King of Scars- Thron aus Gold und Asche

Coverfoto King of scars 1
Copyright: Knaur

von Leigh Bardugo
ins Deutsche übertragen von
Michelle Gyo
Knaur, 2019
Taschenbuch, 505 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-426-22700-8
16,99 Euro

 

Nikolai Lantsov hat viele Namen und er ist ein gefürchteter Mann. Nun ist er allerdings auch noch der Zar Ravkas. Unerfahren wie er ist, versucht er dennoch, Ravka zu neuem Glanz zu verhelfen ohne Kriege zu entfachen. Doch keiner der Bürger weiß, wer er wirklich ist. Denn in ihm ruht etwas Machtvolles und Gefährliches. Nur die wenigen Leute, die davon wissen, haben Kenntnis von seinen Erlebnissen im vorherigen Bürgerkrieg. Seither regt sich eine dunkle Macht in ihm, die versucht, ihn zu unterwerfen.

Um diese Macht, diesen Dämonen, loszuwerden macht sich Nikolai auf eine Reise und riskiert dabei sehr viel für sein Land. Würde er auch sein Leben riskieren, um sein Volk zu retten?

Meine Meinung:

Wie man an der kurzen Inhaltsangabe merkt, hat mir das Buch nicht so gefallen. Das Buch ist der Auftakt zu einer Dilogie um die Grisha-Geschichten. Und da ist auch schon der Haken. „King of Scars“ ist mein erstes Buch dieses Buchuniversums, aber vielleicht auch nicht mein letztes (Ich habe eigentlich nämlich vorher nur Gutes von der Autorin gehört, aber…).

Doch es war viel zu voraussetzungsreich! Ich dachte, da es eine eigene Dilogie ist, wäre sie abgeschlossen, doch die Autorin ist offenbar nicht meiner Meinung. Sie wirft Charaktere ohne jegliche, ansatzweise genaue, Erklärung und Verdeutlichung in die Geschichte hinein, nennt Begriffe, als müsste man sie kennen und hinterlässt bei mir dadurch ein Gefühl der Hilflosigkeit. Das mag ich ganz und gar nicht, muss ich gestehen.

Außerdem sind alle Städte und Namen russisch, was eigentlich bei einer Geschichte um Zaren und Grishas selbstverständlich ist, was mich dennoch dezent verwirrt hat. Einige der Namen waren sich, nach meinem Geschmack, viel zu ähnlich und dann wurden die Charaktere auch nicht gut erklärt bzw. beschrieben.

Tipp: Lest vorher die anderen Bücher (beziehungsweise habt sie besser schon gelesen) oder informiert euch über das Buchuniversum, da der Roman für meinen Geschmack viel zu voraussetzungsreich ist.

Die Handlung allerdings ist gut und hat einen Gefühlsorkan mit sich gezogen. Ob Macht, Liebe, Freundschaft, Schmerz, Mut oder Einsamkeit, die Autorin ist auf alle Gefühle eigentlich gut eingegangen. Die Gefühlswelt ist also super verdeutlicht gewesen und hat mich auch ein wenig am Lesen gehalten.

Das Cover ist cool, erinnert mich, wegen der Krallen, die das Bild zerreißen, an „Die Schöne und das Biest“, weil dort auch ein Herrscher zum Monster wird (zwar durchgängig, aber die Parallele ist da) und ein Bild zerreißt. Hier ist es allerdings das königliche Wappen, welches sehr schön aussieht.

Auch die schwarze Umrandung aller Seiten hat etwas. Es wirkt so mysteriös und gruselig. Sehr schön!

Insgesamt war es für mich schwer, das Buch zu lesen, wegen der vielen neuen Informationen, die nur so auf einen hinuntergeprasselt sind. Ich würde allerdings gerne die anderen Bücher des Universums lesen, um dieses Buch besser zu verstehen. Die sollen ja alle sehr gut sein…

Sophie Heuschkel, 14 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

„Aber ich fürchte, ich habe mehr schlechte Neuigkeiten.“
Genya sank in ihrem Stuhl zusammen. „Mehr?“
„Das ist Ravka“, sagte Zoya. „Es gibt immer mehr.“ 

Der Bürgerkrieg ist vorbei und Nikolai ist der neue Zar von Ravka. Der „Dunkle“ hat jedoch eine Bestie in Nikolai zurückgelassen, die nun immer stärker wird. Außerdem zweifeln viele an seiner Herrscher-Fähigkeit und Ravka hat viele Feinde.

Nikolai muss die Dunkelheit in ihm irgendwie bekämpfen und sich sowohl als Zar behaupten als auch Ravka wieder aufbauen.

Zeitgleich ist Nina, die nun eine Spionin für Ravka ist, in Fjerda. Dort möchte sie Matthias begraben und Grisha -Flüchtlingen helfen. Dabei macht auch sie eine unerwartete Entdeckung.

Tatsächlich habe ich etwas gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Wahrscheinlich liegt es jedoch daran, dass es schon länger her ist, dass ich die „Grisha“ – Triologie gelesen habe. Denn man trifft hier auf bekannte Gesichter und es wird auf große Einführungen verzichtet, was ich eigentlich gut finde, da es sonst auch schnell langweilig werden könnte. Trotzdem gibt es immer zwischendurch an den richtigen Stellen Rückblicke.

Die Charaktere sind mir immer mehr ans Herz gewachsen. Ich liebe Zoyas direkte und nicht immer nette Art, doch sie bringt einen auch zwischen der ganzen Spannung zum Lächeln.

Nina war, um ehrlich zu sein, nicht meine Lieblingskrähe, als ich die „Krähen“ – Dilogie gelesen habe, doch jetzt habe ich mich immer auf ihre Kapitel gefreut. Es war echt spannend, ihre Entwicklung mit anzusehen und wie sie mit ihrer Trauer zurechtkam.

Die Erwähnung der restlichen Krähen – auch in den anderen Kapiteln – hat mein Herz jedes Mal ein bisschen höher hüpfen lassen.

Die Geschichte ist spannend und auch super fesselnd. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Das dunkle Layout im Buch und die schwarzen Seiten passen sich der Stimmung an und haben schon eine gewisse Wirkung auf mich.

Auch das Cover glänzt so schön und zieht einem mit dem unebenen Relief in den Bann.

Insgesamt hat Leigh Bardugo wieder ein grandioses Buch geschaffen, von dem ich die Fortsetzung kaum erwarten kann.

Es ist wahrscheinlich überflüssig zu sagen, dass es für alle Grisha-Verse Fans etwas ist.

Katharin Lerner, 16 Jahre

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