Pandora Stone – Heute beginnt das Ende der Welt

Coverfoto Pandora Stone
Copyright: randomhouse

von Barry Jonsberg
Cbt, 2015
Taschenbuch, 347 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN 978-3-570-31104-2
10,00 Euro

 

„Das Virus hat Milliarden Menschen getötet, Pan“, sagte sie. „Da draußen ist niemand mehr. Die Welt, die wir kannten, ist zerstört. Die Menschheit steht am Rande der Ausrottung. Und deswegen sind wir hier in die Akademie gekommen. Um zu lernen, wie wir den Sturz in diesen Abgrund verhindern können.“

Als Pandora Stone im Krankenhaus erwacht, ist der Großteil der Menschheit bereits tot. Ein Virus hat innerhalb kürzester Zeit die Menschheit zu 99% ausgerottet und die letzten Überlebenden befinden sich in der Akademie; einer abgeschottete Militäranlage, wo sie sich auf das Leben in einer „leeren“ Welt vorbereiten. Doch bald häufen sich merkwürdige Ereignisse und Ungereimtheiten und Pandora kann niemandem mehr trauen – nicht einmal sich selbst …

Ich habe mich total darauf gefreut das Buch zu lesen, da es so ziemlich der Inbegriff meines Lieblingsgenres ist. Dystopien, die rund um eine Gruppe Jugendlicher aufgebaut sind, mag ich immer am liebsten. Allerdings konnte mich „Pandora Stone“ nicht so begeistern wie ich es mir erhofft habe.

Zum einen lernt man die Charaktere (vor allem Pandora) kaum kennen und kann sich demnach keineswegs mit ihnen identifizieren. Ihre Entscheidungen und Handlungen sind häufig nicht nachvollziehbar und ich fand sie oft unlogisch. Da das Buch in der Er-/Sie-Perspektive geschrieben ist fehlen außerdem die Einblicke in Pandoras Gedankenwelt und Emotionen. Zwar werden ab und zu ihre Gedanken geäußert, doch diese wirken oft unnatürlich und widersprüchlich. Dadurch hat mir die persönliche Bindung gefehlt, was meiner Meinung nach dem Buch sehr geschadet hat.

Die Charaktere fragen/hinterfragen viele Dinge nicht, beziehungsweise nur am Rande und nehmen generell vieles zu schnell hin.

Pandora´s scheinbar übernatürliche Fähigkeiten machen die Geschichte zwar interessant, aber eher unrealistisch, was ich bei einer Dystopie ziemlich schade finde, was trotzdem aber irgendwie zu dem Buch gepasst hat. Die sonst so typische Geschichte bekommt dadurch einen individuellen Touch.

Die erste Hälfte war zudem eher unspektakulär, gegen Ende hin gefiel mir die Geschichte jedoch immer besser. Die Story wurde schneller und mehr Ereignisse wurden geschildert. Außerdem gab es mehr Dialoge, sodass man auch andere Charaktere kennengelernt hat, was das Buch lebhafter gemacht hat. Dadurch, dass noch viele Fragen ungeklärt sind und das Ende sehr offen ist, macht es neugierig auf den zweiten Teil (ich hoffe, dass dieser das Niveau des Endes des ersten Teils halten wird).

Was mir jedoch mit am besten gefallen hat, sind die Parallelen zur heutigen Corona-Situation. Das Buch kommt aus dem Jahr 2015 und doch sind die Symptome, der Virus-Ursprung und die Art der Berichterstattung ziemlich ähnlich, weshalb die Aktualität der Geschichte stark zunimmt. Zwar sind die Dimensionen der weltlichen Veränderungen andere, jedoch erinnert es stark an die heutige Zeit, was ich  sehr interessant fand. Die Ideen des Autors sind sozusagen in abgeschwächter Form wahr geworden.

Generell ist die Geschichte ein Mix von „Die 5. Welle“ und „Die Auserwählten“ (beide Trilogien mochte ich sehr), weist jedoch noch ganz eigene Komponenten auf und ich hoffe, dass der zweite Teil mich mehr überzeugen wird als der erste.

Mara Frohreich, 18 Jahre

 

 

 

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