Brubaker Bradley: Gras unter meinen Füßen – Das Jahr, als ich leben lernte

 

gebunden, 336 Seiten

Autorin: Kimberly Brubaker Bradley

copyright: dtv, Februar 2024

ISBN: 978-3-423-64114-2

Meine Empfehlung: Ab der 8./9. Klasse

 

Ada hat einen verdrehten Fuß und wird deshalb als „nicht richtig im Kopf“ angesehen. Diese Einstellung ist sowas von falsch, falscher geht’s nicht. Nur weil sie mit einer „Behinderung“ geboren wurde, kann sie doch wohl normal reden! Und das ist auch so. Ada redet und fühlt wie ein normaler Mensch, ich finde ihre Gedanken und ihr Tun sogar sehr klug und mutig.

Adas Mutter ist gewalttätig und schlägt ihre Kinder insbesondere Ada bei jeder Gelegenheit. Zu Ada sagt sie manchmal, dass sie sich nicht als was Besseres ansehen soll, obwohl sie das gar nicht tut. Sie lästert so krass über Ada in ihrem Beisein, sodass Ada dies als normal und berechtigt empfindet. Ganz ehrlich: Ich verabscheue Adas Mutter sehr!!!

Ansonsten hat mich dieses Buch sehr berührt, mit den persönlichen Gefühlen von Ada, die es so schwer hat und das auch noch im Krieg. Einfach total toll geschrieben mit sehr viel Feingefühl!

 

Sie hat noch nie die Welt dort draußen gesehen. Noch nie all die herrlichen Wälder, die zwitschernden Vögel, die bunten Geschäfte und die vielen Leute. Sie spielte früher nicht im Sandkasten oder klettert gar auf Bäume. Sie war ihr Leben lang drinnen.

Das Mädchen Ada hat einen verdrehten Fuß und ihrer Mutter ist das viel zu peinlich und ihre Mutter denkt, sie ist nicht richtig im Kopf. Also lässt sie Ada auch nicht nach draußen, sondern nur Fenster schauen.

Als Adas kleiner Bruder Jamie wegen der Bombardierung aufs Land geschickt werden soll, nutzt sie die Gelegenheit und flieht zusammen mit ihm. Schon bald haben sie ein neues Zuhause: Bei einer Frau namens Susan.

Ada und Jamie hatten es mit ihrer schlimmer Vergangenheit und ihrer gewalttätigen Mutter nicht leicht und so beginnen sie nur langsam, Susan zu vertrauen.

Jamie geht in die Schule, Ada übt Laufen und Reiten und zusammen beginnen die beiden, sich eine zarte Welt voller Liebe aufzubauen. Susan behandelt die beiden gut und liebevoll, allerdings wissen die Geschwister nicht, wann sie wieder in die grausamen und lieblosen Hände ihrer Mutter fallen werden…

 

Ada kann anfangs all die Liebe, mit der sie von Susan überschüttet wird, nicht annehmen und auch nicht mit ihr umgehen: Sie bekommt ein weiches Bett, warmes, regelmäßiges Essen, darf auch nach draußen, wird nicht geschlagen, darf sich dreckig machen, kurzum: Susan kümmert sich um sie.

 

Immer wenn Susan eine Bewegung macht, die auch einen Schlag zur Folge haben könnte, zuckt Ada zusammen, aber Susan will sie nicht schlagen.

Ada verhält sich anfangs merkwürdig, das fand ich auch. Jedoch habe ich es jetzt verstanden: Sie hat viele, schlimme Erlebnisse und ist davon traumatisiert. So kann sie z.B. wunderschöne Geschenke, über die sie sich tief in ihrem Herzen freuen würde, gar nicht annehmen.

 

Susan Smith wollte am Anfang gar keine Kinder aufnehmen, da sie nicht weiß, wie man sie versorgen muss. Immer wieder sagt sie, dass sie eigentlich keine evakuierten Kinder aufnehmen wollte. Aber das sagt sie (finde ich) halbherzig. Denn sie versorgt die Kinder gut und liebt sie auch.

 

Ein zerbrechliches Glück zwischen drei Menschen entsteht…

 

 

Laura Marie, 11 Jahre

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