Ich wollte nur, dass du noch weißt… — Nie verschickte Briefe

Coverfoto Ich wollte nur, dass du noch weißt
Copyright: Loewe

von Emily Trunko und Lisa Congdon
aus dem Amerikanischen von Nadine Mannchen
Loewe, 2017
Hardcover, 192 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-7855-8608-2
14, 95 Euro

Liebes Du,ja du. Derjenige, der das hier gerade liest. Wenn du mir annähernd ähnlich bist, dann hast du manchmal das Gefühl, als würdest du keine Rolle spielen. Als wärst du absolut durchschnittlich, nichts Besonderes, langweilig, unsichtbar. Als würde es niemand merken, wenn du verschwinden würdest. Lass es. Hör auf, dich so zu fühlen. Du bist außergewöhnlich. Du bist etwas Besonderes“

Dieses Buch ist kein normales Buch. Es ist viel mehr eine Sammelstätte für nie abgeschickte Briefe, für viele ungesagte, aber so wichtige Worte. Es ist ein Aufbewahrungsort für fremde Geheimnisse.

Alles hat mit der 15 jährigen Emily Trunko angefangen, die im März 2015 über tumblr eine Seite erstellt hat, die sie „Dear my blank“ genannt hat. Dorthin kann jeder anonym einen persönlichen Brief  senden, (wenn er  sich nicht getraut hat, ihn abzuschicken), damit er auf dieser Seite veröffentlicht wird.

Dieses Buch beinhaltet die emotionalsten und schönsten Briefe des Blogs zu diesen acht Bereichen: Liebes Ich, Liebe, Familie, Liebe Welt, Herzschmerz, Unerwiderte Liebe, Verrat und Verlust.

Jeder Brief ist sehr individuell und einzigartig und auf seine eigene Weise sehr besonders. Es gibt so gut wie keinen Brief, der einen nicht direkt ins Herz trifft, weil jedes Wort, jeder Satz so authentisch und ehrlich ist, vor allem deshalb, weil es Briefe von echten Menschen sind. Man kann sich häufig mit ihnen identifizieren und die Dinge, von denen sie schreiben, auf sich selbst übertragen.

Mal sind es Geständnisse, mal Hilferufe, oder einfach nur Worte an bestimmte Leute, mit denen die Schreiber ihnen ihre Liebe erklären oder um jemanden trauern, den sie verloren haben.

Da jeder Brief von einem anderen Menschen geschrieben ist, ist somit auch der Schreibstil immer anders, aber jedes Mal besonders und wunderschön. Man merkt, wie viel Mühe die Briefschreiber  sich mit ihren Worten gegeben haben. Besonders gefallen hat mir der Brief eines krebskranken Jungen, der nicht mehr viel Zeit hat und sich bei allen möglichen künftigen Freundinnen entschuldigt, dass er ihnen niemals eine Chance geben kann, ihn kennenzulernen.

Zwischen all den Zeilen stecken aber auch Mut machende und hoffnungsvolle Sätze, die die Verfasser zum Beispiel an ihr früheres Ich, an die Welt oder sogar an den Leser persönlich gerichtet haben.

Jeder Brief steckt voller Gefühl und verbirgt eine eigene Geschichte, an der man glücklicherweise Teil haben darf, auch wenn nur kurz. Es ist nicht einfach, diese Texte zu beschreiben, deshalb sollte man sie am besten selber lesen!

Greta Schulte, 15 Jahre

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