von Isabel Abedi
Arena, 2010
Klappenbroschur, 328 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-4015-0892-4
9,99 Euro
Es sollte eigentlich ein spannendes Film-Projekt werden: Zwölf Jugendliche planen drei Wochen alleine auf einer einsamen Insel verbringen, ständig überwacht von Kameras. Alle dürfen nur drei Dinge mit auf die Insel nehmen und Gewalt und Alkohol sind verboten. Zunächst scheint alles gut zu laufen, doch dann bricht der Kontakt zu den Regisseuren des Projektes ab. Das geplante „Mörderspiel“ droht zu eskalieren, denn schnell wird klar, dass jeder auf der Insel seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Die 17 jährige Vera muss entscheiden, wem sie vertrauen kann, um zu überleben.
Die Idee von Isabel Abedis Buch erscheint auf den ersten Blick zwar nicht neu, doch trotzdem sticht „Isola“ unter den vielen „Überlebensthrillern“ hervor. Zum einen ist Abedis Schreibstil und ihre Fähigkeit, die Atmosphäre des Handlungsortes perfekt einzufangen, einzigartig. Während man das Buch liest, hat man das Gefühl, zusammen mit Vera über den Strand zu laufen und den Wind in den Haaren zu spüren, als wäre man selbst dort. Auch die spannenden Szenen kommen nicht zu kurz, da Veras Gefühle so realistisch beschrieben werden, dass man in die Szene hineingezogen wird. Zum anderen sind die Personen in diesem Buch einfach so großartig und realistisch gestaltet. Alle haben ihre eigenen Hoffnungen und Ängste. Viele Geheimnisse werden erst im Laufe der Geschichte preisgegeben, sodass man immer wieder etwas Neues über die Personen lernt und sie immer besser verstehen kann. Außerdem ist die Gruppe so vielseitig und abwechslungsreich, dass es sehr interessant ist, zu sehen, wie sie miteinander klar kommen. In der Geschichte gibt es viele unerwartete Wendungen, sodass man bis zum Schluss nicht weiß, was eigentlich gespielt wird.
Ich würde das Buch jedem empfehlen, der an einem kalten Winterabend Lust auf ein spannendes, tropisches Abenteuer hat. Ich für meinen Teil habe es selber am Strand gelesen, aber das wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen. 😉 Und wer das Buch schon kennt, sollte es vielleicht noch ein zweites Mal in die Hand nehmen. Es lohnt sich echt.
Imke Wellessen, 17 Jahre