von Enne Koens
Gerstenberg, 2019
gebunden, 188 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN 978-3-836956796
15,00 Euro
Hast du kein Wasser zur Hand? Dann wirst du von Regenwasser, Tau oder Kondenswasser leben müssen. Grabe ein kleines Loch und breite eine aufgeschnittene Plastiktüte darin aus. Das Wasser, das auf dem Plastik landet, fließt zur Mitte, wo das Loch am tiefsten ist. Man kann auch Wasser von Bäumen „abzapfen“. Knote dazu einen Plastikbeutel um einen stark belaubten Ast. Durch die Verdunstung der Blätter sammelt sich im Beute nach einer Weile ein wenig Wasser.
Vincent ist 11 und ein Überlebenskünstler, zumindest im Kopf. Er weiß alles über Survival und das Überleben in der Wildnis. Von Spurensuche, Unterstand bauen, Fährten legen, Feuer machen bis hin zum Lagerbau und der Ernährung von Pflanzen.
Aber Vincent hat auch ein Problem. In 6 Tagen fährt er auf Klassenfahrt und „dort kriegen wir dich!“ hat ihn sein Mitschüler und Erzfeind Dilan bedroht. Vincent wird von Dilan und seinen Freunden gemobbt, verprügelt, beraubt und gedemütigt. Jeden Tag! Aber er wehrt sich nicht, er hat ja seine Überlebensstrategien im Alltag entwickelt.
Doch auf der Klassenfahrt ist er seinen Peinigern hilflos ausgeliefert, er muss sogar in ihrem Zimmer schlafen. Direkt in der ersten Nacht sieht Vincent keine andere Möglichkeit, als Hals über Kopf vor Dilan und seinem Messer zu fliehen.
Gut, dass Vincent sein Survival-Kit immer angeschnallt am Körper bei sich trägt. Doch das Überleben nachts in einem echten dunklen Wald ist anders, als Vincent es aus seinen Büchern kennt. Außerdem ist er verletzt und hat viel Blut verloren., es ist bitterkalt und die ganze Klasse jagt ihn. Ob ihn „Die Jacke“, die Neue in der Klasse, mit der er sich ein bisschen angefreundet hat, helfen kann? Vincent hat keine andere Wahl, er muss ihr einfach vertrauen….
Dieses Buch ist schonungslos, ehrlich, böse und manchmal brutal. Aber Mobbing ist genau so, und wer wie Vincent gemobbt wird, hat nur 2 Möglichkeiten. Er muss es ertragen oder sich wehren. Vincent versucht beide Wege, ob es ihm hilft, werde ich hier nicht verraten.
Was ich aber sagen kann, ist, dass man sich unfassbar gut in Vincent hineinversetzen kann. Seine Ängste, seine Wut, seine Zweifel, aber auch seinen Mut kann man beim Lesen auch tief in sich selbst nachspüren. Das finde ich eine großartige Leistung des Autors. Was mir auch gut gefallen hat, sind die vielen echten Überlebenstipps aus dem Survival-Handbuch. Daraus habe ich viel gelernt.
Diese Geschichte packt einen von der ersten Seite an und man kann sie nicht mehr aus der Hand legen. Deshalb eine große Empfehlung, auch als Schullektüre.
Monika H.
Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:
Dieses Buch ist so empfehlenswert!
Vincent war mir von Seite 1 an sympathisch und wie er gehandelt hat, hat mir jedes Mal gut gefallen. Wie er mit „Die Jacke“ redet und aufblüht, mochte ich auch sehr.
Es ist immer wieder unfassbar zu lesen, wie Mobbing oft nicht besondere Aufmerksamkeit der Erwachsenen bekommt, obwohl es so starke Merkmale dafür gibt… Dieses Buch hat eine solche Situation deutlich gezeigt und es hat mir sehr gefallen, wie dies verarbeitet wurde!
Der Schreibstil ist kurz und leicht, sodass sich das Buch schnell und angenehm lesen lässt und man es gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Der Aufbau des Buches ist sehr spannend gestaltet. Auf den ersten drei Seiten erhält man einen Einblick in die Handlung während der Klassenfahrt. Dort durchlebt Vincent mithilfe seines Survival-Kits ein wahres Abenteuer.
Wenn ihr Lust habt, müsst ihr Vincent unbedingt auf seiner Reise und Entwicklung begleiten!
Sarah Schröder, 20 Jahre
Das Buch hört sich echt gut an! Da wird man direkt neugierig, wie Vincent alles packt 😉😍