von Nina MacKay
Ravensburger, 2022
gebunden, 504 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-473-40217-5
16,99 Euro
„Es gibt keine Zufälle, nur Schicksal.“
Sobald Graylee eine Gebäudemauer berührt, wird sie von furchteinflößenden Visionen geplagt. Statt ihr zu helfen, halten es ausgerechnet die Vertrauenslehrerin und ihre Eltern für nötig, sie auf ein Internat zu schicken. Eins ist für Graylee sicher – wenn sie schon nicht normal ist, dann ist das Internat alles andere als normal!
Ehe sich Grayle versieht, befindet sie sich auch bereits inmitten des Internatslebens, umringt von sprechenden Kolibris und den Nachfahren mythischer Wesen: Selkies, die sich in Seehunde verwandeln; Sirenen, die alle anderen magisch in ihren Bann ziehen und Gorgonen, deren Blicke andere versteinern …
Und als wäre all das nicht schon genug, verschwinden plötzlich auch immer mehr Schüler. Gemeinsam mit dem gut aussehenden Hudson entdeckt Graylee, dass auf dem Internat ein Fluch liegt, der seine ersten Opfer bereits gefordert hat. … Doch was genau hat es eigentlich mit diesem Fluch, über den niemand sprechen will, auf sich? Die Uhr tickt… und die Zeit, um den Fluch zu brechen, wird immer knapper.
Meine Meinung:
Es ist kein Geheimnis, dass ich Geschichten rund um Internate und Akademien einfach nur liebe. Allein der Gedanke daran lässt mich schon dahinschmelzen. Zusammen mit der nötigen Spannung und dem Humor werden solche ein Geschichten Bestandteil meines Lebens, den ich ungern loslassen, geschweige denn austauschen würde!!
Ganz großes Kino, noch größere Liebe!!😎🧡
Ganz offensichtlich sieht das Cover hier einfach toll aus. Unsere Protagonistin steht mit dem Blick zur Academy gewendet. Die Academy wirkt dabei wie ein gewaltiges Märchenschloss und besonders das ‘Freakige’ wird, so finde ich zumindest, durch die beiden schrillen Farben echt gut hervorgehoben. Aber auch ohne den Schutzumschlag kann sich „Legend Academy – Fluchbrecher“ echt sehen lassen.
Mindestens genauso schön ist auch das Interior, bzw. die innere Gestaltung des Buches: An jedem einzelnen Kapitelanfang finden wir einen kleinen Kolibri vor – der wirkt nicht nur total schön, sondern nimmt auch seinen Teil in der Handlung ein!
Zudem finden wir zu Anfang der Geschichte eine Playlist – Ideal für eine Endlosschleife beim Lesen zum Nebenbeihören oder songweise je Kapitel. Das reicht euch noch nicht? Kein Problem.😏
Hinzu kommt noch, dass wir im vorderen und hinteren Buchdeckel eine Map (Karte) des Internats und die passenden Legenden dazu vorfinden. Auch werden im Glossar die Eigenschaften/Fähigkeiten der einzelnen Wesen hervorgehoben. – All das kann wirklich sehr praktisch sein! I like it! 🤩
Besonders angetan haben es mir von den magischen Wesen die Selkies. Hallo? Ich meine ja nur: allein der Gedanke, durch reines Schwimmen einfach mal so nebenbei die Gewässer reinigen zu können… wie nützlich könnte das bitte sein? Mit den Selkies finde ich, dass Nina MacKay so ein ganz wichtiges Problem angesprochen hat: Unsere Umwelt!
Als Schülersprecherin kann ich berichten, dass auch bei uns an der Schule der Schutz der Umwelt eine große Rolle spielt. Toll, dass sich dieses Thema hier auch im Buch nochmal widerspiegelt!
Das Buch ist aus der Perspektive Graylees geschrieben. So kommt es auch, dass wir die ganze Handlung über nie wirklich mehr erfahren als sie. Und ich muss ehrlicherweise zugeben, dass dies den Einstieg in die Handlung zwar besonders leicht gemacht hat, aber es gab durchaus Stellen, an der ich persönlich mir einfach mehr Informationen gewünscht hätte. Oder lag es vielleicht auch nur daran, dass Graylee wirklich sehr lange sehr ahnungslos gehandelt hat? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Auch wenn Graylee ein liebenswertes und tollpatschiges Wesen ist, kann ich mich vor allem durch das lang anhaltende, nach außen ‘sperrig’ Wirkende, mit ihr nicht ganz identifizieren. Ich denke, dass sie da nochmal einen kleinen Stups benötigt hätte, um einfach mal mehr aus sich selbst herauszukommen.
Dennoch ist der Schreibstil auf eine angenehme Art und Weise unheimlich toll und fesselnd. Traurig aber, dass etwa um Seite 200 die Handlung mir ein Gefühl des ‘Tiefs’ vermittelt hat. Sie kam einfach nicht wirklich voran, beachtet man, dass für Graylee und ihre Freunde die Zeit wirklich immer knapper wurde. Für die Handlung war einfach nicht mehr genug vom nötigen ‘Pep’ vorhanden.
Zum Glück hat sich das dann aber nach wenigen Kapiteln wieder gefangen! Letztendlich bleiben aber dennoch viele Fragen offen, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass diese noch in diesem Band beantwortet werden würden. Einerseits entsteht so eine Vorfreude auf den zweiten Band, aber dennoch hätte ich es persönlich für die knapp 500 Seiten wichtig empfunden! Ich wüsste nicht, was ich getan hätte, wenn am Ende nicht plötzlich so ein bahnbrechender Cliffhanger auftauchen würde! Der ist definitiv gelungen!! Sehr cool!🤩
Ausgenommen vom kleinen „Hänger“ in der Mitte, hat Nina MacKay mit „Legend Academy“ eine wirklich tolle und zugleich mystische Internatsgeschichte erschaffen. Durch den Cliffhanger am Ende bleibt mir nichts anderes übrig, als auf den zweiten Band zu fiebern, da ich unbedingt eine Antwort auf meine Fragen haben möchte. Ein Muss für alle Internats-Liebhaber und Kolibri Fans!
Los, Leute, lest!🏃♀️📖
Bengisu Bor, 17 Jahre