Adressat unbekannt

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Copyright: Hoffmann & Campe

von Katherine Kressmann Taylor
Hoffmann & Campe, 2012
Taschenbuch, 80 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 978-3-455-40415-9
12,99 Euro

Es ist eine Zeit, in der nicht jeder Mensch in Deutschland die gleichen Rechte hat. Eine Zeit, in der Juden sich in Deutschland fürchten mussten, öffentlich etwas zu sagen. In dieser Zeit leben  in San Francisco die beiden Freunde Martin Schulse, der aus Deutschland kommt, und Max Eisenstein, ein amerikanischer Jude.  Zusammen haben die beiden eine gutlaufende Kunstgalerie, dennoch möchte Martin Schulse im Jahr 1932 mit seiner Familie wieder nach Deutschland reisen und dort leben. Um weiter in Kontakt zu bleiben, schreiben sich Martin und Max Briefe. Zu dieser Zeit kommt auch Hitler nach Deutschland, und die Rassentrennung zwischen Juden und Ariern fängt an. Die Frage, die da bleibt, ist, was unter so einem Druck aus der Freundschaft zwischen Martin Schulse und Max Eisenstein wird, und wer am Ende sagen kann, ob er mit seinem Handeln glücklich ist.

Meine Meinung:

In diesem Roman schreiben sich die Protagonisten Max und Martin gegenseitig Briefe. Sie erzählen sich von ihrem Alltag, und was bei Ihnen so alles passiert. So kann man sich gut in das Verhalten von beiden hineinversetzten. Auch wenn man teilweise das Handeln von einem der Schreiber nachvollziehen kann, fragt man sich gleichzeitig, warum er im Stande ist, so etwas zu tun.

Da es ein relativ kurzer Roman ist,(80 Seiten)  kann man ihn auch einfach mal zwischendurch lesen. Die Geschichte  bringt einen  zum Nachdenken, da die Zeit in der sie spielt, viel mit der deutschen Geschichte zu tun hat, sei dies gut oder schlecht.

Mich hat das Buch schon etwas bewegt, da es einen Teil der Geschichte des Landes beinhaltet,  in dem ich aufgewachsen bin. Ich muss sagen, dass ich froh bin, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben, und vor allem die Juden, die in der Zeit gelebt haben, tun mir Leid. Während man diesen Roman liest, wird einem aber auch klar, dass auch die Menschen in den USA damals genau wussten, was mit Juden fast auf der anderen Seite der Welt passiert. Der Jude Max Eisenstein war zwar in der Zeit nicht in Deutschland, aber dennoch hat die nationalsozialistische Haltung auch ihn schwer getroffen.

Katherine Kressmann Taylor, die Autorin, veröffentlichte diesen Briefroman schon 1938 in einer New Yorker Zeitschrift. Erst über 60 Jahre später wurde der Roman in Deutschland zu einem Erfolg.

Meike Büscher, 19 Jahre

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