Eine Reihe betrüblicher Ereignisse Band 1-Der schreckliche Anfang

Coverfoto Eine Reihe betrüblicher Ereignisse Band 1
Copyright: Fischerverlage

von Lemony Snicket
Fischer,2017
Taschenbuch, 352 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN 978-3733504267
9, 99 Euro

Violet, Klaus und Sunny Baudelaire erhalten an einem grauen Tag am Strand die schreckliche Nachricht, dass ihr Haus abgebrannt ist und ihre Eltern es leider nicht mehr herausgeschafft haben. Die drei sind nun Waisen. Ihre Eltern haben ihnen ein riesiges Vermögen hinterlassen, jedoch ist dieses bis zu Violets 18. Geburtstag unzugänglich und sicher bei der Bank aufbewahrt. Mr. Poe, der zuständige Banker, bringt die Kinder zu ihrem neuen Betreuer, Graf Olaf. Dieser äußert ziemlich schnell ein starkes Interesse an dem Vermögen der Baudelaires.

Sein Haus ist vermodert und die Kinder müssen sich ein Bett auf dem Dachboden teilen. Graf Olaf behandelt die Kinder mit viel Unrecht und erwartet Ungewöhnliches. Sie müssen zum Beispiel für die ganze Theatergruppe von Olaf ein Drei- Gänge- Menü kochen. Die einzigen schönen Stunden verbringen sie bei Richterin Strauss, der Nachbarin von Graf Olaf. Schließlich beschließt er, die Kinder und Richterin Strauss in sein neuestes Theaterstück zu integrieren. Violet soll Olafs Braut spielen und Richterin Strauss die Standesbeamtin. Doch es scheint mehr zu sein als nur ein Theaterspiel. Viel mehr.

Meine Meinung:

Graf Olaf ist ein genialer Bösewicht. Seine Pläne sind als Leser schwerer zu durchschauen. Die Behandlung der Kinder ist grausam, aber genau diese Ereignisse fesseln einen.

Die besonderen Fähigkeiten der Drei (Erfinden, Intelligenz und Beißen) kommen genau im richtigen Moment zum Einsatz und sind stark überspitzt dargestellt,  so dass man keine anderen besonderen Eigenschaften der Kinder erkennt.  Die Eigenschaften sind auch nicht an den typischen Stereotypen für Kinder  orientiert. Violett ist das Technikgenie, Klaus der Vielleser und Sunny ist nicht hilflos, sondern hat superscharfe vier Zähne, die sich hier und da als sehr nützlich erweisen.

Auch bei den Erwachsenen tritt eine Eigenschaft stark heraus, die oft im Wiederspruch zu ihrer Person steht. Von Richterin Strauss würde man erwarten, dass sie jeden bösen Plan direkt durchschaut durch ihre Gesetzeskenntnisse, stattdessen lässt sie sich in die Pläne verwickeln und erkennt das Böse nicht.

Die guten Erwachsenen sind im Allgemeinen inkompetent und zu naiv, die lauernde Gefahr für die Kinder zu sehen. Die Bösen dagegen, wozu Olaf und seine Truppe gehören, sind intelligent und ziehen ihre grausamen Pläne durch, ohne an Moral oder das Wohlergehen der Kinder zu denken.

Der Autor des Buches (Lemony Snicket) ist auch zugleich der Erzähler der Baudelaire Geschichte.

Er nutzt immer wieder kreative sprachliche Mittel oder Sprichwörter, um die Situationen zu beschreiben oder zu erklären, in denen sich die Kinder wiederfinden.

Der Autor warnt immer wieder davor weiterzulesen, da die Geschichte kein glückliches Ende nimmt und einen als Leser nicht glücklich machen wird.

Durch seine Kommentare zum Geschehen und die direkten Ansprachen an den Leser hat das ganze einen persönlichen Schreibstil, der mir gut gefallen hat.

Des Weiteren werden Fremdwörter vom Autor selbst oder von den Kindern erklärt, das macht es einfach zu lesen auch für Jüngere. Das Buch hab ich auf Englisch gelesen und die Sprache war sehr einfach zu verstehen.

Die Ereignisse sind ein wenig surreal sowie auch das Verhalten der Erwachsenen, es wirkt, als wären die einzig intelligenten Menschen die Kinder.

Der Inhalt des Buches war mir schon vorher bekannt, durch den Film und die Netflix Serie.

Ich kann das Buch sowohl älteren als auch jüngeren Lesern empfehlen. Der interessante Schreibstil und das bisherige Ausbleiben eines Happy Ends machen die Geschichte zu etwas Besonderem.

Lena Weingarten, 20 Jahre

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