zeiten im Krankenhaus.

Anfangs hat mich der Schreibstil gestört und mir haben Emotionen gefehlt, doch das hat sich bereits nach den ersten Kapiteln geändert und ich hab mich voll in dem Buch verloren, habe mit den dreien mitgefiebert und auf ein Happy End gehofft. Bei jedem Rückschlag habe ich mitgezittert und mich bei jedem Erfolg gefreut.

Die Kapitel wechseln die Perspektiven, werden mal aus Ellas, mal aus Luises und mal aus Sinas Sicht erzählt, was ich super fand. So erlebt man die Geschichte aus mehreren Perspektiven und lernt die drei individuell kennen. Jeder geht mit seiner Situation anders um und kämpft mit seinen eigenen Problemen.

Das Buch zeigt gut, wie das Leben mit Krebs aussehen kann. Neben typischen Krankenhausgeschehnissen, wie den Behandlungen, werden auch verschiedene Weisen, wie die Familie und Freunde der Hauptcharaktere mit der Situation umgehen, beleuchtet. Es funktioniert nicht immer reibungslos und auch der Umkreis leidet stark unter solch einer Diagnose, wodurch dieser unterschiedlich handelt, was zum Teil schlecht nachvollziehbar ist, jedoch in der Realität häufig der Fall ist. Ich fand es gut, dass die Autorin solche Probleme nicht ignoriert, sondern mit in die Geschichte integriert hat. Aber auch die Ärzte und Pfleger spielen eine große Rolle während der Behandlungen und sind ein großer Bestandteil des Buches, was ich sehr schön fand, da diese häufig in Erzählungen eine viel zu kleine Rolle spielen.

 

Mara Frohreich, 18 Jahre

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