von Kai Meyer
Fischer JB, 2018
gebunden, 400 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-8414-4006-8
Preis: 19,99 Euro
In der Straße der Buchhandlungen, einer schmalen Schlucht aus Schaufenstern, hinter denen die Wunder der Welten auf Entdecker warteten, drang der Duft von Papier bei Tag und Nacht unter den Türen hervor. Wenn die Händler am Cecil Court morgens ihre Eingänge entriegelten und die Schilder hinter den Scheiben auf Geöffnet drehen, dann erwachte mit den verschlafenen Gestalten – müde vom Lesen nach Ladenschluss – ein Universum der gedruckten Worte, der Erfindungen und Entdeckungen, der feinen und der rauen Sprache. Dann wurden Fenster aufgerissen mit Ausblicken auf die Länder der Literatur. Aus ihnen winkten die Heldinnen und Helden aller Erzählungen, der großen und der geringen, der groben und der geistreichen.
Wenn ein Buch so beginnt, dann kann es doch nur gut werden. Kai Meyer nutzt in seinem Buch diese wunderschöne bildreiche Sprache und führt uns damit in eine Welt voller Bücher, Magie und auch Gefahren.
Denn Mercys Abenteuer ist noch nicht vorbei. Ihr Auftrag lautet, das letzte Kapitel des Flaschenpostbuches zu stehlen. Dies führt sie nicht nur zurück zu alten Feinden, sie bekommt gleich noch ein paar neue dazu. Denn das Flaschenpostbuch ist mächtig und vermag – wenn es zusammengefügt und übersetzt werden kann – die
In den falschen Händen kann dieses Buch also großen Schaden anrichten. Natürlich haben es einige machthungrige Menschen gerade deswegen darauf abgesehen. Und Mercy gerät zwischen die Fronten. Sie muss herausfinden, wem sie vertrauen kann. Ihre Freunde Philander und Tempest stehen ihr natürlich bei, doch Mercy will nicht, dass sie ihretwegen in Gefahr geraten.
Ihr seht, auch die Geschichte des zweiten Teils von Kai Meyers neuer Trilogie ist sehr spannend. Wir haben es in dieser Geschichte wieder mit sehr vielen Wendungen und Überraschungen zu tun. Leider hat der Klappentext des Buches nicht viel mit dem Inhalt zu tun. Lasst euch davon also nicht zu stark beeinflussen. Ich finde, er führt in die Irre und weckt unerfüllbare Erwartungen.
Zum Glück kann das Buch trotzdem überzeugen. Kai Meyer hat wieder einen seiner unglaublichen Kniffe eingebaut, die allen, die „Die Seiten der Welt“-Trilogie schon gelesen haben, bekannt vorkommen sollten. Ich möchte hier nicht zu viel vorwegnehmen, aber es ist einfach das, was mir an seinen Büchern am besten gefällt. Das Spiel mit der Fiktion und Realität. Wenn ihr nicht wisst, was ich meine, kann ich euch nur dazu raten: Lest die Bücher. Jeder, der sich als Buchliebhaber bezeichnet, sollte an diesem Buch nicht einfach vorbei gehen.
Carolin Wallraven, 20 Jahre