Berühre mich. Nicht.

Coverfoto Berühre mich. Nicht.
Copyright: Lyx

von Laura Kneidl
Lyx, 2017
Taschenbuch, 464 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-736-30527-4
12,90 €

„Ich habe keine Angst.Die Angst ist nicht real.“

Als Sage in Nevada an der Universität ankommt, will sie einen kompletten Neustart. Ihre grausame Vergangenheit möchte sie endgültig hinter sich lassen. Dies zieht aber auch mit sich, dass sie zunächst in ihrem Auto lebt, weil sie keine Wohnung findet.
Sie beginnt einen Job in der Bibliothek, damit sie sich ihr Leben finanzieren kann und denkt, dass sie alleine im Archiv arbeitet. Doch es arbeitet dort auch Luca- der Kerl, den sie im Mädchenwohnheim getroffen hat und der ihr eine Heidenangst einjagt. Immer wieder laufen sie sich über den Weg und vor allem durch April, Sages Freundin, unternehmen sie immer wieder etwas zusammen.
Sage, die am liebsten alleine ist und bloß keinen Kerl in der Nähe wissen möchte, kommt immer besser mit Luca klar und sie kommen sich bald schon näher, doch Sage lässt ihre Vergangenheit nicht komplett los. Immer wieder steht sie ihr im Weg.

Ich muss wirklich gestehen, dass ich zu Beginn genervt von Sage war. Ich konnte nicht mit ihr warm werden, da mich ihr Verhalten etwas gestört hat, sie hat sich wie ein durchgehend verschrecktes Häschen benommen. Da habe ich mir wirklich gedacht: Wenn das keinen guten Grund hat, kann ich so ein Verhalten nicht wirklich nachvollziehen.

Bevor ich darauf weiter eingehe, möchte ich euch einmal zeigen, wie ich das Buch gelesen habe:
Der Beginn: „Okay, es ist ganz in Ordnung, aber der Hype rund um das Buch ist etwas übertrieben… Sage ist nervig.“
Der Mittelteil: „Das Buch ist doch gar nicht so schlecht! Das entwickelt sich wirklich gut.“
Das Ende: „Halleluja! Jeder Mensch muss dieses Buch lesen!“

Und das meine ich ernst: Dieser New Adult Roman ist einfach unfassbar gut! Mit jeder weiteren Seite, die man liest, möchte man die Welt von Sage und Luca gar nicht mehr verlassen. Die beiden sind tolle Protagonisten und auch wenn ich zu Beginn sehr stark von Sage genervt war, hat es sich ab Seite 100 ungefähr gelegt. Sie ist einfach ein realistischer und toller Charakter.
Luca war ebenfalls ein toller Kerl, nicht eine Sekunde habe ich mir (wie oft bei NA-Romanen) gedacht, dass er ein kompletter Mistkerl ist. Er ist einfach ein Traum. Bis zur letzten Seite habe ich in Luca ein Schätzchen gesehen, das es selten in Büchern gibt.

Laura Kneidls Schreibstil ist einfach mitreißend. Sie beschreibt genau die richtigen Dinge und lässt der eigenen Fantasie ihren Lauf.

Die bisherigen Bücher, die ich aus diesem Genre gelesen habe, hatten immer ein ähnliches Schema beziehungsweise oft ähnliche männliche Charaktere, doch bei diesem Buch ist es so viel besser durchdacht! Einfach mal was anderes, Laura Kneidl hat sich hier etwas Tolles überlegt!

Ich kann jedem diesen NA-Roman empfehlen, der dieses Genre mag oder es einfach mal kennenlernen möchte. Die Geschichte ist wirklich lesenswert!

Sarah Schröder, 19 Jahre

 Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Sage ist vor den schrecklichen Ereignissen zuhause geflohen und will nun in Nevada neu anfangen und studieren. Ohne Geld, Unterkunft und Leute, die sie kennt, stellt sich das allerdings schwieriger heraus als gedacht. Doch Sage ist zu allem entschlossen und lässt sich dabei auch nicht von ihrer ständigen Angst hemmen. Sie sucht sich einen Job, lernt in April eine nette Kommilitonin kennen und fasst langsam Fuß. Doch die Angst ist immer da und ausgerechnet Luca, mit dem sie zusammenarbeiten muss, löst regelrechte Panikattacken bei ihr aus. Sie muss sich zusammenreißen, wenn sie nicht alles verlieren will. Noch ist ihr nicht klar, dass das Einzige, was sie wirklich verliert, ihr Herz sein wird.

Meine Meinung:

Nachdem ich Laura Kneidl als Autorin über die Someone-Reihe entdeckt hatte, war für mich klar, dass ich Berühre mich. Nicht. und Verliere mich. Nicht. auch lesen muss. Dafür gibt es zwei Gründe: erstens liebe ich die Someone-Trilogie und zweitens kommt Luca aus Berühre mich. Nicht. in der Trilogie vor. Ich kannte also den Protagonisten der Dilogie schon, bevor ich sie gelesen habe.

Fangen wir daher direkt mit Luca an: Komischerweise habe ich ihn in der Someone-Reihe ganz anders wahrgenommen als in diesem Buch als Protagonist. Das hat mich irritiert und dadurch war Luca für mich am Anfang nicht ganz greifbar. Doch nachdem ich ihn durch Sages Augen näher kennenlernte, habe ich mich sofort in ihn verliebt. Er ist einfühlsam und super geduldig, hat aber auch ein paar Macken und ist insgesamt einfach sympathisch.

Sage als Protagonistin dagegen fand ich etwas schwieriger. Sie hat mit ihrer Angst zu kämpfen und die starken Gefühle, die damit verbunden sind, kamen sehr gut rüber, waren mir manchmal aber etwas zu stark. Ich kann nicht sagen, ob sie unrealistisch sind, weil ich eine derartige Angststörung nicht habe und ich denke, dass gerade Gefühle etwas sehr Komplexes und Vielfältiges sind, aber irgendetwas hat mich an der Darstellung gestört. Auch sonst ist Sage irgendwie ein schwieriger Charakter. Verglichen mit den Protagonistinnen aus der Someone-Reihe, konnte ich mit ihr am wenigsten anfangen. Ich sehe das allerdings positiv und finde, dass man daran super die Entwicklung der Autorin festmachen kann! Denn bei der Someone-Trilogie hatte ich derartige Kritikpunkte nicht (lest euch gerne meine Rezensionen dazu durch, ich kann die Bücher nur empfehlen).

Aber zurück zu Berühre mich. Nicht.: die Nebencharaktere haben mir super gut gefallen. Sie sind vielfältig, lustig und April ist mein absoluter Liebling von ihnen. Von ihr würde ich gerne ihre eigene Geschichte lesen!

Der Schreibstil und die Handlung haben mir ansonsten sehr gut gefallen. Ich habe das Buch schnell durchgelesen und die Emotionen sind gut rübergekommen. Einzig das Ende ist ziemlich fies! Es handelt sich um einen Cliffhanger und ich würde euch empfehlen das zweite Buch direkt parat zu haben. Gott sei Dank war das bei mir der Fall, sodass ich direkt weiterlesen konnte.

Alles in allem mochte ich das Buch sehr gerne. Das Thema der Angststörung war präsent, aber nicht zu erdrückend und ich habe das Gefühl, dass Sage auf einem guten Weg ist.

Carolin Wallraven, 22 Jahre

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert