Lied von Eis und Feuer Band 7 und 8

Coverfoto Das lied von Eis und Feuer 7
Copyrigth: Blanvalet

Das Lied von Eis und Feuer  
Band 7 – Zeit der Krähen

von George R.R. Martin
aus dem Amerikanischen von Jörn Ingwersen, Andreas Helweg
Blanvalet, 2012
flexibler Einband, 576 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-442-26859-7
16,00 Euro

Kurze Info vorab:

Das ist meine Rezension zum siebten und achten Teil der Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“. Wer also die ersten Teile noch nicht gelesen haben sollte, hört besser ganz schnell auf, hier weiterzulesen und nimmt stattdessen den ersten Band zur Hand und beginnt damit.

Die Geschichte des siebten Bands:

Im Gegensatz zu den letzten beiden Bänden gibt es neue Handlungsorte, neue Erzählperspektiven und dadurch einige neue Erzählstränge. Aber eins ist natürlich gleich geblieben, es geht immer noch um das Spiel um den Thron.

„Ich bin versucht zu sagen, dass das hier kein Spiel ist, Tochter, aber natürlich ist es eins. Das Spiel der Throne.“ Ich habe nicht darum gebeten, es zu spielen. Das Spiel war zu gefährlich. Ein falscher Zug, und ich bin tot“.

Einer der Schauplätze, an denen um den Thron gerungen wird, sind die Eiseninseln. Dort ist König Balon Graufreud gestorben und nun gibt es Streit um den Thronfolger. Sowohl Asha, seine Tochter, als auch seine Brüder Euron und Victarion erheben Anspruch auf den Thron. Und auch viele Eisenmänner möchten ihr Glück versuchen. Der Priester des Ertrunkenen Gottes hat deswegen beschlossen, ein Königsthing abzuhalten, wo entschieden werden soll, wer der neue König auf dem Meersteinstuhl wird.

Anderenorts, in Dorne, herrscht großer Unmut darüber, dass Prinz Oberyn Martell in Königsmund ermordet wurde. Der Fürst von Dorne ist nicht bereit zu handeln und Westeros den Krieg zu erklären. Also schmieden seine Tochter und seine Nichten Rachepläne und überlegen, wie man den Eisernen Thron einnehmen kann. Da kommt es ihnen gelegen, dass sich Prinzessin Myrcella, die Tochter von Cersei, in Dorne aufhält.

In Königsmund kämpft die Königinregentin Cersei Lennister mit allen Mitteln darum, den Thron zu halten und für ihren kleinen Sohn Tommen zu verwalten. Jetzt, da ihr Vater Tywin tot ist, hat sie einiges zu bewältigen und den Thron gegen viele Feinde zu schützen. Dafür umgibt sie sich mit allerlei zwielichtigen Gestalten und stößt ihre Familienmitglieder, unter anderem ihren Zwillingsbruder Jaime, von sich.

Jaime Lennister hat Brienne ausgesandt um seinen und ihren Eid gegenüber der verstobenen Catelyn Stark zu wahren und die Stark-Schwestern Arya und Sansa zu finden. Der Leser begleitet Brienne auf ihrer Suche nach Sansa, die immer wieder ins Nichts führt. Denn man weiß, dass Sansa sich auf Hohenehr befindet, dem Sitz ihrer verstorbenen Tante. Lord Petyr Baelish gibt sie als seine uneheliche Tochter aus und schmiedet als Protektor des Grünen Tals und Witwer von Lady Lysa seine eigenen Pläne, wie er sich in das Spiel der Throne einmischen kann.

Die von allen totgeglaubte Arya ist derweil mit einem Schiff auf dem Weg nach Bravoos um ihrer Heimat zu entfliehen und um dem Ursprung der Münze, die ihr Jaquen Hagar gegeben hat, auf den Grund zu gehen. Wird sie dort zu sich selbst zurückfinden oder als eine ganz andere zurückkehren?

Der letzte Erzählstrang beschäftigt sich mit Sam, der Jon zum Posten des Lord Kommandanten der Nachtwache verholfen hat und nun von seinem besten Freund einfach fortgeschickt wird. Er soll gegen seinen Willen die Ausbildung zum Maester machen und Goldy zu ihrem eigenen Schutz mitnehmen. Nie hätte Sam gedacht, dass sich Jon einmal so gegen ihn wenden würde. Doch im Krieg müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden, die meistens schwer wiegende Folgen nach sich ziehen.

Coverfoto Das Lied von Eis und Feuer 8
Copyright: Blanvvalet

Das Lied von Eis und Feuer
Band 8-Die Dunkle Königin

von George R.R. Martin
aus dem Amerikanischen von Jörn
Ingwersen, Andreas Helweg
Blanvalet, 2012
Flexibler Einband, 608 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-442-26860-3
16,00 Euro

Die Geschichte des achten Bands:

 „Im Spiel der Throne können selbst die schwächeren Figuren einen eigenen Willen entwickeln. Manchmal widersetzen sie sich, weigern sich, den Zug zu machen, den du ihnen zugedacht hast. Merk dir das gut. Diese Lektion muss Cersei Lennister erst noch lernen.“

 Um eben jene Spielfiguren geht es im achten Band. Wir begleiten wieder Cersei, Jamie, Brienne, Sam, Arya und Sansa, die alle irgendwie in das Spiel verwickelt sind und sich teilweise ganz anders verhalten als erwartet.

Vorerst scheint es, als wäre der Krieg vorbei. Die meisten Möchtegern-Könige konnten entthront werden und es müssen nur noch letzte Burgen eingenommen werden.

Die Regentin Cersei Lennister wiegt sich in Sicherheit und zieht derweil in den Kampf gegen ihre Schwiegertochter, Margaery Tyrell, die ihre Stellung als Königin bedroht. Cersei ist dabei so von ihrem Ziel eingenommen, dass sie, um es zu erreichen, alles tun würde. Und so verstrickt sie sich selbst immer weiter in ihr eigenes Lügen- und Intrigennetz. Das Problem: Diejenigen, die sie zu dieser Zeit am meisten an ihrer Seite bräuchte, hat sie von sich gestoßen.

So zum Beispiel ihren Zwillingsbruder Jaime, der für sie die Burg von Schnellwasser endgültig einnehmen soll.

Auch an anderen Stellen im Reich werden immer noch Burgen belagert. Diesen Umstand machen sich die Eisenmänner zu Nutze und greifen die sieben Königslande vom Meer aus an. Unter der Führung ihres neuen Königs sind die Männer von den Eiseninseln keine Plünderer mehr, sondern verfolgen das Ziel, Städte einzunehmen.

Das Grüne Tal ist von den Kriegen verschont geblieben und wird immer noch vom Lord Protektor Petyr Baelish regiert, der sich selbst als Herr über dem Spielplan sieht und seine ganz eigenen Pläne mit den Spielfiguren verfolgt. Eine davon ist Sansa Stark, die er immer noch als seine uneheliche Tochter ausgibt.

Wenn die tapfere Brienne von Tarth das wüsste, müsste sie dem jungen Mädchen nicht in den Jungfernteich hinterherjagen. Doch sie hat immer noch keine richtige Spur gefunden und ist trotzdem weiterhin fest entschlossen, ihren Eid zu wahren und die Stark-Mädchen zu beschützen.

Doch eines dieser Mädchen hat bereits das Meer überquert und lässt sich nun in Bravoos zu einer Gesichtslosen ausbilden.

Doch auch jemand anders weilt derzeit in Bravoos. Das Schiff mit Sam, Goldy und Maester Aemon hat dort angelegt, und Sam sieht sich wieder mit neuen Entscheidungen konfrontiert.

Viele Entscheidungen werden in beiden Bänden getroffen, bei vielen ist man sich sicher, dass es die falschen waren und bei anderen sind wir gespannt, wie es sich im nächsten Doppelband weiterentwickelt.

Meine Meinung:

Im siebten Band erwarten uns sehr viele, teilweise unübersichtliche Erzählstränge. Es wird wie gewohnt zwischen mehreren Perspektiven gewechselt, doch diesmal begnügt sich George R. R. Martin nicht einfach mit den Namen der Hauptcharaktere, sondern gibt einigen von ihnen mysteriöse Titel, sodass man teilweise erst im Kapitel erfährt um wen es wirklich geht und wo man sich gerade befindet. Für diejenigen, die sich nicht ganz so gut mit den Namen, Schauplätzen und der ganzen „Wer-mit-wem-verwandt-ist-Sache“ auskennen, kann es kurzfristig zu Verwirrungen kommen.

Aber ich kann euch Mut machen: Im achten Band ist es nicht mehr ganz so schlimm und wir erleben die Geschichte wieder gemeinsam mit altbekannten Figuren.

Die Protagonisten, die in beiden Teilen vorkommen, sind leider nicht meine Lieblingsfiguren. Die Perspektiven von Jon, Daenerys und Tyrion fehlen zum Beispiel in beiden Bänden. Der Autor erklärt, dass er die verschiedenen Erzählstränge mit Absicht auf zwei Doppelbände verteilt hat und ich kann die Entscheidung nachvollziehen und finde es die beste Lösung. Auch wenn dadurch der siebte Band zum schlechtesten Teil in meinen Augen wird. Es passiert nicht wirklich viel und einige Kapitel sind einfach nur langweilig. Umso schöner ist es, dass mich der achte Teil wieder richtig mitreißen konnte. Die Ereignisse spitzen sich zu und alles dröselt sich immer weiter auf. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie Martin diese unglaublich komplexen Erzählstränge zusammenführt, ineinander überfließen lässt. Als aufmerksamer Leser fallen einem immer wieder Sachen auf, wie zum Beispiel: „Ach, der kam ja schon mal im Band XY vor und wurde kurz erwähnt. Und der ist jetzt also mit ihr zusammen?“

Sowas finde ich einfach faszinierend und das ist auch einer der Gründe, der für mich die „Das Lied von Eis und Feuer“-Reihe lesenswert macht!

In diesem Sinne: Lest die Bücher unbedingt und gebt euch nicht nur mit der Film-Serie zufrieden! Klar, sie ist cool, aber die Bücher entwickeln sich besonders jetzt im siebten und achten Band in teilweise ganz andere und neue Richtungen und es lohnt sich, mal einen Blick reinzuwerfen.

Carolin Wallraven, 19 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesen Büchern:

Der 7. und 8. Teil der „Das Lied von Eis und Feuer“-Saga sind mit Abstand meine Lieblingsbände der Reihe. George R. R. Martin hat in diesen Teilen nur aus der Perspektive der Hälfte seiner Charaktere geschrieben (die anderen Charaktere haben ihre Kapitel in Teil 9 und 10), damit die Geschichte nicht noch verworrener wird, als sie schon ist. Meiner Meinung ist das auch die beste Lösung. Im 7. Und 8. Band werden beispielsweise die Geschichten von Arya, Sansa, Jaime und Brienne erzählt, die zu meinen Lieblingscharakteren zählen, weshalb ich es super fand, so viel von ihren Werdegängen auf einmal zu lesen, jedoch nicht von Daenerys, Jon und Tyrion. Allerdings führt George R. R. Martin noch neue Perspektiven ein, die jedoch nicht wie die normalen Hauptcharaktere mit ihrem Namen gekennzeichnet werden, sondern mit speziellen Titeln und man erfährt meistens erst im Kapitel, wer diese Personen überhaupt sind. Auch Aryas und Sansas Kapitel werden nicht mehr mit ihren jeweiligen Namen gekennzeichnet, sondern mit dem Namen, den die beiden in ihrer jeweiligen Situation angenommen haben. Das fand ich anfangs sehr verwirrend, aber sobald man erst mal angefangen hat die Kapitel zu lesen, gewöhnt man sich schnell daran und beachtet es gar nicht mehr.

Die Geschichte wird generell jedoch durch die vielen Charaktere und Handlungsstränge immer komplexer und man kann leicht den Überblick verliehen.

Ab dem 7. Teil sieht man, dass die Filmserie sehr stark von den Büchern abweicht. Dinge, die im Buch passieren, kommen zwar häufig in umgeschriebener Art und Weise auch in der Serie vor, jedoch sind sie dann ganz anders. Das macht es sehr spannend, aber auch schockierend, wenn man erst die Serie geschaut hat und dann die Reihe liest (so war es bei mir).

Außerdem ist es sehr doof, dass man, nachdem man den 8. Teil beendet hat, weiß, dass man die Geschichte der Charaktere nicht weiterlesen kann, obwohl es noch zwei weitere Bände gibt, da George R. R. Martin seine Buchreihe noch nicht beendet hat und der 9. und 10. Teil aus anderen Perspektiven besteht.

Mara Frohreich, 16 Jahre

 

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