von Katharine McGee
aus dem Amerikanischen von Franziska Jaekel
Ravensburger, 2017
gebunden,512 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-473-40153-6
17,00 Euro
Die Geschichte:
Eine Mischung aus Gossip Girl und Pretty Little Liars und in die Zukunft versetzt. Die Geschichte spielt im Jahr 2118. Das Leben funktioniert nach dem Motto: Höher, schneller, besser, weiter. In New York steht der höchste Wolkenkratzer der Welt. Ein Tower mit 1000 Etagen. Ganz oben wohnen die Reichen, ganz unten die Armen. Alles ist hochtechnisiert. Zum Beispiel gibt es keine Autos mehr, sondern nur noch selbstfahrende Gefährte, wie Hovers. Doch die Menschen haben sich nicht verändert. Es gibt immer noch Intrigen, Lügen und Verbrechen.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen mehrere Personen, die augenscheinlich nicht viel miteinander zu tun haben.
Avery wohnt im obersten Stockwerk und lebt ein prunkvolles und wundervolles Leben. Doch all die Schönheit kann sie nicht glücklich machen, denn sie hat ein Geheimnis. Sie liebt ihren adoptierten Bruder Atlas, was sie natürlich nicht zugeben kann, denn ihr Image ist ihren Eltern am wichtigsten. Leda ist eine ihrer besten Freundinnen. Sie hat ein Drogenproblem und hält das ebenfalls vor allen geheim. Selbst vor ihrer besten Freundin. Obendrein ist sie ebenfalls heimlich in Atlas verliebt. Wie lange da die Freundschaft wohl noch halten wird?
Eris ist die andere beste Freundin von Avery und erlebt einen tiefen sozialen Fall. Trotzdem versucht sie alles, um den Schein des ehemaligen reichen It-Girls zu wahren.
Watt ist ein begnadeter Hacker, der in den unteren Etagen wohnt, jedoch durch seinen Job in die Intrigen der reichen Mädchen hineingezogen wird und sich dann auch noch in eine von ihnen verliebt.
Rylin lebt ebenfalls im unteren Teil des Towers und gelangt durch einen Job als Hausmädchen bei Cord in eine der oberen Etagen. Doch auch sie hat Geheimnisse, die viel realer und gefährlicher sind als die der Reichen. Und trotzdem lässt sie sich auf ihren neuen Arbeitgeber ein und macht damit alles nur noch schlimmer.
Am Ende wird einer von ihnen sterben und einer von ihnen wird der Mörder sein. Und die Lügen werden die ganze Situation nur noch verschlimmern.
Meine Meinung:
Das ist „Gossip Girl“ in der Zukunft. Die Autorin bedient sich der klassischen Intrigen und Lügen, die vorzugsweise unter den Reichen und Schönen üblich sind. Die Drogensucht der Tochter wird verheimlicht und sowieso alles, was Image schädigend ist, wird totgeschwiegen. Das ist zwar hinreichend bekannt, aber in der Umgebung des Riesen -Towers wirkt es neu und erfrischend. Besonders die Darstellung der Zukunft in gut 100 Jahren hat mir gut gefallen. Es wirkt alles sehr plausibel und ich kann mir wirklich vorstellen, dass unsere Zukunft schon bald so aussehen wird. Schön ist, dass die Autorin alles bis ins kleinste Detail beschrieben hat und die Neuerungen der Technik ganz natürlich in den Erzählfluss der Geschichte mit einbringt.
Es gibt sehr oft einen Perspektivwechsel und am Anfang muss man sich an alle Charaktere erst mal gewöhnen, aber im Laufe des Buches fließen die einzelnen Erzählstränge immer weiter zusammen, bis sie schließlich in einem spannenden Höhepunkt enden. Das ist sehr gut gemacht, ich habe die Figuren sehr lieb gewonnen und freue mich deswegen schon auf den zweiten Teil.
Mein Fazit: Es ist ein klassischer Mädchen-Roman, denn es dreht sich hauptsächlich um schöne Kleider und gutes Aussehen. Besonders für Tratsch-Tanten und Gerüchteküchen-Liebhaber ist dieses Buch geeignet. Außerdem ist es ein gutes Buch für zwischendurch, denn die Geschichte hat nicht wirklich extrem Tiefe und aufreibende Emotionen. Dafür lässt sie sich gut lesen und man ist immer neugierig, wie es weiter geht.
Carolin Wallraven, 18 Jahre
Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:
New York ist beherrscht von einem System. Wer in einem Gebäude im höchsten Stockwerk lebt, besitzt den größten Reichtum. Das bedeutet zeitgleich, dass es nur so vor Intrigen wimmelt.
„Er wusste nicht, wer sie war oder wie es nach draußen geschafft hatte.
Er wusste nicht, ob sie gefallen oder gestoßen worden war oder ob sie- erdrückt von der Last unaussprechlicher Geheimnisse- beschlossen hatte, zu springen.“
Avery und Leda. Zwei beste Freunde, die durch ihre eigenen Gefühle und Geheimnisse die Freundschaft aufs Spiel setzen.
Watt, der für Leda einen Auftrag erledigen soll und dabei Avery näherkommt.
Eris, die plötzlich nicht mehr zu denen im höheren Stockwerk gehört und sich an niedrigere Standards gewöhnen muss.
Und Rylin, die als Hausmädchen bei Cord arbeitet und bloß Geld für ihre Schwester verdienen will. Doch plötzlich schleichen sich Gefühle bei ihr für Cord in ihr Herz. Aber eine von ihnen wird sterben.
Am Anfang ist es echt irritierend mit den vielen Perspektiven. Es sind fünf Stück! Avery, Leda, Eris, Watt und Rylin.
Am meisten hat mich Rylin interessiert. Ihre Beziehung zu Cord hat mir so sehr gefallen und ihr Dilemma mochte ich am meisten.
Avery ging mir total auf die Nerven. Ihre Gefühle und Art haben mich zu sehr gestört. Leda war an sich wie sie: nur Partys im Kopf, beliebt und reich. Leda hatte meiner Meinung nach mehr Charakter und bei ihr kamen mehr Gefühle hervor. Auch wenn ihre Gedanken teilweise echt krank waren. Bei Avery hatte ich das Gefühl, dass sie immer nur an Atlas denkt und nichts anderes bei ihr passiert.
Bei Eris war ich gespannt, wie sie sich entwickelt und bei ihr würde ich abschließend sagen, dass sie am meisten Entwicklung durchgemacht hat.
Watt war für mich ein Charakter, bei dem ich nicht weiß, ob seine Sicht unbedingt nötig war. Es wäre noch ein größerer Kick gewesen, wenn er immer irgendwie bei allen dabei gewesen wäre, aber man erst am Ende erfahren hätte, was für eine wichtige Rolle er trägt. Wenn Leda ihn zum Beispiel angeheuert hätte und man ihn bei Avery aber auch bemerkt hätte und dann selbst hätte miträtseln können. Das hätte das Buch interessanter gemacht.
Dadurch, dass man wirklich JEDE Sicht hatte, war das Buch auch nicht sonderlich spannend. Wenn Leda gegen Ende hin Vermutungen gegenüber Eris hat, weiß man, dass sie falsch liegt und Eris das schnell klären könnte.
Das einzig Überraschende war bloß das Ende. Das hat mich echt schockiert dasitzen lassen. Durch den Prolog, der von dem Ende handelt. Dadurch hat man sich die ganze Zeit Gedanken gemacht, wer derjenige sein könnte, wer stirbt.
Der Schreibstil war gut, die Autorin hätte vielleicht noch ein bisschen mehr auf die Gefühle der Charaktere eingehen können.
Zusammenfassend also leider eher ein enttäuschendes Buch, von dem ich mehr erwartet habe, da so viele es gut fanden. Dennoch werde ich das nächste Buch lesen 😀 Ich bin einfach zu neugierig, wie es mit Rylin und Cord weitergeht!
Sarah Schröder, 18 Jahre