Anindos 134. Leben

Coverfoto Anindos 134. Leben
Copyright: Selbstverlag

von Rolf Freiberger
Selbstverlag, 2014
Taschenbuch, 148 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 9783737532471
7.80 Euro

 

Anindo ist 8 Jahre alt und lebt auf der Insel Sri Lanka. Er wohnt zusammen mit Opa und Oma, seinen Eltern und seinen zwei Schwestern in einer selbst zusammen geschusterten Wellblechhütte. Die Familie lebt in bitterer Armut und hat oft nicht einmal das Geld für eine Mahlzeit am Tag. Deshalb muss Anindo jeden Tag betteln gehen um seine Familie zu unterstützen.

Trotzdem hat er einen großen Traum: Geld zu sparen und irgendwann einmal eine Schule zu besuchen um lesen und schreiben zu lernen. Anindos bester Freund heißt Ramesh, er ist 2 Jahre älter als Anindo und kann seinem Freund viele Dinge erklären. Sie spielen aber auch zusammen Fußball und denken sich mit den Dorfkindern Theaterstücke aus.

Doch eines Tages-ohne Vorwarnung- wird ihr Dorf von einer großen Flutwelle überrollt. Ihre Hütte wird zerstört und einfach fortgespült, Anindos Großeltern werden vermisst. Er selbst und seine Schwestern sind verletzt und auseinandergerissen, aber ihre Familie findet durch einen glücklichen Zufall wieder zusammen.

Von solchen glücklichen Zufällen gibt es in Anindos Leben einige. Sie geben seinem Leben immer wieder eine unerwartete Wendung. Zum Beispiel die Bekanntschaft mit dem berühmten Fußballer Santiago, die Patenschaft der Familie Lohmann aus Düsseldorf oder das unverhoffte Zusammentreffen mit seinem heimlichen Schwarm Nimali.

Meine Meinung:

Dies ist in zweierlei Hinsicht ein sehr ungewöhnliches Buch: Zum einen ist der Autor Rolf Freiberger  Lesepate. In den Übungsstunden mit seinem Lesekind entstand die idee ein eigenes Buch zu schreiben, mit Wörtern, die ihm von seinem Lesekind bei jedem neuen Kapitel vorgeschrieben wurden. Diese Wörter musste Rolf Freiberger in sein Kapitel einfließen lassen und man kann sie sozusagen als Untertitel zu jeder Kapitelüberschrift finden.

Zum anderen ist die Lebensgeschichte von Anindo keine Geschichte im herkömmlichen Sinn, sondern eher ein detaillierter Bericht über ein spannendes, teils trauriges , aber auch sehr fröhliches und optimistisches Leben

Anindo ist ein Kind, das nie aufgibt, das immer neue Träume  und Ziele hat und das die nötige Portion Glück hat, aus der Armut aussteigen zu können. Ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Es hat mich in eine fremde Welt mitgenommen, die ich mir durch das Buch sehr gut vorstellen konnte. Es ist ein ehrliches, hoffnungsvolles und berührendes Buch mit einem offenen Ende. Und ein Aufruf, auch selbst etwas gegen die Armut  und für die Bildung der Kinder in der 3. Welt zu tun

Es ist für meine Begriffe kein Buch für Kinder ( der Autor selbst empfiehlt es ab 9 Jahren) , sondern eher ein Buch für Jugendliche und Erwachsene, denn der Schreibstil ist für jüngere Kinder schwer lesbar.

Trotzdem gebe ich eine Leseempfehlung für alle, die sich mit den Themen Kinderarmut und Bildungsnotstand beschäftigen wollen.

Eine Antwort auf „Anindos 134. Leben“

  1. Vielen Dank für die ausführliche Rezension und die Kaufempfehlung. Ich habe im Gegensatz zu meinen sonstigen Arbeiten einen eher einfachen Schreibstil gewählt. Da ich bereits an mehreren Schulen ab 3. Klasse gelesen habe und weiß, dass es sehr fleißige LeserIinnen gibt, bin ich sicher, dass die Verständlichkeit gegeben ist. Die letzte Leserin ist acht Jahre alt und hat ihrer Lehrerin erzählt, dass sie nicht mehr aufhören konnte zu lesen, bis sie eingeschlafen ist. Außerdem gibt es ja noch ein Glossar am Ende des Buches.

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