Die schreckliche Geschichte der abscheulichen Familie Willoughby (und wie am Ende alle glücklich wurden)

Coverfoto Die schreckliche Geschichte der abscheulichen Familie Willoughby
Copyright: dtv

von Lois Lowry
dtv, 2019
gebunden, 174 Seiten
ab 11 Jahren
ISBN978-3-423-76238-0
12,95 Euro

Achtung: Dieses Buch ist nichts für sensible Kinder, denn es passieren Dinge, die man sich als Kind nicht wirklich vorstellen möchte, geschweige denn wünscht.

Zum Beispiel solche Eltern:

Ihr Vater, ein ungeduldiger und jähzorniger Mann, arbeitete in einer Bank. Ihre Mutter, die sehr faul und übellaunig war, ging nicht zur Arbeit. Die Willoughby-Eltern vergaßen oft, dass sie vier Kinder hatten, und wurden sehr ungehalten, wenn man sie daran erinnerte.

Stell dir vor, deine Eltern mögen dich nicht. Nicht nur ein bisschen nicht, sondern ganz und gar nicht. Sie vergessen sogar deinen Namen oder sie nennen dich und deinen Bruder einfach nur “A“ oder „B“. Wenn Eltern so etwas tun, dann mögen ihre Kinder sie natürlich auch nicht und sind froh, wenn sie ihre Eltern nicht sehen. Die vier Willoughby-Kinder Tim, Jane, sowie die Zwillinge A und B sind deshalb weder erstaunt noch traurig, als ihre Eltern eines Tages beschließen, auf eine Abenteuerreise zu gehen. Sie wollen Erdbeben, Vulkanausbrüche und wild gewordene Krokodile erleben und suchen deshalb ein Kindermädchen, das nicht viel kostet und auf unbestimmte Zeit auf ihre Kinder aufpasst.

Natürlich ist auch dieses Kindermädchen abscheulich, –aber nur auf den ersten Blick! Eigentlich kann sie viel besser kochen als Mutter Willoughby und gute Ideen hat sie auch noch. Die brauchen die Kinder auch dringend, denn ihre Eltern haben das Haus, in dem sie alle wohnen, vor ihrer Abreise noch schnell verkauft.

Wie gut, dass eines Tages vor ihrer Haustür auch noch ein ausgesetztes Baby lag, das die Kinder kurzerhand  dem traurigen und verwahrlosten Kommandanten Melanoff unterjubeln. Sozusagen als kleines Dankeschön nimmt Melanoff, (der sich sehr über das Baby freut, weil es seinem Leben wieder einen Sinn gibt,) auch noch die 4 Willoughby-Kinder und ihr Kindermädchen bei sich auf. Die sind zwischenzeitlich auch noch Waisen geworden, denn ihre Eltern sind auf einem Schweizer Berggipfel im ewigen Eis verunglückt. Genau wie vor vielen Jahren Kommandant Melanoffs Ehefrau und sein kleiner Sohn. Das dachte der Kommandant wenigstens, bis es eines Tages an seiner Tür klingelt….

Ihr merkt schon, dieses Buch ist an Verrücktheiten kaum zu übertreffen. Aber wer schräge und böse Geschichten mag, liegt hier goldrichtig. Man muss beim Lesen immer wieder kichern, aber vor allem staunen, auf welche Ideen manche Autoren kommen. Dieses Buch ist voller seltsamer Merkwürdigkeiten, sehr ironisch und auf seine eigenwillige Art sehr witzig. Man muss es in einem Rutsch durchlesen, weil man unbedingt wissen will, wie diese verblüffende Geschichte ausgeht.

Das Cover und die Schwarzweiß-Zeichnungen im Buch passen wie die Faust aufs Auge  und geben der Geschichte noch weitere Pluspunkte. Die knapp 180 Seiten verschlingt man im Nu. Deshalb eine besondere Leseempfehlung von mir, so ein Buch bekommt man nicht alle Tage in die Hand!!

Monika H.

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