von Lisa Sophie Laurent
Taschenbuch, 189 Seiten
Fischer, 2019
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0575-2
12,00 Euro
Jeder Mensch ist auf irgendeine Weise empfänglich für Stress. Egal ob in der Schule, der Uni oder später im Berufsleben. Manchmal wird einem einfach alles zu viel und man würde sich am liebsten irgendwo verkriechen und nicht mehr herauskommen, bis alles vorbei ist. Diese Erfahrung musste auch Lisa machen, als die Kombination, von Studium, Job und YouTube Karriere einfach zu viel auf einmal wurden und ihr Kopf ihr ganz klar zu verstehen gab, dass es so nicht weiter geht.
Aus dieser Situation heraus schrieb sie dieses Buch, in dem sie berichtet, wie es ihr gelang zu lernen, besser auf ihren Kopf und auf die Signale, die er ihr schickt, zu hören. Denn das ist gar nicht so leicht. Wo fängt man bloß mit den Veränderungen an, wenn man einmal in einem ungesunden Teufelskreis aus Stress und Druck gefangen ist? Wie bekommt man alle Termine unter einen Hut und hat dennoch genug Freizeit?
Ist es auch mal in Ordnung nein zu sagen und einen Gang runter zu schalten? Wenn ja- wie löse ich mich von dem Drang, allen immer alles Recht machen zu wollen? All diesen Fragen widmet sich Lisa in ihrem Buch. Außerdem geht sie darauf ein, wie man sich im Alltag Zeit für sich selbst schaffen kann und warum es so wichtig ist darauf zu achten, genug Ruhe und Entspannung in den Tag einzubauen.
Selfcare ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Thema, dass heute leider viel zu kurz kommt, oder einfach nicht ernst genommen wird. Viele, gerade auch junge Menschen, sind so gestresst, dass sie gar nicht merken, wie sehr ihr Kopf nach einer Pause schreit. Oft hat man auch einfach das Gefühl gar keine Zeit für Pausen zu haben, da man so ja schon total hinter dem Zeitplan her hinkt. Auf der anderen Seite sehen viele aber auch gar nicht ein, dass sie besagte Pausen überhaupt brauchen. Sie funktionieren ja und können ihren Job (egal ob Schule, Uni oder Ausbildung) machen und Selfcare ist da ja wohl eher was für Ältere, die eher mal eine Pause brauchen. Und genau da liegt der Fehler.
Wir sind heutzutage von morgens bis abends so vielen Reizen ausgesetzt, dass unser Kopf gar nicht genug Zeit hat, das alles zu verarbeiten. Ständig machen wir uns selber Druck. Zwischendurch wird dann immer wieder aufs Handy geguckt, es könnte sich ja jemand gemeldet haben. Dadurch wird der Alltag extrem beschleunigt und man vergisst völlig, auch mal einen Gang runter zu schalten, sich mal nur auf sich selbst zu konzentrieren und alles ein wenig zu entschleunigen.
In „Halt die Klappe, Kopf“ finden sich einige gute Ideen, wie man sich im Alltag kleine Wohlfühloasen schaffen kann, um den ganzen Stress einfach mal eine Weile hinter sich zu lassen. Ich persönlich habe jetzt im Studium auch mit deutlich mehr Stress zu kämpfen und habe zum Beispiel dank diesem Buch angefangen vor dem Schlafen noch eine halbe Stunde Musik zu hören, einfach um meinen Kopf zu beruhigen und siehe da – seitdem habe ich viel seltener Schlafstörungen. Ich kann das Buch also aus eigener Erfahrung jedem empfehlen, der unter Stress leidet, denke aber auch, dass es ganz ohne diese Hintergründe wirklich interessante Einblicke in die Themen psychische Gesundheit, Zeitmanagement und eben Selfcare bringt.
Ann-Kathrin Opiolka, 18 Jahre