Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Coverfoto der stanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
Copyright: Theinemann

von Michael Ende
Thienemann, neu herausgebracht 2019
gebunden, 240 Seiten
ab 11 Jahren
ISBN 978-3-552-18520-2
15,00 Euro

 

Es ist schon Silvesterabend, doch der geheime Zauberrat Beelzebub Irrwitzer hat noch nicht sein jährliches Soll an bösen Taten erfüllt. Der Gerichtsvollzieher Maledictus Made war schon bei ihm und hat angekündigt, dass er, wenn er bis zwölf Uhr (Mitternacht) nicht alle verbleibenden bösen Taten nachgeholt hat, gepfändet wird.

Doch es kommt ein Rabe vorbei. Es ist der Rabe Jakob, der den Besuch von Beelzebub Irrwitzers Tante, der Geldhexe Tyrannja Vamperl ankündigt. Auch sie hat noch nicht ihr jährliches Soll an bösen Taten erfüllt, jedoch eine Idee, wie sie es noch schaffen könnte. Allerdings braucht sie dafür ein Pergamentstück von ihrem Neffen. Sie selbst hat die andere Hälfte des Pergamentstückes. Aber Beelzebub ist ja nicht auf den Kopf gefallen: Wieso soll er seiner Tante helfen, wenn er doch selbst dasselbe Problem hat?

So versucht er seine Tante Tyrannja zu überreden, dass sie das Rezept, was auf den Pergamentstücken steht, gemeinsam zubereiten und verspeisen. Tyrannja willigt ein. Es ist nämlich nicht irgendein Rezept, sondern das des satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsches (die Erklärung zu diesem Wort könnt ihr im Buch auf den Seiten 88 / 89 nachlesen 😉 ). Die Fähigkeit dieses satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsches ist es, dass alle Wünsche, die in Reimen ausgesprochen werden, als Gegenteil erfüllt werden. Wenn man z.B. einer Person Schönheit wünscht und diesen Wunsch in einem Reim ausspricht, wird die Person, auf die der Wunsch gerichtet ist, „hässlich“.

Der Rabe Jakob ist, wie Maurizio, die Katze von Beelzebub, nicht das Tier der Magier. Der hohe Rat der Tiere hat den beiden einen „Spion“ ins Haus geschickt, weil die Tiere hinter die bösen Machenschaften der beiden gekommen sind. So müssen jetzt also zwei natürliche (Fress-)feinde zusammenarbeiten und zusammenhalten, um den fiesen Plan der beiden Schwarzmagier zu zerstören.

Ich finde dieses Buch spannend, da es sehr knapp wird, ob der Kater und der Rabe Beelzebub Tyrannja aufhalten können oder nicht, aber auch lustig, vor allem die Nebendialoge (zwischen Jakob und Maurizio)

Das gut zu der Geschichte passende Titelbild gefällt mir von der Grafik her nicht ganz so gut, da der Wunschpunsch, der aus dem Kessel fließt, nach Augenmaß nicht den richtigen Schwerpunkt hat, es also in der so abgebildeten Form eigentlich gar nicht fließen kann. Das Titelbild der 1. Auflage gefällt mir besser, denn auf ihm sind Jakob und Maurizio abgebildet, im Hintergrund steht ein Kessel, der den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch beinhaltet.

Besonders gut gefallen mir neben der fesselnden Story die Bilder der Illustratorin Regina Kehn. Die Bilder passen immer genau zu dem, was in der Geschichte erwähnt wird. Manchmal muss man kurz überlegen, was das Bild darstellen soll oder verdeutlicht, doch es ist immer verständlich.

Der Rabe Jakob denkt über alles nach, was er macht. Jedoch hat er eine „harte Schale mit weichem Kern“. Bei Maurizio ist das anders. Von außen wirkt er sehr ängstlich, aber in Wirklichkeit hat er so etwas wie eine „weiche Schale mit hartem Kern“.

Die Charaktere Beelzebub und Tyrannja handeln, wenn man es aus ihrer Sichtweise betrachtet, richtig und ergänzen sich auf eine besondere Art und Weise gegenseitig. Eigentlich möchten sie aber beide lieber auf sich alleine gestellt sein.

Dieses Buch gehört zu keiner Buchreihe. Es hat kein offenes Ende, es ist also eine in sich abgeschlossene Geschichte.

Ich empfehle euch dieses Buch, wenn ihr gerne Bücher lest, in denen Tiere die Protagonisten sind.

Karoline, 12 Jahre

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