Das Mädchen mit dem Löwenherz

Coverfoto Das Mädchen mit dem Löwenherz
Copyright: randomhouse

von Jürgen Seidel
cbj, 2017
gebunden, 383 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-570-15955-2
16,99 Euro

„Ich will tot niedersinken“, sagte ich, „wenn ich je in meinem Leben einen Diebstahl begangen habe.“

„Das Stehlen steht niemandem ins Gesicht geschrieben“, entgegnete Irm. „Der Teufel hilft, die Miene stillzuhalten. Seht nur in ihrer Tasche nach, dort liegt die Wahrheit!“

Anna von Zons ist dreizehn oder vierzehn Jahre alt, genau weiß sie es selbst nicht. Als Waise wurde sie von den Türmern aufgenommen und brachte sich das Lesen und Schreiben selbst bei. Sie kann Geschriebenes sicher im Gedächtnis behalten und ist somit begehrt für viele Zwecke. Ihr Wolkenauge, wie sie es nennt, ist Nutzen und Fluch zugleich.

„Das Mädchen mit dem Löwenherz“ spielt im Mittelalter zur Zeit Martin Luthers. Martin Luther möchte die Kirche reformieren und Anna hilft, belastende Dokumente zu drucken. Anna gelangt damit schnell in Intrigen und Verbrechen. Als sie Martin Luther kennenlernt, glaubt sie, dass nur er ihr helfen kann…

Die Geschichte ist aus der Sicht von Anna in einzelnen Briefen erzählt, die sie an Martin Luther schreibt. Den größten Teil der Briefe macht Annas chronologische Erzählung aus, manchmal ist ein Absatz zur Erklärung eingefügt. Dennoch solltest du schon etwas über die Reformation und Martin Luther wissen, um das Buch genießen zu können.

Das Buch ist sehr vielseitig und kommt zu einem unerwarteten Ende. Dieses Ende ist sehr schade, weil viele Fragen offenbleiben, was mit Anna passiert. „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ ist spannend geschrieben und lässt eine andere Zeit sehr unmittelbar deutlich werden.

Ich empfehle dir diese Erzählung, wenn du dich für die Reformation, Martin Luther oder das Mittelalter interessierst. Auch wenn du spannende Thriller und Liebesgeschichten magst, ist „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ genau dein Ding.

Dieses Buch begeistert mich durch seine ergreifende Darstellung des Mittelalters. Dem Autor gelingt es auf bewegende Weise, Annas Weg zu sich selbst deutlich zu machen. Du lernst Anna durch die einzelnen Briefe immer auf eine andere Art kennen. Oft hatte ich das Gefühl, dass Anna die Briefe an mich als eine gute Freundin schreibt, wodurch sie mir sehr nah war.

Katrin Berszuck, 15 Jahre

 

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