Juli & August – Krokodil über Bord

Coverfoto Juli & August
Copyright: dtv

von Alexander von Knorre
dtv, 2019
gebunden, 128 Seiten
ab 6 Jahren/ für die ganze Familie
ISBN 978-3-4237-6248-9
12,95 Euro

„Ich könnte ja einfach mal rüberkommen“, sagt August.—„Geht nicht. An Bord darf nur Bordpersonal. Leider. Ich mach hier auch nicht die Regeln“, sagt Juli.–„Machst du wohl“, sagt August.—Stimmt“, sagt Juli. Dann sagen beide erst mal nichts.

 Eigentlich wollte August nur mal kurz auf seinem Gummi-Krokodil im Meer herumpaddeln und ein bisschen chillen. Doch dann ist er blöderweise eingeschlafen– und als er wieder aufwacht, sind der Strand, das Eisauto und das Badetuch von Mama und Papa weg. Um ihn rum ist nur noch Wasser. Wie gut, dass da plötzlich ein Floß auf ihn zutreibt, mit einem Mädchen, das grade Tee kocht, einem Klohäuschen und einem Huhn.  August macht sich bekannt und erfährt, dass das Mädchen Juli heißt und der Kapitän des Floßes ist. „Juli & August – Krokodil über Bord“ weiterlesen

Der Sonne nach

Coverfoto Der Sonne nach
Copyright: Hanser

von Gabriele Clima
Hanser, 2019
Klappenbroschur, 156 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978-3-3446-26260-7
14,00 Euro

„Bist du bereit, Andy?“, fragte Dario. Und wendete den Rollstuhl. Andy gluckste. „Onne!“, rief er laut.

Dario lachte. „Sonne! Prima. Na siehst du, dass du kein Idiot bist?“ Und lief einfach los.

Wenn ihr den Film „Ziemlich beste Freunde“ mochtet, dann ist dieses Buch bestimmt was für euch. Denn es ist „Ziemlich beste Freunde“ für Jugendliche und erzählt über eine außergewöhnliche Freundschaft. Es ist die ganz besondere Beziehung zwischen einem sehr wütenden 16- Jährigen, Dario, und Andy, einem behinderten Jungen im Rollstuhl, der sich kaum bewegen und nur bruchstückhaft sprechen kann. Und auch, wenn man das nicht für möglich hält, kommen diese beiden nach anfänglichen Schwierigkeiten blendend miteinander klar und das Beste ist: Diese Geschichte ist nicht ausgedacht, sondern tatsächlich wahr.

Aber der Reihe nach: Dario ist in seiner Schule bekannt wie ein bunter Hund, denn er ist ein Nerver, ein Unterrichtschwänzer, ein Zerstörer wie er im Buche steht. Alle Lehrer haben ihn auf dem Kieker, besonders die Delfrati. Die glaubt sogar, dass Darios eigener Vater Darios Wutausbrüche nicht mehr ertragen konnte und sich deshalb aus dem Staub gemacht hat. Das hat sie vor der ganzen Klasse herausposaunt und da sieht Dario rot.

Nun sitzt er zum wiederholten Mal beim Direktor und wartet auf seine Strafe. Und die ist dieses Mal echt krass. Dario soll sich auf unbestimmte Zeit um einen „Menschen mit besonderen Fähigkeiten“ kümmern, als „ehrenamtliche Pflegebegleitung“. Das heißt im Klartext: Er soll einen körperlich und geistig Behinderten, den er gar nicht kennt, durch die Gegend schieben und auf ihn aufpassen. Doch Dario kann nicht mal auf sich selbst aufpassen, so scheint diese Aufgabe um einige Nummern zu groß für ihn zu sein. „Der Sonne nach“ weiterlesen

Der Junge und der Kapitän

Coverfoto Der Junge und der Kapitän
Copyright: dtv

von Antonie Schneider
dtv, Neuauflage 2019
Taschenbuch, 92 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN 978-3-423-62700-9
7,95 Euro

Er sah Soldaten mit Gewehren. Und sie riefen dem Jungen zu: “Hau ab!“ Und dann hörte er Schüsse am Hafen, und fremde Leute riefen: „Komm ins Boot, Junge! Hier kannst du nicht bleiben!“

Der Junge ( im Buch hat er keinen Namen, er wird immer nur „ der Junge“ genannt) lebt gefährlich. Krieg ist in seinem Land ausgebrochen, die Menschen sammeln Lebensmittel und verstecken sich. Dem Jungen ist das egal. Er läuft jeden Tag zum Hafen und schaut den Schiffen zu.

Doch eines Tages schlägt neben ihm eine Granate ein und er muss fliehen. Er springt in ein Boot zu vielen anderen ihm unbekannten Menschen und verlässt sein Land. Der Junge hat Angst, denn sein Boot ist klein und das Meer wild und gewaltig.

Ein großes Schiff nimmt die Menschen des kleinen Bootes auf und bringt sie zu einem anderen Land. Doch dort ist kein Platz für die vielen neuen Bewohner. So werden sie auf einem Schiff im Hafen untergebracht. „Der Junge und der Kapitän“ weiterlesen

Die Kinder und der Wal

Coverfoto Die Kinder und der Wal
Copyright: Kleine Gestalten

von Daniel Frost
aus dem Englischen von Frederik Kugler
Kleine Gestalten, 2018
Hardcover,32 Seiten
ab 4 Jahren
ISBN 978-3-89955-815-9
14,90 Euro

Die Geschwister Cuno und Aia lieben es, nachts mit ihrem Vater am Feuer zu sitzen und seinen wundersam wilden Geschichten zu lauschen. Sie leben in der Arktis, einem Ort, in dem es sehr kalt ist und Eisschollen auf dem weiten Meer treiben.

Dort lebte vor vielen Jahren ein riesiger Wal, sechs Mal größer als ein Haus und mit einem Herzen so groß wie ein Boot. Cunos und Aias Vater hat ihn nur ein einziges Mal gesehen, da war er selbst noch ein kleiner Junge. Seitdem blieb der Wal unsichtbar.

Cuno hat einen Plan. Er wird diesen geheimnisvollen Wal finden, er muss ihn einfach einmal sehen! So geht er jeden Tag ans Meer und sucht den Horizont ab. Aber den Wal bekommt er nicht zu Gesicht. Eines Nachts schleicht er sich aus dem Haus und paddelt mit dem Kajak seines Vaters hinaus ins eisige Wasser. Es ist ganz still in dieser frostigen Welt, bis plötzlich Aia unter der Plane des Kajaks auftaucht. Sie will dabei sein, wenn Cuno den Wal findet. Doch der Wal bleibt verschwunden.

Mit der Zeit wird es Aia langweilig, sie wird übermütig und unvorsichtig und plötzlich treibt sie allein auf einer Eisscholle durch die Wellen….

Dieses Bilderbuch hat einen ganz eigenen Zauber. Der Autor, Daniel Frost, hat nicht nur die wunderschöne Geschichte geschrieben, sondern das Buch auch illustriert. Er ist selbst vor einiger Zeit durch Grönland gereist und war so beeindruckt von der stillen, eisbedeckten Natur, dass er sich diese Geschichte dazu ausgedacht hat.

Sie ist in einfachen Worten erzählt, so dass auch kleinere Kinder sie gut verstehen können, und durch die zarten Farben und plastischen Zeichnungen kann man sich auch die wilde arktische Landschaft sehr gut vorstellen.

Die Geschwister gehen voller Entdeckerfreude auf eine spannende Reise und müssen sich plötzlich einer großen Gefahr stellen. Aber sie passen aufeinander auf und bekommen dabei – ganz unerwartet- die Hilfe des geheimnisvollen Wals mit dem großen Herzen.

Ein zartes, ruhiges Bilderbuch, an dem die ganze Familie Spaß hat.

Monika H.

Das tiefe Blau der Worte

Coverfoto Das tiefe Blau der Worte
Copyright: Carlsen

von Cath Crowley
aus dem Englischen von Claudia Feldmann
Carlsen, 2018
ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-551-58372-7
17,99 Euro

Rachels Leben ist nach dem Tod ihres Bruders Cal nicht mehr das, was es einmal war: sie will nicht mehr im Meer schwimmen, das sie früher so liebte und ist außerdem durch ihre Abschlussprüfung gefallen. Um auf andere Gedanken zu kommen, zieht sie wieder in die Stadt, in der sie bis vor drei Jahren lebte. Dort trifft sie auf Henry, ihren ehemals besten Freund, in den sie damals verliebt war. Doch zwischen ihnen hat sich einiges verändert, auch weil Henry immer noch sehr an seiner großen Liebe Amy hängt. Rachel beginnt im Buchladen von Henrys Vater zu arbeiten und trifft dort auf viele Erinnerungen an ihre Freundschaft mit Henry, aber auch an ihren Bruder.

Bewertung:

Das Besondere an diesem Buch ist definitiv, dass Bücher selbst das Thema sind. Der Buchladen in dem ein großer Teil der Handlung spielt, ist für jeden, der gerne liest, ein Paradies. Man fühlt sich sofort wohl dort und wünscht sich, dass man selbst so ein Geschäft um die Ecke hätte. Die  Figuren werden alle auf eine einzigartige und besondere Weise porträtiert, sodass sie dem Leser gleich sympathisch sind. Noch dazu kommt, dass der Schreibstil der Autorin wunderschön ist, vor allem wenn sie das Meer  beschreibt. Abschließend kann ich sagen, dass ich dieses Buch nur weiterempfehlen kann, weil es sehr berührend und einfach schön ist.

Hannah Steinbacher, 18 Jahre

Alles im Fluss

Coverfoto alles im Fluss
Copyright: Coppenrath

von Anna Herzog
Taschenbuch, 250 Seiten
Coppenrath, 2017
ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-649-62350-2
12,99€

Die Schwalben fliegen tief, als Juli und Mama den buckligen Hof betreten. Zwei rote Backsteinhäuser werfen lange Schatten und die Luft hängt durch wie eine alte Wäscheleine nach all der Tageshitze.

Alles fängt damit an, dass die 13jährige Juli auf dem Hof von Marthe, der Halbschwester ihrer Mutter, ihre Ferien verbringen soll, damit sie ihre Angst vor Tieren verliert. Doch Juli hat darauf überhaupt keine Lust, sie würde lieber einen Film drehen. Bei einem Waldspaziergang lernt sie Jonte, einen Jungen aus der Nachbarschaft, kennen. Dieser baut ein Faltboot und möchte damit raus auf den Fluss fahren.  Juli fragt, ob sie mitkommen kann und der Junge willigt ein. Sie fahren los, aber dann kommt auch noch Jontes kleiner Bruder Per und möchte auch mit. Zu dritt fahren sie zu einer Insel und bleiben länger als sie es eigentlich dürfen und vereinbart haben. Und dann hat Jonte auch noch die spontane Idee bis zum Meer zu fahren…

In der Zwischenzeit sucht Marthe sie überall und die Drei können ihr nur knapp entkommen. Auf ihrer “Flucht” lernen sie einen Kater kennen, den sie als den hässlichsten Kater der Welt betiteln und Puma nennen. Und obwohl Juli eigentlich eine Tierphobie hat, überwindet sie ihre Angst und kümmert sich um Puma.

Ihre Flussfahrt wird zu einem Abenteuer und Jonte, Per und Juli erleben viele Überraschungen. Doch am Ende passiert etwas wirklich Unerwartetes… „Alles im Fluss“ weiterlesen

Und plötzlich schreibt das Meer zurück

Coverfoto Und plötzlich schreibt das Meer zurück
Copyright: Knesebeck

von Alex Shearer
aus dem Englischen
von Gundula Müller-Wallraf
Knesebeck, 2017
gebunden, 192 Seiten
ab 11 Jahren
ISBN 978-3-95728-042-8
14,95 Euro

„Eines Tages nahm Tom Pellow eine Nachricht, die er geschrieben hatte, und steckte sie in eine Flasche. Dann schraubte er die Flasche ganz fest zu, damit kein Wasser hineinkam, und warf sie, so weit er konnte, ins Meer.“

Zuerst ist es nur eine spontane Idee, aber je mehr Tom darüber nachdenkt, umso mehr fasziniert ihn der Gedanke, vielleicht eine Antwort auf seine Flaschenpost zu bekommen. Deshalb beschäftigt er sich intensiv mit Strömungen und Gezeiten, mit Schifffahrtswegen und Treibgut, um ja den optimalen Zeitpunkt zu erwischen, seine Flaschenpost ins Wasser zu werfen. „Und plötzlich schreibt das Meer zurück“ weiterlesen