Tito Bonito und die Sache mit dem Glück

Coverfoto Tito Bonito und die Sache mit dem Glück
Copyright: Dressler

von Matilda Woods
Dressler, 2018
gebunden, 204 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978-3-7915-0069-0
15,00 Euro

„Wenn man nach Allora kam, musste man nur den Kopf in den Nacken legen und in den Himmel blicken, um von Tagesanbruch bis tief in die Nacht wundervolle Dinge zu sehen.“

Diese „wundervollen Dinge“ sind zum Beispiel die in allen Farben funkelnden Häuser in den engen Gassen der Stadt oder die Fische, die von ganz allein in die Häuser fliegen, ohne dass jemand sich die Mühe machen muss sie zu angeln. Aber auch die glücklichen Menschen, allen voran der Tischler Alberto und seine drei fröhlichen Kinder.

Doch dann kommt eine tödliche Krankheit über die Menschen der Stadt, die schimmernden Farben verblassen und es wird einsam und ruhig in den verwinkelten Gassen. Und der Tischler Alberto schreinert nur noch Särge….

Doch dann passieren merkwürdige Dinge, aus Albertos Haus verschwinden Schüsseln mit Essen und immer wieder glaubt Alberto zu spüren, dass er beobachtet wird. Bis er eines Tages früher von einem Geschäft zurück kommt und einen kleinen Jungen mit seinem farbenprächtigen Vogel in seiner Küche sitzen sieht. Er freundet sich mit dem schweigsamen Jungen und Fia, seinem Vogel, an und lässt die beiden bei sich wohnen. Tito Bonito, so heißt der Junge, geht bei Alberto in die Lehre und hilft ihm fortan sehr geschickt dabei, Särge zu schnitzen und sie mit Engeln zu verzieren.

Eines Tages ist Tito verschwunden und tagelang nicht zu sehen. Aber dann klopft Fia, der Vogel,  an Albertos Tür. Er führt den alten Mann in ein verwunschenes Haus am Waldrand, in dem sich  der todkranke Tito versteckt. Alberto päppelt den Jungen wieder auf und hört eine unglaubliche Geschichte von ihm.  Tito ist mit seiner Mutter, die mittlerweile gestorben ist, vor seinem gewalttätigen Vater geflohen, der alles daran setzt, Tito wiederzufinden, weil er glaubt, dass Tito ihm gehöre. Tito hat große Angst vor seinem Vater und fürchtet, dass der ihn auch in Allora finden könnte.

Als Titos Vater tatsächlich eines Tages in der Stadt auftaucht und überall nach Tito sucht, müssen Alberto, Tito und sein magischer Vogel HalsüberKopf fliehen…. „Tito Bonito und die Sache mit dem Glück“ weiterlesen

Isola

Coverfoto Isola
Copyright: Arena

von Isabel Abedi
Arena, 2010
Klappenbroschur, 328 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-4015-0892-4
9,99 Euro

Es sollte eigentlich ein spannendes Film-Projekt werden: Zwölf Jugendliche planen drei Wochen alleine auf einer einsamen Insel verbringen, ständig überwacht von Kameras. Alle dürfen nur drei Dinge mit auf die Insel nehmen und Gewalt und Alkohol sind verboten. Zunächst scheint alles gut zu laufen, doch dann bricht der Kontakt zu den Regisseuren des Projektes ab. Das geplante „Mörderspiel“ droht zu eskalieren, denn schnell wird klar, dass jeder auf der Insel seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Die 17 jährige Vera muss entscheiden, wem sie vertrauen kann, um zu überleben.

Die Idee von Isabel Abedis Buch erscheint auf den ersten Blick zwar nicht neu, doch trotzdem sticht „Isola“ unter den vielen „Überlebensthrillern“ hervor. Zum einen ist Abedis  Schreibstil und ihre Fähigkeit, die Atmosphäre des Handlungsortes perfekt einzufangen, einzigartig. Während man das Buch liest, hat man das Gefühl, zusammen mit Vera über den Strand zu laufen und den Wind in den Haaren zu spüren, als wäre man selbst dort. Auch die spannenden Szenen kommen nicht zu kurz, da Veras Gefühle so realistisch beschrieben werden, dass man in die Szene hineingezogen wird. Zum anderen sind die Personen in diesem Buch einfach so großartig und realistisch gestaltet. Alle haben ihre eigenen Hoffnungen und Ängste. Viele Geheimnisse werden erst im Laufe der Geschichte preisgegeben, sodass man immer wieder etwas Neues über die Personen lernt und sie immer besser verstehen kann. Außerdem ist die Gruppe so vielseitig und abwechslungsreich, dass es sehr interessant ist, zu sehen, wie sie miteinander klar kommen.  In der Geschichte gibt es viele unerwartete Wendungen, sodass man bis zum Schluss nicht weiß, was eigentlich gespielt wird.  „Isola“ weiterlesen