Anna Konda- Engel des Zorns

Coverfoto Anna Konda
Copyright: Südpol

von Christine Ziegler
Südpol, 2020
gebunden, 356 Seiten
ab 15 Jahren
ISBN: 978-3-96594-039-0
18,00 Euro

Anna Konda lebt, seit sie denken kann, in einem kleinen abgeschiedenen Kloster. Ihr Vater war dort so eine Art Hausmeister und ihre Mutter übernahm nach seinem Tod die meisten seiner Aufgaben. Die Nonnen sind wie eine Familie für sie und dann ist da noch Meister Li, der asiatische Koch, der ihr nebenbei morgens und abends Lektionen in allen möglichen Kampfkünsten erteilt. Ihr Leben ist somit relativ beschaulich und vor allem gut behütet.

Kurz vor ihrem siebzehnten Geburtstag beschließt Anna jedoch, dass es so langsam mal reicht und schleicht sich nachts raus zu ihrer besten Freundin Muriel an den See. Doch dort wird sie plötzlich im Wasser von einer unbeschreiblichen Finsternis angegriffen und kann dem Tod nur knapp entrinnen. Zeitgleich taucht Leo, ein geheimnisvoller und erschreckend düsterer Fremder, immer öfter in ihrem Leben auf, und schnell wird klar, dass das Training mit  Meister Li nicht nur der sportlichen Betätigung dient.

Doch nichts ist wirklich, wie es scheint und die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt, so dass Anna nicht mehr weiß, wem sie überhaupt trauen kann. Leo wird ganz klar von Dunkelheit umgeben, aber heißt das automatisch, dass sie ihn meiden sollte? Ein Teil von Anna sträubt sich nämlich mit aller Macht gegen diese Vorstellung. Aber kann sie ihm wirklich trauen?

Zu allererst muss ich anmerken, dass Geschichten über Engel, Teufel und Dämonen mich schon immer fasziniert haben, wodurch Anna Konda wirklich wie die Faust aufs Auge gepasst hat. Annas behütetes Leben im Kloster bei den Nonnen, steht in krassem Gegensatz zu so ziemlich allem, was Leo verkörpert. Er ist von dieser Dunkelheit umgeben und es ist quasi von Anfang an klar, dass sein Zuhause nicht im Himmel liegt. Dennoch ist er es, der Anna über ihre Herkunft aufklärt und sie vor all den Gefahren warnt, die außerhalb der Klostermauern auf sie warten, und der sie auch prompt mehrfach vor diesen bewahrt. Somit handelt er nicht durchgehend böse oder eigennützig, wie man es von einem Teufel eigentlich erwarten würde. Gerade dieser Widerspruch macht Leo so furchtbar interessant, da man nie so wirklich weiß, auf welcher Seite er jetzt steht und wo seine Absichten liegen.

Auch Anna ist wirklich ein toller Hauptcharakter. Zu Beginn der Geschichte ist sie einfach nur eine mehr oder weniger fromme Klosterschülerin, die sich ein paar mehr Freiheiten wünscht. Als sie dann erfährt, was es wirklich mit ihrer Herkunft auf sich hat, erweckt dies ihren Kampfgeist und sie stellt sich zum Beispiel dem Bösen um eine der Nonnen zu retten. Ich finde es beeindruckend, wie gut sie mit alldem fertig wird. Sie wird theoretisch ziemlich ins kalte Wasser geworfen und findet sich plötzlich mitten im Kampf zwischen Gut und Böse und wird mit Dämonen und Co konfrontiert. Doch anstatt sich zu verkriechen, beschließt sie zu kämpfen und immer mehr über sich und ihre Kräfte zu erfahren.  Es ist total spannend und macht richtig Spaß sie auf dieser Reise zu begleiten, wodurch man das Buch am liebsten an einem Stück verschlingen würde.

Ich fand die Geschichte super und freue mich schon auf Band 2, der im Frühjahr 2021 erscheinen wird.

Ann-Kathrin Opiolka, 18 Jahre

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