Dry

Coverfoto Dry
Copyright: Sauerländer

von Neal und Jarrod Shusterman
Sauerländer, 2019
Taschenbuch, 448 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3737356381
15,00 Euro

Erst durften Pools nicht mehr gefüllt und Grünanlagen nicht mehr bewässert werden. Jetzt nimmt die Katastrophe ihren Lauf.

Als es plötzlich kein Wasser mehr in Alyssas Wohngegend gibt, sind sie und ihre Familie total aufgeschmissen. Ein Glück, dass Kelton und seine Familie genug Vorräte gelagert haben. Doch sie teilen mit niemandem.
Auf einmal verschwinden Alyssas Eltern und sie steht mit ihrem kleinen Bruder Garret alleine da. Doch Kelton erweist sich als netter Typ und hilft ihnen. Es gibt nur ein Problem: Es geht ums Überleben. Alle Systeme werden außer Kraft gesetzt und Menschen verwandeln sich in Monster.

Wie so viele andere Menschen hat sich Alyssas Familie nicht auf das “Tap-Out”, die Dürre, vorbereitet. Alyssa ist auf sich alleine gestellt, behält aber meistens einen kühlen Kopf. Sie ist ein kämpferisches Mädchen, das vor allem auf das Überleben ihres Bruders achtet. Man kann sich gut in sie hineinversetzen. Außer finde ich gut, dass sie nicht sofort zum “Wasserzombie” mutiert und sogar ihre Vorräte teilt.

Garret ist der naive kleine Bruder – er ist ja auch erst zehn. Demnach ist er sehr süß und wächst einem ans Herz.

Kelton ist für Alyssa der “Spinner” von nebenan. Seine Familie ist etwas paranoid und hat sich deshalb schon auf die Wasserknappheit vorbereitet. Im Großen und Ganzen hat auch er ein gutes Herz und möchte niemandem wehtun. Ich mochte an ihm, dass er nicht jedem vertraut und neuen Leuten immer nur mit Vorsicht begegnet. Das war sehr hilfreich.

Jaqui taucht etwas später im Buch auf, aber sie gefällt mir total gut. Sie ist sehr verrückt, was der Geschichte auch eine amüsante Seite verleiht.

Wow. Das ist das erste, was ich zu dieser Geschichte sage. Einerseits ist „DRY“ total spannend und ein richtig gutes Buch. Andererseits gibt es noch einen Aspekt, der mir, um ehrlich zu sein, etwas Angst eingejagt hat. Denn die Dürre ist gar nicht so abwegig, genauso wie die Verhaltensweisen der Menschen.

Bevor ich zu meinem Wasserglas gegriffen habe, (nachdem ich das Buch gelesen hatte,) musste ich erstmal realisieren, dass es da ist und wir nicht unter einer Dürre leiden.

In diesem Szenario spielt der Klimawandel eine große Rolle. Man wird auf jeden Fall angeregt nachzudenken und helfen zu wollen. Sogar übers Wassersparen denkt man ernsthaft nach.

Ich finde es gut, dass die Shustermans es schaffen, diesen wichtigen Aspekt in diesem Roman zu verdeutlichen. Man sieht alles noch einmal aus einer anderen Perspektive.

Der Schreibstil ist auch klasse. Das Buch ist spannend geschrieben und man kann es gar nicht zur Seite legen, so gut ist es.

Auch die Perspektivwechsel gefallen mir gut. Sie ermöglichen es, die jeweilige Person besser zu verstehen.

Das Cover ist auch sehr schön. Mit dem Schwarz erweckt es eine düstere Stimmung und das Rot erinnert an Gefahr. Auch die Idee mit dem Streichholz, worauf das Wasser quasi “brennt”, gefällt mir gut. Den Titel finde ich praktisch, besonders weil er so kurz ist. Ich finde, beides passt sehr gut zum Buch.

Zusammengefasst ist dieses Buch wirklich sehr, sehr gut und definitiv für jeden ab 13 Jahren lesenswert.

Katharin Lerner, 15 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Als Alyssa eines Tages den Wasserhahn aufdreht, kommt kein Wasser mehr. Es hatte sich angekündigt, doch niemand wollte es wahrhaben. Es gab Anzeichen, doch niemand hat etwas unternommen. Nun ist ganz Kalifornien von der Wasserversorgung abgeschnitten. Tap-Out. Die Medien haben der Sache einen klangvollen Namen gegeben. Doch diesmal ist es nicht einfach eine Berichterstattung, die man sich im Fernsehen ansieht. Diesmal ist Alyssa mittendrin. Die Situation spitzt sich schnell zu. Schon bald gibt es in den Supermärkten kein Wasser mehr und jeder private Haushalt ist froh über die Wasservorräte, die er noch hat. Alyssas Eltern machen sich auf die Suche nach Wasser und sie und ihr kleiner Bruder Garrett bleiben allein zurück. Als ihre Eltern nicht zurückkehren, schließen sich die beiden mit dem Nachbarsjungen Kelton zusammen. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was passiert ist. Viel schneller als erwartet gerät die gesamte Situation in Kalifornien außer Kontrolle und auf einmal ist ein Schluck Wasser ein ganzes Leben wert.

Meine Meinung:

Ein hochaktuelles und erschreckend realistisches Buch.  Auf das neue Buch von Neal Shusterman habe ich mich schon lange gefreut. Die Scythe-Bücher haben mir sehr gut gefallen. Dieser Autor hat einfach die Fähigkeit, Dystopien so zu schreiben, dass man sich nicht wundern würde, wenn es wirklich so eintritt. So ist es auch bei Dry. Wasserknappheit und Umweltkatastrophen sind schon jetzt Teil unseres Lebens. Dinge, die wir erfolgreich verdrängen. Doch diese Geschichte rückt sie in unser Bewusstsein und lässt uns nachdenklich werden.

Am beeindruckendsten – und am beängstigten – ist es zu lesen, wie die Autoren den Verfall der Zivilisation beschreiben. Der Tap-Out bringt die Menschen dazu, ihre Menschlichkeit aufzugeben. Immer wieder werden die Protagonisten mit Situationen konfrontiert, in denen vollkommene Zügellosigkeit herrscht und auch sie selbst werden sich ihrer eigenen Grenzen auf der Suche nach einem Schluck Wasser nur allzu bewusst. Was das angeht, sind die Protagonisten wirklich sehr gut beschrieben. Man kann ihre Gefühle und Handlungen gut nachvollziehen. Das Buch ist aus mehreren Perspektiven geschrieben und da hat mir besonders gut gefallen, dass jeder Charakter auch seine eigene Erzählstimme hatte, sodass man sie gut auseinanderhalten konnte. Die Geschichte wurde immer wieder unterbrochen durch ein paar Snapshots, die berichten, wie es anderen Menschen beim Tap-Out geht. Diese Snapshots haben mir gut gefallen und die Situation noch realer wirken lassen.

Das klingt alles nach einem richtig guten Buch. Mir hat es auch gefallen, aber irgendwie bin ich nicht komplett überzeugt. Denn die Geschichte wurde mir manchmal zu lang und einige Handlungselemente kamen mir zu gewollt und zu gestellt rüber. Ich hatte ein paar Schwierigkeiten, so richtig in das Buch abzutauchen, denn es war für mich nicht so ganz stimmig. Ich vermute, dass es an den zwei Autoren liegt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es zu zweit nicht so einfach ist, sich einig zu werden und ich finde, das hat man hier und da gespürt.

Auch wenn dieses Buch nicht an die anderen Bücher, die ich bisher von Neal Shusterman gelesen habe, heranreicht, muss ich dennoch sagen: Es ist ein wirklich gutes Buch, das den Nerv der Zeit trifft. Es ist erschreckend und wachrüttelnd und das nur, weil es so realistisch erzählt wird und weil man sich wirklich vorstellen kann, dass so etwas passiert. Es lohnt sich auf alle Fälle das Buch zu lesen!

Carolin Wallraven, 20 Jahre

Und hier kommt noch eine dritte Meinung zu diesem Buch:

„Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.“

„Die Vorzeichen waren da. Zuerst durften die Pools nicht mehr befüllt werden. Dann wurde es unter Strafe gestellt, den Rasen zu bewässern. Doch niemand hatte ernsthaft damit gerechnet, dass es so weit kommen würde.“

Als Alyssa eines Tages den Wasserhahn aufdreht, bleibt er trocken. Aus keinem Wasserhahn kommt mehr Wasser, und das nicht nur bei ihr Zuhause. Halb Kalifornien ist von der Wasser-Sparmaßnahme betroffen. Die Bürger werden gebeten, die Ruhe zu bewahren und die Situation als nur vorrübergehend zu betrachten. Doch bald ist allen klar, dass dies eine Lüge ist. Und aus einem schrecklich heißen Sommer, wird ein Kampf ums Überleben…

Das Szenario, mit dem sich Neal & Jarrod Shusterman in ihrem Roman auseinandersetzen, ist erschreckend real. Dass es bald zu einer Wasserknappheit aufgrund des Klimawandels kommen könnte, ist sehr wahrscheinlich und das Buch schildert  die Reaktionen und Überlebenskämpfe der Leute, die in solch eine Situation geraten könnten.

Der Roman beginnt auch sehr realitätsnah. Die Protagonistin ist ein normales Mädchen, das aus einer durchschnittlichen Familie kommt, wodurch man sich gut mit ihr identifizieren kann. Ihr Nachbar Kelton hingegen ist „speziell“ und bereitet sich zusammen mit seiner Familie schon sein ganzes Leben auf das Ende der Welt und diverse Katastrophen vor. Diese Lebensweise mag für viele Leser verrückt klingen, aber es gibt genug Menschen, die so leben wie diese Familie. Allerdings finde ich die weiteren Personen, die im Verlauf des Buches auftauchen teilweise zu klischeehaft und übertrieben dargestellt. Es wirkt so, als ob die Autoren alle Gesellschaftsgruppen irgendwie einmal erwähnen und in die Geschichte integrieren wollten. Man erkennt zwar damit, dass alle Menschen von der Krise betroffen sind, aber für mich war das zwischendurch etwas zu überspitzt.

Nach und nach wird aus der Geschichte immer mehr eine „Abenteuergeschichte“. Die immer realitätsferner wird. Oftmals schaffen die Protagonisten etwas nur in letzter Sekunde, dauernd kommt etwas zwischen sie und ihr Ziel und die ganze „Reise“ wirkt übertrieben.

Insgesamt finde ich, dass man aus der Idee des Romans mehr hätte machen können. Außerdem haben mir häufig die Emotionen und persönlichen Gedanken gefehlt, die die Personen nahbarer gemacht hätten. Das Gefühl hatte ich bereits, als ich „Scythe“ von Neal Shusterman gelesen hatte und er konnte mich mit diesem Buch in dem Punkt erneut nicht überzeugen.

Trotzdem fand ich, dass das Buch flüssig lesbar war und ich trotz meiner Kritikpunkte zum Nachdenken angeregt wurde, vor allem was den alltäglichen Wasserverbrauch anbelangt. Die Aktualität des Themas wird einem bewusst.

Sehr gefallen hat mir, wie sich Alyssas und Keltons Beziehung zueinander im Laufe des Romans verändert. Auch die „Snapshots“ zwischendurch fand ich gut, da man dadurch einen Einblick in die Situation von Journalisten, Politikern oder einfach anderen Personen während der Krise bekam.

Mara Frohreich, 17 Jahre

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