von Paul Maar
Oetinger, 2018
gebunden, 76 Seiten
ab 6 Jahren
ISBN: 978-3-7891-0817-4
10,00 Euro
„Mops Mucki, kannst du mich sehen?“, fragt Snuffi. „Doofe Frage! Ich bin doch nicht blind,“ sagt Mucki. „Das ist der Beweis!“ , ruft Snuffi. „Wenn du mich sehen kannst, dann muss es mich auch geben!“
Snuffi Hartenstein ist ein kleiner weißer Hund mit braunen Flecken. Er ist witzig, stark und fröhlich.– Aber jetzt nicht mehr. Jetzt ist alles anders. Denn sein bester Freund Niko hat ihn einfach weggeschickt. Früher hat Niko Snuffi geliebt und sein Essen mit ihm geteilt, er hat mit ihm gespielt und alles mit ihm zusammen gemacht. Das war ganz einfach, denn niemand sonst hat Snuffi gesehen, er war einfach Nikos unsichtbarer Freund, der Niko überall hin begleitet hat.
Doch dann kam Ole neu in die Klasse, und von einem Tag auf den andern hatte Niko keine Zeit mehr für Snuffi und hat nur noch mit Ole gespielt. Wie gemein!
Verrückt, dass Snuffi heute zufällig Mops Mucki über den Weg läuft, denn der ist auch seeehr traurig. Auch Mucki hatte einen besten Freund, Ole. Der hat ihn plötzlich verlassen, weil er in eine neue Klasse kam und dort Niko kennengelernt hat.
Snuffi und Mucki sind also übrig geblieben, weil Niko und Ole sie als unsichtbare Freunde nicht mehr gebrauchen können. Aber gibt es Snuffi und Mucki dann überhaupt noch, wenn sonst niemand sie sehen kann? Gut, dass sie plötzlich eine grandiose Idee haben, wie sie ihr Leben wieder ein bisschen bunter und fröhlicher machen können.
Was der unsichtbare Kater Harry und der Zwerg auf dem Berg damit zu tun haben, das ist ziemlich verzwickt, aber auch wunderbar, denn sonst hätten Snuffi und Mucki ja nicht Lena gefunden, die auch einen ganz großen Wunsch hat. Eigentlich zwei, wenn man es richtig überlegt…
Paul Maar hat sich hier eine ganz wunderbare Geschichte über zwei ganz besondere Freunde ausgedacht. Man muss ein bisschen darüber nachdenken, denn die Dinge sind nicht immer so einfach, wie sie scheinen, aber wenn man sich darauf einlässt, hat man sehr viel Spaß an den vielen schrägen Ideen und Personen, die durch das Buch spazieren. Die herrlich komischen und sehr farbenfrohen Bilder von SaBine Büchner passen ganz prima zum Text und erzählen manchmal sogar eine zweite Geschichte in der Geschichte. Da muss man schon aufpassen, dass man beim Vorlesen nicht durcheinander kommt.
Das Buch eignet sich besonders gut zum Vorlesen, aber auch zum Selberlesen. Bild und Text halten sich gut die Waage, sodass man auch als Erstleser schnell vorwärtskommt und „Erfolg“ sieht.
Eine lustige, nachdenkliche und ziemlich abgefahrene Geschichte, an der Kinder und Erwachsene großen Spaß haben werden.
Monika H.