Von der Wahrscheinlichkeit, dass es dich nicht gibt

Coverfoto Von der Wahrscheinlichkeit, dass es dich nicht gibt
Copyright: dtv

von Francesca Zappia
aus dem Amerikanischen von Uwe-Michael Gutzschhahn
dtv , 2018
Paperback,  384 Seiten
ab 15 Jahren
ISBN 978-3-423-74035-7
15,95 Euro

Schon als Alex 13 Jahre alt war, wurden bei ihr Schizophrenie und Paranoia diagnostiziert. Seitdem muss sie täglich Tabletten schlucken und regelmäßig ihre Therapeutin besuchen. Durch einen „Graffiti-Unfall“ an ihrer Schule ist sie gezwungen, noch für das letzte Schuljahr vor dem College die Schule zu wechseln. Das bedeutet: fremde Leute, neues Umfeld, neue vermeintliche Gefahren, die ihre Paranoia auslösen können. Doch Alex hat sich zum Ziel gesetzt, dass niemand an der neuen Schule von ihren Krankheiten erfahren und sie als ganz normales Mädchen leben wird.

An ihrem ersten Schultag trifft sie auf Miles, der in ihre Klassenstufe geht. Miles hat wunderschöne, stechend blaue Augen, die Teil einer früheren Halluzination zu sein scheinen. Aber was, wenn das damals gar keine Halluzination war und Miles wirkliche der Junge (Blue Eyes) von damals ist? Doch wie viel hat Miles noch mit Blue Eyes gemein? Er wirkt abschreckend und jeder in der Schule scheint Angst vor ihm zu haben. Jedoch scheint Alex diese Fassade nach und nach durchdringen zu können und die beiden kommen sich näher. In Miles Nähe sind auch ihre Ängste nicht so stark. Dann häufen sich in der Schule plötzlich merkwürdige Vorfälle und der Direktor McCoy scheint irgendwas im Schilde zu führen. Doch wie soll Alex die Wahrheit herausfinden? Wie soll sie zwischen Realität und Halluzination unterscheiden? Und wer wird ihr beistehen und Glauben schenken?

Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, da es aus Alex‘ Perspektive geschrieben ist und man einen guten Einblick in die Gedanken einer Person mit psychischen Erkrankungen erhält. Alex hasst es, bemitleidet zu werden und ich kann mir vorstellen, dass viele Erkrankte sich wünschen, dass man nicht nur auf ihre Krankheit , sondern mehr auf ihre Persönlichkeit achtet und sie behandelt wie ganz normale Menschen. Außerdem spricht das Buch auf sehr einfühlsame Weise an, dass viele Menschen nach wie vor Vorurteile gegenüber psychiatrischen Kliniken haben, obwohl diese keine Irrenhäuser mehr wie früher sind, sondern den Menschen helfen und sie nicht mehr einfach nur wegsperren. Ich finde es sehr wichtig, Bücher über dieses Thema zu lesen, da es die Hemmschwelle senkt und Verständnis für Betroffene schafft.

Gut gefallen hat mir auch, wie die Beziehung von Miles und Alex sich langsam aufbaut und die beiden sich näher kommen. Miles ist, wenn man ihn besser kennt, ein sehr einfühlsamer Charakter und versteht Alex. Er ist für sie da und verstößt sie nicht auf Grund ihrer Krankheit. Die beiden bilden eine ganz besondere Einheit und es ist wunderschön diesen Prozess zu verfolgen. Auch das Rätsel um  Direktor McCoy ist spannend und man will es unbedingt lösen.

Die drei Hauptthemen, also die Krankheit, Alex´ Beziehung zu Miles und das Rätsel um McCoy sind gut miteinander verflochten, sodass sich keines in den Vordergrund drängt und die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht, was das Buch sehr abwechslungsreich macht. Wenn man anfängt, dass Buch zu lesen, macht auch die Gestaltung des Covers Sinn und das Buch wird zu einem absolut empfehlenswerten Werk, bei dem einfach alles passt.

Ann-Kathrin Opiolka, 16 Jahre

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