von Katja Brandis
Beltz & Gelberg, 2017
gebunden, 464 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN: 978-3407821942
17,95 Euro
„Gerade fliegen wir über ein paar Inseln, die aussehen wie nicht mehr ganz frische Sahneklumpen, und danach ist alles weiß unter uns. Ein blendend helles Weiß –ich krame in meinem Rucksack nach der Gletschersonnenbrille.
Unser Betreuer Martin sitzt in der Twin Snowbird auf der anderen Seite des Ganges, er lehnt sich zu mir herüber. »Tja, Crash…hier auszubrechen, kannst du dir sparen. Man würde deine Silhouette noch den ganzen Tag lang am Horizont sehen.“
Sechs vorbestrafte Jugendliche sind 3 Monate zusammen mit 2 Betreuern der Organisation ,,Social Adventures Network“ in der Antarktis. Es ist ihre letzte Chance, ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen.
Ihre Aufgabe ist es auf der verlassenden Forschungsstation Neumayer III. miteinander auszukommen und füreinander zu sorgen. Jedoch ist das gar nicht so einfach, denn auf der Forschungsstation gehen merkwürdige Dinge vor sich und der Gruppe wird klar, dass sie nicht die einzigen auf der Station sind. Als dann auch noch ihr Betreuer Martin bei einem Ausflug in eine Gletscherspalte stürzt, sich schwer verletzt und in ein Krankenhaus geflogen werden muss, gerät alles aus dem Ruder.
Das Buch ist größtenteils aus der Sicht von Crash, der Haupt-Protagonistin, geschrieben. Mir haben besonders gut die 6 verschiedenen Persönlichkeiten der Jugendlichen gefallen und wie sie es eigentlich gut geschafft haben, im Lauf der Zeit als Team zusammen zu wachsen und zu arbeiten. Jeder der Jugendlichen hat seine eigene Geschichte, die man erst im Lauf der Geschichte erfährt.
Außerdem spielt das Buch im Jahr 2030. Deswegen fand ich die technischen Ideen der Autorin sehr interessant, z.B. den Communicator oder die Datenbrillen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, weil er schnell zu lesen ist. Zudem hat mir auch sehr gut gefallen, dass es in dem Buch um ein aktuelles Thema, nämlich die Umwelt, geht.
Ein sehr spannender und fesselnder Roman.
Sonja Schmitz, 13 Jahre
Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:
Chrash ist eine von mehreren Jugendlichen, die im Zuge eines Resozialisierungsprogrammes auf eine alte Forschungsstation in die Antarktis geschickt werden. In der weißen Einöde sollen sie sich auf ihre Probleme konzentrieren und ihren Schulabschluss nachholen. Doch schnell ist klar, dass es nicht ganz einfach ist, so viele Problemkinder unter ein Dach zu stecken. Außerdem scheint es so, als wären sie nicht allein auf der Station, denn über Nacht passieren immer wieder seltsame Dinge.
White Zone war das zweite „Antarktis-Überleben-Buch“, welches ich innerhalb kürzester Zeit gelesen habe. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger „Das Exodusprojekt“ (Rezension auch hier auf dem Blog) konzentriert sich White Zone jedoch viel mehr auf die Charaktere. Spannung wird eher dadurch erzeugt, dass die Jugendlichen mit ihren sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten aneinander geraten, oder mit ihren individuellen Problemen zu kämpfen haben. Da auch besonders ihre Schwächen und Ängste hervorgearbeitet werden, wirken die Personen besonders menschlich und es macht wirklich Spaß, ihren Umgang miteinander zu beobachten.
Katja Brandis hat auch einige ScFi-Elemente in die Story eingearbeitet, die auf eine schöne, unterbewusste Art Kritik an bestimmten Entwicklungen der modernen Welt äußern. Auch einige Seitenverweise bezüglich Umweltschutz und Klimawandel sind eingearbeitet. Alles wirkt sehr durchdacht und nicht mahnend, sondern eher natürlich.
Fazit: Sehr schöne Story mit sehr vielschichtigen Charakteren, die ich auch eher in die Ecke der Romane einsortieren würde (wie auch auf dem Buch angegeben) und nicht als Thriller. Trotzdem jede Menge Spannung und gute Unterhaltung.
Imke Wellesen, 18 Jahre