von Zoran Drvenkar
gebunden, 579 Seiten
Beltz & Gelberg, 2019
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-407-75462-2
19,95 Euro
Vor Äonen von Jahren kamen die Mütter auf die Erde und begannen sie zum Guten zu Formen. Jede der 23 Mütter lehrte eine bestimmte Lehre und als aus dem Überfluss an Leben der Mensch entstand, lebte er in Frieden mit der Welt. Das Gute herrschte und die Mütter wurden aller Orts respektiert. Eines Tages wandte sich Solea jedoch gegen ihre Schwestern und den Menschen. Sie schuf Dämonen und stellte jeder guten Emotion eine negative entgegen. So erhielt die Dunkelheit Einlass in die Welt und begann die Menschen in ihren Bann zu ziehen.
Die Mütter lebten von nun an im Verborgenen und warteten auf Vida, die der Überlieferung nach das Licht zurückbringen und die Zeit der Schatten beenden soll. Doch Vida ist nur ein kleines Mädchen, während Solea die stärksten Dämonen und die Finsternis auf ihrer Seite hat und alles daran setzt Vidas Seele zu vernichten. Hat Vida überhaupt eine Chance gegen Solea? Kann sie das Licht zurück in die Welt bringen und die Herrschaft der Finsternis beenden?
Die meisten Helden in Büchern haben ja bekanntlich eine Superkraft. Vidas Superkraft wäre dann wohl ihre Furchtlosigkeit. Sie hat keine Angst, egal in welcher Situation sie sich befindet. In ihrer Kindheit lebt sie mit ihrem Vater in einem kleinen abgeschiedenen Dorf in Frieden und Einklang mit der Welt und gut versteckt vor Soleas Dunkelheit. Eines Tages trifft sie dann jedoch zum ersten Mal auf eine von Soleas Schöpfungen und die Angst erhält Zugang zu ihrem Leben. Doch Vida lernt, ihre Angst zu bekämpfen und ihren Mut wieder zu finden. In Licht und Schatten ist die Furcht das Tor für das Böse. Wer sich fürchtet, lädt das Böse zu sich ein und nur der Mut kann sich ihm entgegen stellen.
Meiner Meinung nach enthält diese Idee einen wahren Kern, da die Furcht Menschen in vielen Fällen zu grausamen Taten verleitet. Vidas Geschichte vermittelt, dass man, egal wie groß die Bedrohung wirkt, mutig sein kann und mit Gnade handeln kann, was ich ziemlich beeindruckend finde, da es nicht immer einfach ist, die eigenen Ängste zu überwinden.
Aber nicht nur Vida ist ein interessanter Charakter. Auch ihr Vater und ihre Tanten sind einfach nur wundervoll beschrieben. Ihre Tanten gehören zu den Müttern und lehren Vida all ihre Magie, aber sie haben nicht nur die Funktion von Lehrerinnen. Sie sind außerdem sehr starke Kämpferinnen und nehmen auf ihre Weise den Kampf gegen Solea auf, und auch Vidas Vater hat mehr als nur eine Fassette. Dadurch sind alle Charaktere auf ihre Weise sehr spannend zu beobachten, da immer wieder neue Seiten an ihnen zum Vorschein kommen.
Genauso verhält es sich mit dem Verlauf der Geschichte. Ständig passieren neue Dinge, mit denen man so nicht gerechnet hätte, wodurch es immer spannend bleibt und man das Buch am liebsten in einem Rutsch verschlingen würde.
Ann-Kathrin Opiolka, 17 Jahre