von Christopher Ross
gebunden, 252 Seiten
ab 13 Jahren
ueberreuter, 2019
ISBN: 978-3-7641-7101-8
12,95 Euro
Die Wolfsexpertin Carla arbeitet seit Jahren für “Wolfaid”, eine Rettungs- und Aufzuchtstation für gefährdete Wölfe in Alaska. Die Wölfe sind ihr größter Schatz. Ihre Anmut, Intelligenz und Aufgeschlossenheit beeindrucken sie schon ihr gesamtes Leben lang.
Doch leider teilen nicht alle Menschen Carlas Liebe für die Wölfe. Gerade in Alaska, wo Wölfe nicht zu den bedrohten Arten gehören und es ziemlich viele von ihnen gibt, entwickeln einige Menschen eine Abneigung gegenüber den Tieren und schüren Angst, wo sie nur können. Als einige Nutztiere gerissen werden, fällt der Verdacht natürlich direkt auf die Wölfe und einige besonders hartnäckige Farmer wollen Jagd auf das mysteriöse Rudel aus dem Nebel der Berge machen.
Carla kann das natürlich nicht zulassen und fährt raus, um sich die Bisswunden der Tiere anzusehen. Ziemlich schnell wird klar, dass es keine Wölfe waren, aber es ist bereits zu spät. Die Angst der Dorf- und Farmbewohner ist geweckt und sie wollen die Wölfe ein für alle Mal loswerden. Dabei helfen soll ausgerechnet Jason der Wolfsjäger, in den Carla sich bei ihrem ersten Treffen vor einiger Zeit unglücklicherweise ziemlich verknallt hat. Aber sie und ein Wolfsjäger?
Ich persönlich fand die Geschichte sehr spannend, vor allem, da man nebenbei noch einige interessante Fakten über Wölfe lernt. Auch die Charaktere sind sehr vielseitig und bringen ordentlich Abwechslung in die Geschichte. Die Liebe und Hingabe, mit der sich alle bei Wolfaid um die verletzten Tiere kümmern, ist wirklich rührend.
Wir Menschen neigen leider manchmal dazu, zu vergessen, dass wir nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten sind oder, dass es neben Haus- und Nutztieren auch noch andere Bewohner der Erde gibt, die ab und an auf unsere Hilfe angewiesen sind. Einrichtungen wie Wolfaid machen auf diese Problematik aufmerksam und vermitteln den Menschen ihr Wissen.
Leider, was auch im Buch klar wird, stoßen sie immer wieder auf Wiederstand und auf Menschen, die einfach nicht einsehen wollen, dass sie mit ihrem egoistischen Verhalten im Unrecht liegen. Doch gerade dann ist es wichtig sich nicht unterkriegen zu lassen, sondern weiter zu kämpfen. Und das tut das Team von Wolfaid und allen voran Carla, wodurch alleine schon gezeigt wird, was für ein starker und durchsetzungsfähiger Charakter sie ist.
Nicht mal die kalte und manchmal ziemlich menschenfeindliche Natur Alaskas können sie von ihrem Vorhaben, die Wölfe zu retten und ihre Unschuld zu beweisen abhalten, was ich persönlich sehr beeindruckend finde. Es ist ein Zeichen wahnsinniger Willensstärke, sich durch nichts und niemanden von seinen Visionen abhalten zu lassen, und es sollte mehr Menschen wie Carla geben, die ihre Kraft auf diese Weise für das Gute einsetzen.
Ann-Kathrin Opiolka, 18 Jahre