Swing High- Tanzen gegen den Sturm

Coverfoto Swing High
Copyright: Gerstenberg

von Cornelia Franz
Gerstenberg, 2022
gebunden, 224 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3836961059
16,00 Euro

 

Hamburg, 1939. Der 16-jährige Henri will doch eigentlich nur feiern und die neueste Jazzmusik hören, doch das Naziregime verbietet ein „unangepasstes“ Verhalten. Währenddessen bricht der 2. Weltkrieg aus, und es gibt jeden Abend Fliegeralarm. Henri hottet sich fast jeden Abend die Seele aus dem Leib, um die Nazis und den Krieg zu vergessen, doch dann wird die Polizei auf ihn aufmerksam…

 

Meine Meinung:

Mir hat das Buch wirklich sehr, sehr gut gefallen! Es war nicht zu lang und sehr gut geschrieben! Denn das Buch ist im Grunde eine Erzählung Henris aus dem Gefängnis, wie er seinem Mitgefangenen seine Geschichte (wie er ins Gefängnis gekommen ist) erzählt. Das war mal ein anderer Erzählstil, aber ich finde, das hat die Autorin tatsächlich sehr gut umgesetzt!

Die Charaktere waren alle sehr sympathisch (außer die bösen natürlich) und gut dargestellt. Außerdem hat man viel über die Zeit Hitlers erfahren. Ich persönlich kann Henris Liebe zur Jazzmusik nicht so nachvollziehen, aber jedem das seine!

Was man vielleicht kritisieren könnte, wäre, dass am Ende ein Zeitsprung von 8 Jahren kam, wo in dieser Zeitspanne (Achtung Spoiler!) fast alle Freunde Henris im Krieg gestorben sind. Außerdem war das Ende ein bisschen abrupt.

Das Cover war schlicht, aber schön gestaltet, und die Schrift war weder zu klein noch zu groß. Das Buch war außerdem qualitativ hochwertig gestaltet.

Das Buch würde ich ab 12 Jahren empfehlen, da es nicht so lang ist und es darin um Hitler und den 2. Weltkrieg geht. „Swing High“ ist eine klare Lese-empfehlung für alle Geschichts- und Swing- interessierte Menschen!

 

Hakan Saz, 13 Jahre

 

Dunkelnacht

Coverfoto Dunkelnacht
Copyright: Oetinger

von Kirsten Boie
Oetinger 2021
Hardcover, 127 Seiten
ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7512-0053-0
13,00 Euro

„Sie sagen, die Amerikaner sind vielleicht morgen schon da!“, sagt das Mädchen.

Es ist Ende April 1945, kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs. In Penzberg warten viele Menschen auf die „Befreiung“ durch amerikanische Soldaten. Nach sechs Jahren Krieg ist der Wunsch nach Frieden sehr groß geworden.

Aber leichtgefallen war er nicht, der Sieg, gefallen waren stattdessen viele Tausend Soldaten.

Gustl möchte unbedingt in diesen letzten Kriegstagen zum Helden werden. Sein Vater wurde als politischer Häftling eingesperrt und er möchte diese „Schande“, wie er es nennt, wiedergutmachen. Deshalb hat er sich den „Werwölfen“ angeschlossen, einer besonderen Kämpfergruppe für Hitler. „Dunkelnacht“ weiterlesen

Er ist wieder da

Coverfoto Er ist wieder da
Copyright: Bastei-Lübbe

von Timur Vermes
Bastei Lübbe, 2014
Taschenbuch, 394 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 978-3-404-17178-1
9,99 Euro

Es war vergleichsweise still, über mir war kein Feindflieger zu sehen, kein Geschützdonner zu hören, keine Einschläge in der Nähe, keine Luftschutzsirenen. Ich registrierte auch: keine Reichskanzlei, kein Führerbunker. Ich wandte den Kopf, ich sah, ich lag auf dem Boden eines unbebauten Grundstückes, umgeben von benachbarten Häuserwänden, aus Ziegeln gemauert, teilweise von Schmutzfinken beschmiert, ich ärgerte mich sofort und beschloss spontan, Dönitz herbeizuzitieren. Ich dachte zuerst gar, wie in einem Halbschlummer, ja liegt denn Dönitz auch hier irgendwo herum, dann siegte die Disziplin, die Logik, ich erfasste rasch die Eigenwilligkeit der Lage. Ich kampiere üblicherweise nicht unter freiem Himmel.

Der Führer ist zurückgekommen. 66 Jahre nach seinem Tod wacht er urplötzlich auf, mitten in Berlin. Für einen Imitator gehalten, bekommt er einen Beruf beim Fernsehen und avanciert zum Star. Er rechnet mit dem neuen Deutschland ab, ohne sich zu verstellen. Wer ihn mag, lobt seine Art, das „Original“ bis ins kleinste Detail perfekt zu imitieren, der Rest verzweifelt eben daran. Ob Ausländer, die Presse, die NPD oder die Zukunft von Claudia Roth und der EU, der Führer hat zu allem eine Meinung, und die teilt er seinen Mitbürgern schonungslos mit. „Er ist wieder da“ weiterlesen

Adressat unbekannt

Coverfoto Adressat unbekannt
Copyright: Hoffmann & Campe

von Katherine Kressmann Taylor
Hoffmann & Campe, 2012
Taschenbuch, 80 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 978-3-455-40415-9
12,99 Euro

Es ist eine Zeit, in der nicht jeder Mensch in Deutschland die gleichen Rechte hat. Eine Zeit, in der Juden sich in Deutschland fürchten mussten, öffentlich etwas zu sagen. In dieser Zeit leben  in San Francisco die beiden Freunde Martin Schulse, der aus Deutschland kommt, und Max Eisenstein, ein amerikanischer Jude.  Zusammen haben die beiden eine gutlaufende Kunstgalerie, dennoch möchte Martin Schulse im Jahr 1932 mit seiner Familie wieder nach Deutschland reisen und dort leben. Um weiter in Kontakt zu bleiben, schreiben sich Martin und Max Briefe. Zu dieser Zeit kommt auch Hitler nach Deutschland, und die Rassentrennung zwischen Juden und Ariern fängt an. Die Frage, die da bleibt, ist, was unter so einem Druck aus der Freundschaft zwischen Martin Schulse und Max Eisenstein wird, und wer am Ende sagen kann, ob er mit seinem Handeln glücklich ist. „Adressat unbekannt“ weiterlesen

Der Junge auf dem Berg

Coverfoto Der Junge auf dem Berg
Copyright: Fischer

von John Boyne
aus dem Englischen von Ilse Layer
Fischer KJB, 2017
gebunden, 316 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978-3-7373-4062-5
16,99 Euro

Er lag einige Minuten still da und versuchte, sich die Fahrt ins Gedächtnis zu rufen, die ihn hierher geführt hatte. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war, dass er aus dem Zug gestiegen und mit einer Frau, die sagte, sie sei seine Tante, den Bahnsteig entlang gegangen war. Sie waren in ein Auto gestiegen, das von einem Mann mit einer dunkelgrauen Chauffeursmütze gesteuert wurde. Danach verschwamm alles.

Pierrot lebt in Paris, sein Vater ist Deutscher, seine Mutter Französin. Deshalb gibt es immer öfter Streit zwischen den Eltern, besonders, nachdem sein Vater aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Als Pierrots Eltern sterben, kann er eine Zeitlang bei seinem besten Freund Anshel und seiner Mutter unterkommen. Doch die beiden sind Juden und haben selbst genug Probleme. Deshalb kommt Pierrot ins Waisenhaus.

Als sich dort eines Tages eine Frau meldet, die seine Tante zu sein scheint, beginnt für Pierrot ein neues Leben. Seine Tante ist Hauswirtschafterin im Berghof, der Sommerresidenz von Adolf Hitler.

Pierrot soll sich dort so unauffällig wie möglich verhalten und er soll auch seinen Namen ändern und niemandem erzählen, dass er aus Paris kommt. Denn die Zeiten sind gefährlich, der zweite Weltkrieg steht kurz bevor und die Spitzel lauern überall. Peter,( wie Pierrot sich nun nennen soll), führt ein einsames Leben auf dem Berghof, er freundet sich ein bisschen mit Hitlers Chauffeur an und spielt so oft er kann mit den Tieren. Als Hitler und seine Freundin Eva Braun einige Wochen auf dem Berghof verbringen, lernt Peter „den Führer“ auch persönlich kennen und schätzen. Er bewundert seine Art und beginnt sie zu imitieren. Er liest Hitlers Bücher und geht ihm bei kleineren Diensten zur Hand.

Im Lauf der Zeit verändert Peter sein Leben und seine Persönlichkeit. Um Hitler zu gefallen und ihm seine Loyalität zu beweisen, liefert er sogar seine Freunde ans Messer…. „Der Junge auf dem Berg“ weiterlesen