von Mackenzi Lee
aus dem Englischen von Gesine Schroeder
Königskinder, 2017
gebunden, 496 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 978-3-551-56038-4
19,99 Euro
Henry Montague, sein Freund Percy und seine eher ungeliebte Schwester Felicity sind mit ihrem Hofmeister auf Cavaliersreise. So wie sein Vater es vorgesehen hat, damit Monty zur Besinnung kommt und endlich das naive, jugendliche Verhalten ablegt. Er soll letzten Endes lernen, wie sich der englische Adel benimmt und sich ebenfalls so verhalten.
Doch da hat er die Rechnung ohne Monty gemacht. Der möchte Action und Leidenschaft auf der Reise und keine Belehrungen oder Bälle, auf denen er nur verspottet wird.Ungewollt bekommen Monty und seine zwei Begleiter diese Action. Durch einen Diebstahl von Monty, von dem er dachte, dass er nicht ganz so gravierend wäre, werden sie von einem französischen Herrn gejagt und das quer durch Europa.
Sie begegnen zunächst „nur“ der Strenge des Hofmeisters, doch als sie von ihm getrennt werden, haben sie mit Wegelagerern, Piraten und weiteren Hindernissen zu kämpfen. Somit wird die zunächst zur Besinnung gedachte Cavaliersreise zu einer actionreichen Flucht.
Meine Meinung:
Ich fange mal mit dem Äußeren an. Das Cover finde ich nicht sehr ansprechend . Viel schöner finde ich den Einband, wenn man den Schutzumschlag ablegt. Dieser regt mich schon viel eher an, das Buch zu lesen.
Der Schreibstil des Buches ist der damaligen Zeit angepasst ( 18.Jahrhundert), was bedeutet, dass die Charaktere so sprechen wie eben damals geredet wurde.
Die Thematik selbst kommt sehr schleppend. Es fühlt sich zu Beginn sehr komisch an, das Buch zu lesen. Ob es an Montys Charakter lag, kann ich nicht beantworten. Aber auch dieser hat mir manchmal meine Nerven geraubt und zunächst konnte ich sein Verhalten kein bisschen nachvollziehen. Später konnte ich etwas besser verstehen, wieso er so eine Haltung hat und die Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind, klären meiner Meinung nach auch einiges auf. Dennoch fand ich Felicity´s Charakter viel interessanter. Die Konflikte von Felicity und Monty fand ich manchmal unterhaltsam. Sie zeigen, wie es unter Geschwistern zugeht, die nicht im „Einklang“ leben ( wie es so oft in anderen Büchern dargestellt wird).
Auch, wie im Buch zu der Zeit aktuelle Probleme besprochen werden, war sehr interessant! Homosexualität wurde damals mit Spott und Abwertung gekennzeichnet, was man in diesem Buch vor allem zu Beginn oft erkennt. Auch, dass Felicity sich für Medizin und Wissenschaft interessiert, anstatt für die Tugenden einer Dame, war in der damaligen Gesellschaft nicht überall gerne gesehen.
Ich mochte Montys Entwicklung. Klar, am Ende war er immer noch bisschen nervig und ich konnte bis zum Ende keine richtige Bindung zu ihm aufbauen, aber es hat mir gefallen, wie Percy und Felicity seinen Charakter verbessert haben, in dem sie ihm oft die Meinung gesagt haben und ihn darauf hingewiesen haben, dass er nicht immer richtig gehandelt hat.
Zu Beginn fand ich das Buch eher langatmig, weil es sich angefühlt hatte, als würde man alles in die Länge ziehen, aber ab dem Ende der Hälfte nahm das Buch an Fahrt auf und wurde interessanter.
Ein Buch, das man also gerne lesen kann, wenn man auf Geschichten aus dem 18. Jahrhundert steht, aber nicht unbedingt für jeden ein Muss.
Sarah Schröder, 18 Jahre