Mein Herz wird dich finden

Coverfoto Mein herz wird dich finden
Copyright: Fischer

von Jessi Kirby
aus dem Amerikanischen von Anne Brauner
Fischer, 2017
Taschenbuch, 365 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN – 978-3-7335-199 – 0
8,99 Euro

Mias Welt wird für immer verändert, als ihre erste große Liebe Jacob bei einem Autounfall ums Leben kommt. Ihr Leben ist nicht mehr wie vorher, denn vergessen kann sie Jacob einfach nicht. Sie zählt die Tage, seit er fort ist, geht kaum noch vor die Tür und verbringt die meiste Zeit in ihrem Zimmer. Mia hat nach seinem Tod allen Menschen geschrieben, die seine Organe bekamen, um sie persönlich treffen zu können und zu sehen, wer dank seines Todes weiterleben darf. Alle haben ihr geantwortet, bis auf die Person, die das  Herz von ihm erhalten hat. Gegen ihr eigenes Gewissen möchte sie trotzdem erfahren, wer das Herz ihres Freundes besitzt und recherchiert somit im Internet nach dieser Person, bis sie sie zufällig auf einem Blog seiner Schwester entdeckt. Es ist ein Junge namens Noah. Als sie Noah endlich findet und das Café betritt, in dem er arbeitet, möchte sie eigentlich nur einen kurzen Blick auf ihn werfen. Doch dann kommt alles anders und aus der ersten flüchtigen Begegnung werden viele unvergessliche Tage, die sie gemeinsam verbringen. Doch all das hätte eigentlich gar nicht passieren dürfen. Und Mia schuldet Noah die Wahrheit, doch für die ist es längst zu spät…

Mia, die Hauptperson, ist 16 Jahre alt, war früher eine der besten Läuferinnen in ihrem Team und hatte ein nahezu perfektes Leben. Man lernt jedoch bereits zu Beginn der Geschichte, die neue, verschlossene, traurige Mia kennen, die schon in jungen Jahren viel zu viel Schmerz ertragen musste. Man erkennt vom ersten Satz an, dass Mia ein sehr starkes und tapferes Mädchen ist. Es gibt Situationen, in denen man sich fragt, weshalb die Hauptfigur sich so verhält und nicht anders, („besser“), aber das macht das Buch gerade spannend und authentisch.

Außerdem fragt man sich häufig, wie man wohl selbst an Mias Stelle handeln würde und ob es in solchen Situationen überhaupt ein „richtig“ oder „falsch“ geben kann.

Das Hauptthema dieses Buches ist das Herz des verstorbenen Freundes. Vor jedem Kapitel gibt es ein Zitat oder eine medizinische Definition rund um dieses Organ, die sehr gut zu dem Inhalt des Buches passen.

Bereits ab den ersten Kapiteln ist es leicht zu durchschauen, welche Wendungen die Geschichte nimmt und wie es wahrscheinlich ausgehen wird.

Das Buch besteht tatsächlich zu großen Teilen aus Kanuausflügen, bei denen sich Mia und Noah auf dem Meer kennenlernen. Mia möchte ihm jedes Mal die Wahrheit sagen, doch sie schafft es einfach nicht, sich zu überwinden. Über weite Strecken im Buch passiert nicht sehr viel, bis kurz vor Schluss, wo es so spannend wird, dass man das Buch kaum weglegen kann.

Alles in allem handelt die Geschichte von einem sehr ernsten Thema, nämlich von Organtransplantationen, dem Verlust eines geliebten Menschen und dem Mut, neu zu beginnen. Der Schreibstil der Autorin schien mir manchmal ein wenig zu emotionslos und daher unpassend zu einigen Handlungen. Zusätzlich passiert auf vielen Seiten eben sehr, sehr wenig. Man wird nicht überladen von traurigen Zeilen, wie man vielleicht vermuten könnte. Das meiste wirkt eben sehr sachlich formuliert und manchmal ein wenig zu oberflächlich. Trotzdem enthält dieses Buch eine sehr wichtige Botschaft, nämlich die, das Leben und die Hoffnung niemals aufzugeben und dass am Ende vielleicht doch alles gut werden kann. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine ernste und schöne Liebesgeschichte mit einer starken Botschaft will, die aber trotzdem nicht zu traurig ist, sondern ideal, um sie zwischendurch oder im Urlaub zu lesen.

Greta Schulte, 15 Jahre

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