Für immer Alaska

Coverfoto Für immer Alaska
Copyright: Carlsen

von Anna Woltz
aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann
Carlsen, 2018
gebunden, 174 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978-3-551-55378-2
12,00 Euro

DAS IST DER PLAN  für heute: In den ersten fünf Stunden etwas dermaßen Großartiges machen, dass die ganze Schule sofort weiß, wer ich bin, sie sollen mich kennen, bevor sie von mir hören.
Ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll: Natürlich will ich nicht  gleich am ersten Tag von der Schule fliegen. Aber es muss etwas Großes sein.

Sven ist 13 und hat seit einem Jahr epileptische Anfälle. Das heißt, ganz plötzlich verliert er die Kontrolle, fällt um und hat unkontrollierbare Zuckungen, dabei zieht er sich böse Verletzungen zu und muss immer wieder ins Krankenhaus. 16 solcher Anfälle hatte er im letzten Jahr, deshalb muss er das Schuljahr wiederholen und die Schule wechseln.

Auch Parker, die älteste von vier Geschwistern, wechselt in diesem Sommer die Schule. Ihrer Familie ist ein großes Unglück wiederfahren. Ihr Vater ist nicht mehr derselbe wie vorher und ihre Mutter kann nur noch mit Schlaftabletten weiterleben. Außerdem musste Parker ihren geliebten Hund Alaska abgeben, weil ihr jüngster Bruder Finn allergisch gegen Hunde ist.

Parker und Sven treffen sich zum ersten Mal in der neuen Klasse und sofort macht Sven Parker total lächerlich. Aber Sven hat selber ein Problem- und, was noch viel schlimmer ist,- Sven ist der neue Besitzer von Alaska. Sie hat eine Ausbildung zum Assistenzhund gemacht und begleitet Sven nun durch sein Leben. Doch Sven ist nicht freundlich zu ihr und nennt sie nur „Tier“, sie ist ein notwendiges Übel in seinem ohnehin schweren und durch die Epilepsie geprägten Leben.

Als Parker durch Zufall herausbekommt, dass ihr geliebter Hund Alaska nun bei ihrem gehassten Klassenkameraden Sven ein neues Zuhause gefunden hat, kann sie das nicht aushalten. Heimlich bricht sie in Svens Haus ein und versucht Alaska zu entführen. Doch die macht ihr einen Strich durch die Rechnung und alles entwickelt sich ganz anders als gedacht.

Sven und Parker müssen doch wohl oder übel zusammenhalten, wenn sie in der Welt “da draußen” überleben wollen  und merken plötzlich, dass sie einander brauchen. Und Alaska? Die entwickelt plötzlich Fähigkeiten, mit denen niemand im entferntesten gerechnet hat.

Dieses Buch ist eine Entdeckung!!! Auf den 174 Seiten ist eine wunderbare Geschichte erzählt, die den Leser immer wieder mit überraschenden Wendungen in Atem hält. Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen, man leidet und freut sich mit Seven und Parker und man hofft für Alaska. Das Thema Mobbing hat einen wichtigen Stellenwert und wird auf sehr einfühlsame Weise besprochen.

Die Geschichte wird abwechselnd von Sven und Parker weitergetrieben, so sieht man die Handlung ständig aus wechselnden Gesichtspunkten, was sie noch spannender macht. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und war sehr angetan von den Charakteren und der Handlung. Man konnte  sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen und hat ganz nebenbei auch eine Menge über die tückische Krankheit Epilepsie gelernt.

Ein tolles Buch mit einem überzeugenden Ende, das mich sehr gepackt hat beim Lesen. Unbedingt empfehlenswert.

Monika H.

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Als Erstes: Das Cover passt so gut zu dem Buch! Allein, wenn man die ersten Seiten des Buches liest, weiß man wieso:

„Weniger als eine Sekunde, aber das ist lange genug, um Alaska vor mir zu sehen.
Ich vermisse sie schon seit vier Monaten, tagsüber fühlt es sich fast normal an, dass sie nicht da ist. Ich habe mich an das hundeförmige Loch in unserem Haus gewöhnt.“

Bei so einem Zitat merkt man sofort, dass das Cover mit dem hundeförmigen Loch perfekt passt, oder?

Die kurzen Kapitel sind ebenfalls angenehm, dadurch liest man das Buch meiner Meinung nach viel schneller durch. Auch der Schreibstil ist angenehm, teilweise hätte ich mir jedoch noch etwas mehr Witz gewünscht. Manchmal fand ich die Sichtwechsel zu schnell, beziehungsweise  zu oft. Dafür hat mir das Ende, das die Autorin sich für die Geschichte ausgedacht hat, sehr schön.

Die Thematik ist interessant! Vor allem Svens Charakter hatte etwas Reizvolles. Bei seinen Gedanken habe ich mich oft gefragt, wie er so etwas denken konnte. Dann wiederrum habe ich mir gesagt: Er hat eigentlich jedes Recht dazu!

Auch Parker gefiel mir als Protagonistin gut, vor allem ihre Entwicklung war gut nachvollziehbar. Einige Aussagen und Gedanken, die sie zu Beginn hatte, fand ich ziemlich unpassend, aber sie entwickelt sich zu einer großartigen Figur! Beide Protagonisten haben die Geschichte zu etwas Besonderem gemacht.

Der Verlauf der Geschichte ist eher ruhig gehalten und nicht mit sonderlich großer Spannung (außer in manchen Szenen), dennoch verschlingt man das Buch, da man wissen will wie es mit Sven, Alaska und Parker weitergeht.

Ich kann die Geschichte nur empfehlen, man liest sie schnell durch und fiebert sehr mit! Eine realistische Geschichte, die man nur mögen kann!

Sarah Schröder, 19 Jahre

 

Und hier kommt die dritte Meinung zu diesem Buch:

Die Geschichte:
Parker kommt jetzt in die siebte Klasse. Alles wird neu und aufregend sein, aber freuen tut sie sich trotzdem nicht. Denn sie hat zur Zeit wirklich andere Sorgen. Sie musste ihre Hündin Alaska abgeben, da ihr doofer Bruder gegen Hundehaare allergisch ist. Seitdem gibt es in Parkers Leben ein hundeförmiges Loch. Und in der Schule kommt sogar alles nur noch schlimmer, denn dieser komische Junge, Sven, ist total gemein zu Parker.

Sven wird auch in die 7b gehen. Er leidet an Epilepsie und kann deswegen so gut wie kein normales Leben führen. Und jetzt hat er auch noch seit einiger Zeit so einen dämlichen Assistenzhund. Seinen Ärger lässt er gerne an allen anderen aus. Er ahnt nicht, dass das Mädchen aus seiner Schule Alaskas ehemalige Besitzerin ist und dass sie plant, sich ihren Hund wiederzuholen.

Meine Meinung:

Die Geschichte hat mir total gut gefallen. Sie wird charmant und witzig erzählt. Ich musste wirklich an vielen Stellen schmunzeln und an einigen sogar laut lachen. Der Autorin ist es sehr gut gelungen aus der Perspektive der beiden Kinder zu berichten. Es wirkt nicht gestellt, sondern ganz natürlich.

Obwohl es so viele lustige Stellen gibt, bringt Anna Woltz auch die ernsten Themen gut rüber. Mit Svens Krankheit ist nicht zu spaßen und auch Parker hat es nicht leicht. Sie hatte ein traumatisches Erlebnis in der Vergangenheit, mit dem sie nun umgehen lernen muss. Die beiden Kinder, die sich von Anfang an überhaupt nicht leiden können, haben eine Verbindung: Alaska. Es ist schön zu lesen, wie die Autorin positive Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt und die Liebe zum Tier gegen die negativen Aspekte wie Mobbing und Ängste aufstellt. Sie zeigt ihren Lesern, dass man gemeinsam, ob mit Mensch oder Tier vieles erreichen und sich seinen Ängsten stellen kann.

Ich finde das Buch macht Mut und hinterlässt ein positives Gefühl. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Ob groß, ob klein, ganz egal!

Carolin Wallraven, 20 Jahre

Eine Antwort auf „Für immer Alaska“

  1. Ach, das finde ich total toll!
    Das Buch haben wir in der Uni in Literatur auch schon besprochen und ich war schon da total neugierig, deine Rezension macht einen da noch gespannter!

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