von Sarah Welk
ars edition, 2018
gebunden, 152 Seiten
ab 9 Jahren
ISBN 978-3-8458-2195-5
10,00 Euro
Ich kenne keinen anderen Opa, der lange Haare hat. Bei meinem liegt es daran, dass er Hippie ist. Mama sagt, Hippie sein bedeutet, dass man nicht so gerne aufräumt. Opa sagt, dass man immer macht, was man will. Ich finde eigentlich beides super.
Jonas ( 11) und seine Schwester Marie ( 9) sind glücklich. Weil ihre Eltern für einen Urlaub keine Zeit haben, dürfen sie ganz allein mit ihrem Hippie-Opa nach Italien fahren. In seinem alten VW-Bus, der großen Freiheit entgegen. Denn bei Opa darf jeder machen, was er will. Das kann Jonas jetzt wirklich gebrauchen, denn er ist total gestresst von der Schule und seinem blöden Lehrer, Herrn Brettschneider. Den hat er auch noch in Mathe und Schwimmen und in beiden Fächern, (zugegeben, es sind nicht Jonas Lieblingsfächer) macht er Jonas regelmäßig vor der ganzen Klasse lächerlich.
Wie gut, dass sie nun endlich unterwegs sind, mit kleinem Gepäck, 20 Paketen Nudeln, Schokolade und Gummibärchen. Aber die Reise ist schnell zu Ende. An einem kleinen Waldsee streikt der Motor und der VW-Bus rollt keinen Meter mehr. Der Akku von Opas Handy ist auch leer, also beschließen die Drei, einfach am See Urlaub zu machen.
Sie schließen Freundschaft mit der verrückten Lucky, die jeden Tag wie aus dem Nichts auftaucht und abends, wenn es dunkel wird, genauso schnell und spurlos wieder verschwindet. Aber wenn sie da ist, passieren die tollsten Sachen. Die Kinder lernen mit Spaghetti zu angeln, sie versenken Opas einzige Hose im See, klettern auf die höchsten Bäume, schwimmen nachts im See, legen sich aus Versehen mit der Polizei an und haben die tollsten Ferien seit langem.
Bis Jonas und Marie eines Abends versuchen, Lucky heimlich durch das Unterholz zu verfolgen um zu sehen, wo sie herkommt. Ein dummer Gedanke, denn dadurch gerät ihre Freundschaft kräftig ins Wanken….
Diese fröhliche Sommergeschichte hat mir außergewöhnlich gut gefallen, die Autorin Sarah Welk hat einen ganz wunderbaren Humor und so muss man beim Lesen oft in sich hinein schmunzeln. Jede der vier beschriebenen Personen hat eine außergewöhnliche Persönlichkeit, in die man sich gut hinein versetzen kann. So einen Opa Franz, den nichts aus der Ruhe bringt und der für jedes Problem eine Lösung weiß, den möchte wohl jedes Kind gern haben. Aber auch Jonas, der seine Ängste bekämpfen und Lucky, die mit einer schwierigen Familiensituation klarkommen muss, wachsen einem schnell ans Nerz. Nicht zu vergessen Jonas kleine Schwester Marie, die manchmal ganz schön nerven kann, aber wenns drauf ankommt, ziemlich gute Ideen hat.
Das Buch ist nicht nur leicht und flüssig geschrieben, so dass man es schnell durchlesen kann. Auch die witzigen Illustrationen von Alexander von Knorre sind ein echter Hingucker, und machen viel Spaß. Ein richtig schöner Schmöker, der ohne große Action auskommt und trotzdem so “spannend” ist, dass man nicht aufhören kann zu lesen.
Monika H.