von Mechthild Gläser
Loewe, 2018
gebunden, 464 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-7855-8860-4
Preis: 19,95 Euro
Ophelia ist ein ganz normales Mädchen, das in Berlin zur Schule geht, ihre Freundinnen trifft und sich ab und zu mit ihrer Mutter streitet. Doch eines Tages beginnt sie überall merkwürdige Staubrinnsale zu sehen. Irgendwann lässt sich diese Tatsache nicht mehr ignorieren und sie vertraut sich ihrer Mutter an. Prompt schickt diese Ophelia zu ihren schrulligen Verwandten nach Paris, die ihr eröffnen, dass der Staub, den sie sieht, die Zeit ist und dass Ophelia selbst eine Zeitlose ist, die diese Zeitströme beeinflussen kann. Doch kaum hat sie von ihrer Gabe erfahren, schon überschlagen sich die Ereignisse. Überall auf der Welt spielt die Zeit verrückt und nur die Zeitlosen können die Zeit wieder unter Kontrolle bringen. Dafür fährt Ophelia mit ihren Verwandten nach Rom, wo unter der Stadt der Bernsteinpalast steht, das Hauptquartier der Bernsteinfamilien. Obwohl für Ophelia noch alles neu ist, merkt sie sofort, dass etwas nicht stimmt. Ihr Vater, der vor Jahren bei einem Autounfall starb, wird von allen Zeitlosen totgeschwiegen. Neugierig sucht sie nach dem Grund dafür und entdeckt schließlich ein Geheimnis, das die Welt der Zeitlosen für immer verändern wird.
Meine Meinung:
Für mich ist dieses Buch echt schwer zu bewerten. Ich habe nämlich eine ganz zwiegespaltene Meinung dazu.
Einerseits finde ich die Idee mit den Zeitlosen super, aber andererseits war mir der Einstieg in die neue Welt zu steil. Als Leser wird man da sehr reingeworfen und ich habe eine Weile gebraucht, bis ich die Gesetzmäßigkeiten des Kontrollierens der Zeit verstanden habe.
Aber als ich erst einmal reingekommen bin, fand ich es richtig gut, wie ausführlich die Autorin ihre Welt schildert und dass man so viel an Ophelias Seite erlebt. Tja, nur dazu habe ich auch schon wieder etwas, was mir nicht so gut gefallen hat: Durch diese Ausführlichkeit hat nämlich Ophelias altes Leben an Bedeutung verloren. Ihre Mutter und Freundin wurden teilweise gar nicht mehr erwähnt und ich finde es sehr unrealistisch, dass sie von der Protagonistin nicht vermisst wurden. Zum Schluss kehrt sie zwar wieder zu ihrer Familie zurück, aber auch das verläuft sehr farblos und irgendwie haben mir da das Zwischenmenschliche und die Emotionen gefehlt.
Das Ende ist generell etwas, das mir bei diesem Buch zu plötzlich kam. Den Rest der Geschichte habe ich dafür regelrecht verschlungen. Dies lag nicht zuletzt an der Spannung und dem angenehmen Erzählstil der Autorin.
Also ihr seht: Es gibt viele Pro Contras für das Buch. Aber weil es mir insgesamt doch sehr gut gefallen hat, würde ich es euch trotz kleiner Abzüge weiterempfehlen!
Carolin Wallraven, 19 Jahre