Kleine Bibliothek Großer Persönlichkeiten – Stephen Hawking und Frida Kahlo

Coverfoto Kleine Bibliothek großer Persönlichkeiten Stephen Hawking
Copyright: Laurence King

Laurence King Verlag, 2020
gebunden, 64 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN978-3-962441166
12,90 Euro

Die Reihe „Kleine Bibliothek großer Persönlichkeiten“ hat in mir einen großen Fan gefunden. Die einzelnen Bände sind sehr hochwertig in der Ausstattung, sie sind kindgerecht geschrieben und ansprechend frisch illustriert. Hier wird mit viel Liebe zum Detail recherchiert und gestaltet. Es werden Menschen vorgestellt, deren Namen man vielleicht kennt, deren Lebensgeschichte einem aber nicht unbedingt geläufig ist. Es geht um Wissenschaftler wie Stephen Hawking oder Marie Curie, um Künstler wie Leonardo da Vinci oder Frida Kahlo, um Politiker wie Nelson Mandela oder einfach um mutige starke Menschen wie Anne Frank. In jedem Buch findet sich eine Zeitleiste und ein Glossar, das schwierige Wörter, die zur Geschichte gehören, erklärt.

Jetzt sind zwei neue Bände dieser Reihe erschienen: Stephen Hawking und Frida Kahlo. Ich kann euch beide nur sehr ans Herz legen.

Stephen Hawking wurde mitten im zweiten Weltkrieg in London geboren, alle aus seiner Familie waren große Leseratten. Stephen selbst tanzte und spielte gern Brettspiele. Und er bastelte hingebungsvoll an komplizierten Gegenständen herum, um herauszufinden, wie sie funktionierten. Die Schule fand Stephen oft zu leicht und zu langweilig, vielmehr interessierte er sich für Mathe und Naturwissenschaften, vor allem für die Relativitätstheorie von Albert Einstein.

Stephen lebte in Indien und auf Mallorca und sein Vater wollte eigentlich, dass er Medizin studieren sollte, aber Stephen wollte mehr. Er wollte das Universum erforschen. Mit 17 ging er deshalb an die Universität nach Oxford um dort Physik zu studieren. Besonders interessierte ihn die Lehre von der Entstehung und Entwicklung des Weltalls.

Doch dann traf ihn ein großer Schicksalsschlag. Er bekam eine unheilbare Krankheit, bei der seine Muskeln immer schwächer wurden bis er sie nicht mehr bewegen konnte. Irgendwann kann man dann nicht mehr atmen und muss sterben. Die Ärzte gaben Stephen noch 3 Jahre Lebenszeit, aber damit fand er sich nicht ab. Er arbeitete härter als je zuvor und obwohl ermittlerweile im Rollstuhl saß, traf er sich mit anderen Wissenschaftlern und forschte weiter. Er entwickelte bahnbrechende und völlig neue Ideen über schwarze Löcher und erhielt immer wieder viele große Auszeichnungen…

Coverfoto Kleine Bibliothek großer persönlichkeiten Frida Kahlo
Copyright: Laurence King

Auch Frida Kahlo hatte mit einer unheilbaren schweren Krankheit zu kämpfen. Trotzdem gehörte sie zu den bedeutendsten Künstlern Mexikos. Die Mexikanerin malte viele Selbstbildnisse, mit denen sie vor allem ihre Gedanken und Gefühle ausdrücken wollte. Das machte sie so einzigartig.

Frida wurde 1907 als Kind einer Mexikanerin und eines deutschen geboren. Sie lebte mit ihrer Familie in der Casa Azul, einem blauen Haus, das ihr Vater selbst entworfen hatte. Als kleines Mädchen erlebte Frida die mexikanische Revolution mit. Sie war davon begeistert und setzte sich selbst auch für Gerechtigkeit und gegen Gewalt ein. Da ihr Vater fand, dass Mädchen die gleiche Bildung haben sollten wie Jungen, schickte er Frida und ihre Schwester Cristina auf eine deutsche Schule in Mexiko-Stadt.

Doch Frida steckte sich mit Kinderlähmung an und nach 9 Monaten strenger Bettruhe konnte sie nicht mehr richtig laufen. Ihr rechter Fuß hatte aufgehört zu wachsen. Sie wurde von ihren Mitschülern schlimm gehänselt und zog sich in ihre eigene Fantasiewelt zurück. Ihr Vater brachte ihr das Fotografieren bei. Mit 14 trug  Frida oft Männerkleidung und schnitt sich die Haare kurz. Sie hatte viele gescheite und kreative Freunde, die sich Cachuchas (Schirmmützenträger) nannten. Frida wollte Medizin studieren, doch dann hatte sie einen Unfall mit einer Straßenbahn und ihr ganzer Körper war zerbrochen. Sie musste monatelang ein Gipskorsett tragen und durfte nur liegen.

So begann sie zu malen, mit Hilfe eines an der Decke befestigten Spiegels vor allem sich selbst. Mit 20 lernte sie den berühmten und viel älteren Maler Diego Rivera kennen. Sie zeigte ihm ihre Bilder  und sie verliebten sich ineinander….

Beide Lebensgeschichten zeigen, dass ein großer Wille und eiserne Disziplin Berge versetzen können. Frida und auch Stephen hätten sich in ihr Schicksal ergeben und klagen können. Aber sie haben aus der Krankheit neue Kraft geschöpft und außergewöhnliche Dinge entwickelt. Das macht Mut und lässt sich mit Staunen lesen. So lernt man außergewöhnliche Menschen kennen und liest gleichzeitig eine spannende  Lebensgeschichte. Die vielen bunten Bilder in den Büchern und die einfache Sprache machen diese Reihe auch schon für jüngere Kinder interessant. Aber sie lässt sich durchaus auch von Erwachsenen mit Vergnügen lesen.

Monika H.

 

 

 

 

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