Little Women/ Beth und ihre Schwestern

Coverfoto Little Women
Copyright: Coppenrath

von Louisa May Alcott
Ich habe die Schmuckausgabe (enthält Band 1 und 2) aus dem Coppenrath-Verlag von 2021 gelesen
gebunden, 336 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-649-63959-6
30,00 Euro

Ebenfalls ganz aktuell sind die Neuübersetzungen aus dem Atrium-Verlag:
Band 1: Little Women. Vier Schwestern halten zusammen
gebunden, 304 Seiten
ab 11 Jahren
ISBN: 978-3-85535-653-9

Band 2: Little Women. Vier Schwestern finden ihren Weg
gebunden, 400 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-85535-657-7
je 16,00 Euro

Letztendlich ist es natürlich egal, für welche Ausgabe man sich entscheidet, selbst wenn man eine auf dem Flohmarkt ergattern konnte oder sie von seinen Eltern bekommt. Man sollte sich nur bewusst sein, dass die Geschichte eben aus dem 19. Jahrhundert stammt und dass es Übersetzungen gibt, welche die altertümliche Sprache beibehalten und andere, die sich etwas an die heutige Sprache anpassen. Dadurch ergeben sich auch unterschiedliche Altersempfehlungen, wobei die Schmuckausgabe des Coppenrath-Verlags beispielsweise in einem Glossar unbekannte Worte erläutert. Natürlich kann man solche auch einfach googlen.

Neben dem Glossar enthält die Schmuckausgabe noch viele schöne Extras, die es leichter machen, in die Zeit von Beth und ihren Schwestern einzutauchen. Einige veranschaulichen den Inhalt, andere bieten darüber hinaus Informationen zu dem damaligen Leben in Amerika. Die Extras sind eine schöne Ergänzung zur Geschichte und auch die kleinen Illustrationen auf den Buchseiten versüßen das Leseerlebnis.

Aber kommen wir nun endlich zu der Geschichte an sich: Es geht um die vier Schwestern Meg, Jo, Beth und Amy March. Wie alle Geschwister streiten sie sich oft, halten aber noch öfter fest zusammen. Jede Schwester ist einzigartig und in episodenhaften kleinen Geschichten erfährt man immer mehr über die Älteste, Meg, die sich wünscht, nicht mehr so arm zu sein, über die wilde Jo, die manchmal lieber ein Junge wäre, über die zarte Beth, die sich schon mit kleinen Dingen zufrieden gibt und über die störrische Amy, die, obwohl sie die Jüngste ist, große Pläne für die Zukunft hat.

Die vier Schwestern haben mit ganz normalen Alltagssorgen zu kämpfen und auch wenn einiges für uns nicht mehr ganz so nachzuvollziehen ist, weil wir in einer anderen Zeit leben, so bleiben die Gefühle doch greifbar und die Erlebnisse fesselnd.

Im Laufe der Geschichte (bzw. des zweiten Teils) werden die Mädchen erwachsen und jede geht ihren eigenen Weg. Sie müssen lernen, dass nicht immer alles so läuft, wie sie sich das vorgestellt haben, dass sie aber dennoch glücklich sein können. Auch hier gilt: Für uns mag es heute nicht mehr üblich sein, dass junge Frauen sich schon früh Gedanken über das Heiraten machen müssen, doch viele Probleme des Erwachsenwerdens werden so empathisch geschildert, dass sie auch heute noch bei den Leser*innen ankommen. Ich für meinen Teil war jedenfalls oft sehr berührt von den Schicksalen der Schwestern.

Da die Bücher schon damals für Kinder und Jugendliche geschrieben wurden, ist die Sprache recht einfach zu verstehen und mitreißend. Vor allem Jo mit ihrer ungehobelten Ausdrucksweise hat mir sehr gut gefallen. Ich glaube, dass die Geschichte auch unabhängig von alter oder neuer Übersetzung immer noch etwas für Jugendliche ist, weil sie einfach da ankommt, wo sie ankommen soll: im Herzen.

Dazu tragen neben dem Schreibstil auch die vier Protagonistinnen bei. Dadurch, dass es vier sind, kann sich jede*r irgendwo wiederfinden. Meine Lieblingsschwester ist Jo, da sie ihrer Zeit voraus ist, sich nicht den gesellschaftlichen Konventionen beugen will und ihren eigenen Weg geht. Auch wenn ich mir ein etwas anderes Ende für ihre Geschichte gewünscht hätte, mochte ich ihre Entwicklung sehr. Auch die anderen March-Schwestern habe ich schnell in mein Herz geschlossen.

Alles in allem möchte ich euch Little Women, egal in welcher Ausgabe, wirklich ans Herz legen. Es ist zwar ein altes Kinder- und Jugendbuch, aber es ist immer noch berührend, fesselnd und mitreißend.

Carolin Wallraven, 22 Jahre

 

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