Instagirl

Coverfoto Instagirl
Copyright: Loewe

von Annette Mierswa
Loewe, 2018
Taschenbuch, 224 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-7432-0121-7
6,95 Euro

„Kim sagt immer, ohne Likes existierst du nicht. Und dafür brauchst du einen perfekten Körper. Gut, habe ich gesagt, dann zeig mir, wie das geht.“

Isabelle ist normal, sie hat rote Locken, eine durchschnittliche Figur und ist glücklich- bis sich ihre Eltern trennen und ihr Vater nach Tokio zieht. Isis Welt bricht zusammen und sie will eine Änderung.

Darum sieht sie sich Tutorials an und eifert einem Aussehen hinterher, das sie sonst vermieden hat: Viel Make-up, geglättete Haare und auffallende Kleidung. Dadurch wird auch ihre Mitschülerin Kim auf sie aufmerksam. Kim zieht Isi immer mehr in ihren Bann und sie machen gemeinsam die verrücktesten Fotos, die sie auf Instagram posten.

Isi bringt sich durch ihr Verhalten immer mehr in Gefahr, doch das nimmt sie zunächst gar nicht wahr, erst, als es fast zu spät ist.

„Wir sind unsere Follower.- Yara“

Fangen wir mit den Charakteren an. Ich habe etwas gebraucht, bis ich mit Isi warm wurde, da ihr Charakter von meinem eigenen so verschieden ist und ich mich darum noch stärker in sie hineindenken musste. Irgendwann aber hat es funktioniert, ich habe mit ihr gefühlt und wollte sie mehr als einmal wie ihre Freunde kräftig schütteln.
Kim war ebenfalls ein interessanter Charakter. Klar, die Figuren in der Geschichte haben sie gehasst, aber ihre Geschichte und auch was am Ende rauskam, das hat Kim interessant gemacht und ich wüsste nur zu gerne, wie ihre Geschichte weitergeht.

Yara, Matteo und all die anderen sind mir sofort ans Herz gewachsen. Das sind wundervolle Nebencharaktere gewesen. Besonders Yara gefiel mir, denn jeder stellt sich so eine beste Freundin vor, sie war für Isi da, obwohl viele in solchen Situationen nicht geholfen hätten.

Matteos und Isis Geschichte ist das einzige, was mich etwas stört. Isi glaubt am Anfang etwas total Schwachsinniges und klammert sich daran fest, ohne mit Matteo darüber geredet zu haben. Das ist ein Schwachpunkt, den ich das komplette Buch über nicht verstanden habe.

Die Thematik gefiel mir sehr gut. Der Titel und das Cover passen wie die Faust aufs Auge! Mir gefällt, wie Isi sich am Ende nach ihrer Veränderung verhält und auch finde ich sehr gut, wie die Autorin mit dem Thema umgeht. Sie sagt nicht einfach „Gut, sie hat es überstanden, weiter geht’s!“, sondern zeigt, welche Probleme Isi nun hat.

Den Klappentext finde ich etwas irreführend, den hätte man anders formulieren können. Ich dachte zu Beginn, dass Isi durch ihre Veränderung Matteos Aufmerksamkeit haben möchte, aber die hat sie schon vorher und an sich wäre die Veränderung auch nicht nötig, von daher finde ich das da etwas irreführend.

Zusammengefasst also eine Empfehlung, die zwar einige Schwachstellen hat, aber das ist nicht weiter schlimm. Es ist dennoch ein sehr gutes Buch, das wichtige Themen aufzeigt.

Sarah Schröder, 19 Jahre

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert