von Katharina Herzog
Loewe, 2019
gebunden, 396 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7432-0191-0
18,95 Euro
Am Anfang waren Kälte und Hitze. Auf der einen Seite gab es die Gegend Nilfheim mit Frost und Nebel. Auf der anderen Seite war Muspellsheim, ein Meer von lodernden Flammen. Zwischen ihnen lag nur eine große, gähnende Schlucht, Ginnungagap. Hier in dieser gewaltigen Leere mitten zwischen Licht und Dunkel sollte alles Leben seinen Anfang nehmen. In der Begegnung zwischen Eis und Feuer.
Faye ist zunächst wenig erfreut, als sie von ihrer Mutter gezwungen wird, mit ihr nach Island zu kommen. Doch schon am Abend ihrer Ankunft geschehen seltsame Dinge und Faye findet sich immer wieder auf der Lichtung, auf der ein alter Baum steht. Der Sage von Yggdrasil nach soll dieser Baum der Baum des Lebens sein – das Tor in die Elfenwelt. Aber der Baum verliert zunehmend an Kraft, denn ihm soll das Herz geklaut worden sein. Alles Leben in ihm scheint Stück für Stück zu sterben, und so beschließt Faye den Baum zu retten. Aber nicht nur das geklaute Herz des Holunders macht dies zu keiner einfachen Aufgabe, sondern auch der Bau eines Hotels auf der Lichtung und der unberechenbare Aron, den sie seit ihrer ersten Begegnung nicht mehr aus dem Kopf bekommt… Was verbirgt die Sage vor ihr und was hat es mit all dem auf sich?
Mhmm… ganz ehrlich? Ich musste selber kurz schmunzeln. Das hört sich jetzt total klischeehaft und langweilig bzw. durcheinander an, oder etwa nicht? Beim Lesen des Klappentextes ist mir das gar nicht aufgefallen. 🤷🏽♀️
Beim Cover hat sich die Layouterin für meinen Geschmack selbst übertroffen, dieses Blau mit dem Gold und dem Geschnörkelten wirkt schon kostbar. Neben der perfekten Covergestaltung sticht aber auch der besonders fesselnde und sehr bildliche Schreibstil heraus. Es gibt selten einen so schönen und Geschichten bezogenen Prolog, den man nicht mehr so schnell vergessen möchte. Die kurzen, aber nicht zu kurzen, Kapitel machen es einem leicht, das Buch in Rekordzeit durchzulesen und je nach Bedarf kurz durchzuatmen. Wie schnell die Seiten nur davon gezogen sind, bleibt mir einerseits ein Rätsel, doch dann denke ich an all die schönen Details und die schöne Kulisse und denke: „ Das ist bei so einem Buch völlig normal!“
Denkt ihr, ihr wart schon einmal an einem Ort, ohne wirklich da gewesen zu sein? Ich denke schon, denn ich war in Island ohne wirklich da zu sein. Ich weiß genau, wo sich die Lichtung, die „kleine Hexenhütte“ und der Wasserfall befinden.
Während des Lesens bekommt man eine leichte Ahnung wie geplant die Autorin durch dieses Buch gegangen ist (auch wenn sie in der Danksagung schreibt, dass es Höhen und Tiefen gab… Aber das gehört sich sich fast schon so, oder?). All die schönen Details, die kleinen Handlungen mit großer Wirkung auf die große Handlung wurden nämlich wunderschön nochmal am Ende des Buches aufgegriffen. So war das Buch dann auch wirklich rund und fertig und man fragt sich nicht: „Was war/ist denn mit denen jetzt geworden?“
Bei so etwas Schönem mache ich mir dann automatisch keine Gedanken mehr um den kleinen Kritikpunkt der Vorhersehbarkeit, sondern vertiefe mich ins Detail.
Zur guten Organisation gehört aber auch noch unbedingt der Titel hinzu, denn die Autorin verrät uns in der Danksagung, was es mit dem Namen Faye auf sich hat und warum es ausgerechnet „Herz aus Licht und Lava“ heißt. Wirklich besonders interessant! 😊
Und ganz wichtig zu erwähnen sind natürlich auch Gunther und Gunda. Die beiden, vor allem Gunther, haben es mir völlig angetan! Was es aber mit denen auf sich hat, müsst ihr selbst lesen 😉
Eine besonders schöne Geschichte in der atemberaubenden Kulisse Islands, die man nicht so schnell vergisst!
Bengisu Bor, 14 Jahre
„Schicksal ist, wenn du etwas findest, was du nie gesucht hast“ –Du bist der Schlüssel, der im Inbegriff ist, das richtige Schloss zu finden. Und glaub daran. Deine Entscheidungen werden die Welt verändern.”