von Markus Heitz
Piper, 2016
Taschenbuch, 621 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-492-28101-0
12,00 Euro
Die Welt:
Das Geborgene Land wird von bösen Wesen umringt, die nur durch den Mut und die Kraft der Zwergenstämme zurückgehalten werden. Die Zwerge der jeweiligen fünf Stämme beschützen die Eingänge ins Geborgene Land und halten Orks, Trolle und Oger davon ab, die Bewohner des Landes zu töten. Außer den Zwergenreichen an den fünf Gebirgspässen, gibt es nämlich noch sieben Menschenreiche und das Elbenreich Âlandur. Jahrelang halten die mutigen Zwerge stand.
Genau im 5199sten Sonnenzyklus, dem Zyklus, in dem eine tödliche Krankheit umgeht und die Jungen, Unerfahrenen im Kampf sterben, schaffen die Gestalten des Gottes Tion, die bösen Wesen, das Tor von Vraccas, dem Schmiedegott, zu umgehen. Mit ihnen kommen die Albae (Dunkelelfen), die Feinde der Elfen. Sie sind aus finsterer Magie, die ihre Opfer zu untoten Sklaven des Bösen macht.
Noch im 6234sten Sonnenzyklus wehren sich die guten Wesen des Geborgenen Landes. Ihre Magi und Magae (lat. Zauberer) sind die einzigen, die den Vormarsch des toten Landes und der bösen Wesen zu verhindern vermögen. Die Hoffnung liegt bei ihnen.
Die Geschichte:
In diesen Verhältnissen wächst der Zwerg Tungdil auf. Als kleines Kind wird er dem Magus Lot-Ionan übergeben und wächst von nun an bei ihm auf. Durch seinen Ziehvater lernt er dann das Lesen und andere nützliche Dinge, doch irgendwann findet er seine wirkliche Bestimmung als Schmied. Gern einmal würde er anderen Zwergen begegnen, doch Zwerge sind im Menschenreich rar.
Wie auch seine zwergischen Vorfahren hat Tungdil nicht viel mit Zaubern am Hut und so kommt es, dass ein Famulus (Zauberschüler) sein ärgster Feind ist. Zwischen ihnen gibt es immer ein Hin und Her, was meist in einem großen Desaster endet. So beginnen die Abenteuer von Tungdil auch mit einer solchen Auseinandersetzung, bei der die Strafe für den Zwerg am Ende lediglich ein Botengang ist.
So kommt es, dass der Zwerg Tungdil, ein Freund von Botengängen und ein Sucher nach anderen Zwergen, auf einen solchen Gang geschickt wird, bei dem er alte Utensilien einem ehemaligen Famuli bringen soll. Doch in diesem Moment weiß er noch gar nicht, was für ein Abenteuer auf ihn zukommt…
Zur gleichen Zeit sucht Zwergengroßkönig, König über alle Zwergenstämme, Gundrabur Weißhaupt, nach einem Nachfolger, da er bald sterben wird. Der König des vierten Stammes scheint der einzige Anwärter zu sein, doch dann erfahren die Zwerge von Tungdil. Hat etwa dieser Zwerg, der von Menschen und Zauberern erzogen worden ist, ein Recht auf den Thron?
Meine Meinung:
„Die Zwerge“ ist ein Muss für alle Fantasy- und vor allem Tolkienliebhaber!
Markus Heitz offenbart uns eine Fantasywelt, von der man nur träumen kann. Zwerge, Menschen, darunter auch Zauberer und Elfen geleiten uns in das Abenteuer, und die Trolle, Orks, Oger und Albae bringen uns zum Zittern. Zusammen mit Tungdil startet die fünfteilige Reihe um die guten Wesen in dem Geborgenen Land. Die Romanreihe „Die Legenden der Albae“ dagegen lässt uns alles aus der Sicht der Bösen sehen.
Tungdil ist ein Zwerg und ich denke mal, jeder hat Bilder im Kopf, wenn man „Zwerg“ sagt. Meist sind es die bärtigen, kleinen und axtschwingenden Wesen, die einem im Kopf herumspuken, manchmal aber auch die bärtigen, kleinen Wesen, die betrunken vor einem Glas Met sitzen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen von Zwergen, doch die Zwerge-Reihe zeigt uns, was wirklich in den Zwergen steckt. Tungdil selbst erfährt genau wie wir, wie seine Artgenossen handeln und leben. Ich finde es gut, dass man erfährt, wie ein Zwerg denkt, lebt und kämpft, weil man so weiß, wie Markus Heitz sich einen solchen Zwerg vorstellt.
Die Charaktere sind anschaulich dargestellt. Man hat direkt schon nach dem ersten Band einen Draht zu Tungdil und den anderen Zwergen, darunter zu den kampflustigen Zwillingen Boïndil und Boëndal, aber auch zu den Magi und Magae beziehungweise den anderen wichtigen Wesen: den Menschen. Elfen trifft man in dem Buch nicht so oft, doch es handelt schließlich auch hauptsächlich von Zwergen. Leider trifft man Orks, Trolle, Oger und Albae öfter, aber auch sie sind gut veranschaulicht. Nicht nur charakterlich, sondern auch äußerlich. Ihr Aussehen bringt einen zum Zittern und daher finde ich sie von Markus Heitz sehr vorzüglich beschrieben.
Das Cover sieht, meiner Meinung nach, fantastisch aus! Diese goldene Axt mit den vielen Ornamenten, hat mich direkt gefangen. Immer wieder sieht man neue Muster in diesem Schmiedewerk. Auch die Rückseite wird von solchen Waffen verziert. Einfach goldig!
Insgesamt hat mir der Auftakt zur Reihe sehr gut gefallen. Die Schreibweise war flüssig zu lesen und der Umfang der Geschichte dem Preis definitiv entsprechend. Die Geschichte hat mich gepackt und das Abenteuer von Tungdil sehr fasziniert, sodass ich auf jeden Fall die nächsten Bände lesen werde. Und ihr?
Sophie Heuschkel, 13 Jahre