The Miseducation of Cameron Post

Coverfoto The Miseducation of Cameron Post
Copyright: Penguin Books

von Emily M. Danforth
Penguin Books, 2012
Taschenbuch, 470 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-0-141-38916-5
10,07 Euro

Englisches Original

Als Cameron Posts Eltern sterben, ist das erste Gefühl, das sie verspürt, Erleichterung. Erleichterung, weil ihre Eltern so nie erfahren würden, dass Cameron ein Mädchen geküsst hat. Und, dass sie es gemocht hat.

Doch der Tod ihrer Eltern macht ihre Situation nicht wirklich leichter. Denn das Leben in einem kleinen Dorf in Montana bei ihrer konservativen Tante ist nicht wirklich ideal für ein lesbisches Mädchen. Die Unterdrückung und das Versteckspiel ihrer Gefühle werden zu Camerons Lebensinhalt. Denn wie könnte sie jemals offen lesbisch sein in einem Dorf, in dem die meisten es als Sünde ansahen, überhaupt nur daran zu denken?

Doch Cameron denkt daran. Vor allem bei Coley Taylor. Im Unterricht überlegt sie, wie Coleys Haare riechen, wie es wäre sie zu berühren, wie es wäre sie zu küssen. Sie beginnt eine intensive Freundschaft mit der wunderschönen Coley.

Bis Camerons Tante ES herausfindet. Verzweifelt und in der Hoffnung, ihre Nichte wieder zu Gott zu bringen, schickte sie Cameron in ein Umerziehungslager. Wird Cameron trotzdem sie selbst bleiben?

“The Miseducation of Cameron Post” ist ein must-read! Nicht nur, weil es einen wertvollen Teil der schwulen und lesbischen+ Geschichte darstellt und vermittelt, sondern auch, weil es die Leserschaft sehr gut mitnimmt.

Ich wollte das Buch echt schon richtig lange lesen, habe es dann aber nie in den deutschen Buchläden gefunden. Ich wollte es nämlich unbedingt auf Englisch lesen, da ich der Meinung bin, dass es noch authentischer und besser ist, Bücher in ihrer Originalsprache zu lesen.

Als ich angefangen habe, das Buch zu lesen, war ich hin und weg. Denn die Geschichte umfasst Camerons frühes Leben und somit alle Erlebnisse, die sie beschäftigen. Ob es jetzt die erste Liebe ist, der Tod ihrer Eltern oder das Leben im Umerziehungslager. Ihr Leben wird eindrucksvoll, aber auch realistisch dargestellt und ihre Gedanken sind so mitreißend, dass das ganze Buch eine fantastische Young-Adult Geschichte ist.

Sehr gut finde ich natürlich auch den bildenden Wert des Buches. Ich bin nämlich der Meinung, dass es echt wichtig ist, die geschichtlichen Aspekte der LGBTQIA+ Gemeinschaft zu kennen, um so einen Eindruck davon zu haben, wie es z.B. ist lesbisch zu sein. So wird einem bewusster, keine Vorurteile zu hegen und welche Aussagen verletzend für andere Menschen sein könnten- auch wenn man selbst nicht der Gemeinschaft angehört. Auch die eindrucksvollen Szenen im Umerziehungslager und mit der religiösen Familie Cameron Posts werfen ein gutes Licht auf die Situation und hinterlassen bei der Leserschaft Fragen und anregende Gedanken. Vor allem, wenn man sich bewusst wird, dass solche Umerziehungscamps gerade mal in 14 Ländern national verboten sind (stonewall.org.uk; Stand: 24.April 2022).

Emotional hat mich das Buch echt mitgenommen. Ich konnte mich als Mitglied der LGBTQIA+ Gemeinschaft sehr stark mit Cameron Post identifizieren und fand daher die Aussagen einiger Charaktere echt heftig. Solche gingen von „Homosexualität gibt es nicht“ und „Homosexualität ist eine Sünde wie Mord“ bis zu „Homosexualität ist eine Krankheit, mit der sich Leute anstecken“.  Solche Aussagen fand ich nicht nur heftig und emotional, sondern auch wichtig, da so dargestellt wird, womit LGBTQIA+ Teenager in religiösen Haushalten zu kämpfen haben.

Es ist so wichtig, dass man darüber aufgeklärt wird, wie die Situation für Menschen der LGBTQIA+ Gemeinschaft ( das ist die englische Abkürzung für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen) ist und einfach versteht, wie verletzend solche Aussagen und Diskrimierungen im Generellen sind.

“The Miseducation of Cameron Post” ist wirklich ein must-read!

 

Sophie Heuschkel, 16 Jahre

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert