von Evelyn Skye
aus dem Englischen von Friederike Levin
Gulliver, 2018
gebunden, 457 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN 978-3-407-74948-2
17, 95 Euro
„Das Spiel der Krone ist alt, älter als das Zarenreich.
Dem Sieger bringt es unvorstellbare Macht. Dem Besiegten den Tod.“
Russland, das Reich des Zaren, war früher einmal von Magiern überfüllt. Nun gibt es nur noch wenige von ihnen und die Menschheit hat schon längst vergessen, dass sie existierten. Magie ist für sie nur ein Märchen. Doch was die Menschen nicht wissen ist, dass es immer noch zwei Magier gibt.
Vika lebt in einem Wald mit ihrem Vater. Von ihrem Vater wird sie darauf vorbereitet, irgendwann einmal Magierin des Zaren zu werden. Was sie nicht weiß ist, dass es außer ihr noch einen Magier gibt.
Nikolai lebte früher als Waise in armen Verhältnissen. Seine Mutter war Wunderheilerin in der Steppe und sein Vater war ein Soldat, so wird es erzählt. Irgendwann nahm Galina ihn auf und bildet ihn nun als Magier aus. Nikolais bester Freund ist Pascha, der Kronprinz, der sich immer heimlich aus dem Palast verdrückt.
Als der Zar älter wird, ruft er ein altes Spiel aus: Das Spiel der Krone. In 10 Runden greifen sich die Magier an und nur der Zar bestimmt am Ende oder dann, wenn er das Spiel abbricht, den Sieger. Nikolai und Vika wollen beide gewinnen. Doch niemand darf (außer den Mentoren) von dem Spiel wissen – nicht einmal Pascha….
Das Buch ist echt spannend und magisch. Was bei den Spielrunden so herauskommt, hat ein „Wow!“ verdient. Russland und die Charaktere von Vika und Nikolai sind perfekt beschrieben. Die Magie der beiden ist wirklich cool. Was die so alles können… Wow!
Am besten gefällt mir Pascha, da er nicht mit anderen Adligen, sondern lieber mit Menschen aus ärmeren Verhältnissen zusammen ist. Er hat ein warmes Herz und liebt mehr die Menschen und die Jagdgründe seines zukünftigen Landes, als die Finanzen. Das finde ich gut. Er hat spannende Ansichten und will immer Spaß haben. Die Enge seines Standes kommt ihm da nicht zu Gute.
Das Cover finde ich nicht brilliant, aber auch nicht hässlich. Es ist nicht so mein Stil. Ich mag lieber buntere Titelbilder. Ist halt Geschmacksache.
Die wesentliche Idee der Geschichte gefällt mir recht gut. So etwas habe ich noch nie gelesen und ich habe schon viele Bücher gelesen. Es sorgt für Abwechslung im Sortiment.
Das Buch ist sehr gut recherchiert und man lernt viel über die russische Geschichte mit einem Funken Magie.
Sophie Heuschkel, 13 Jahre
Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:
Der Schauplatz:
Im Russland des Jahres 1825 glaubt die Bevölkerung nicht mehr an Magie, im Gegenteil. Sie hat Angst davor und hält sie für eine dunkle Macht. Nur der Zar weiß, dass es die Magie noch immer gibt. Denn einem Zaren steht immer ein Magier als Berater zur Seite. Doch diesmal ist die Sache etwas komplizierter. Denn es gibt zwei Magier. Deswegen ruft der Zar das uralte Spiel der Krone aus, in dem die beiden Magier auf Leben und Tod um den Platz an der Seite des Zaren kämpfen müssen.
Dieses Konzept hat mir gut gefallen. Ein Kampf um Leben und Tod ist vielleicht nichts Neues, aber eingeflochten in das Russland des 19. Jahrhunderts war es dann doch etwas anderes. Die Autorin hat die Stadt und die anderen Schauplätze sehr lebendig beschrieben und auch im Nachwort einiges dazu erklärt. Das hat die Fantasy-Geschichte irgendwie ein Stückchen realer erscheinen lassen. So als könnte es die Magie noch immer geben. Ein aufregender Gedanke!
Die Figuren:
Vika besitzt magische Fähigkeiten. Sie lebt zusammen mit ihrem Vater zurückgezogen auf der kleinen Insel Owtschinin. Dort bringt er ihr bei, wie sie mit ihrer Kraft umgehen kann, um die Magierin des Zaren zu werden. Doch die beiden wissen nicht, dass sich Vika schon bald in dem Spiel der Krone beweisen muss, denn noch gehen sie davon aus, dass sie die einzige Magierin ist.
Aber es gibt noch einen zweiten Magier: Nikolai. Er lebt in St. Petersburg und ist mit dem Sohn des Zaren, dem Zarewitsch Pascha, befreundet. Doch auch Nikolai muss seine Begabung geheim halten und im Verborgenen trainieren. Sein Training übernimmt seine Mentorin, die ihn als kleinen Waisenjungen bei sich aufgenommen hat, ihn aber nicht wie einen Sohn behandelt, sondern ihn darauf abrichtet, den anderen Magier gnadenlos zu töten.
Die Figuren haben mir alle sehr gut gefallen. Nicht nur Nikolai und Vika konnten mich als Protagonisten überzeugen, sondern auch die Nebencharaktere sind gut gestaltet. Ludmila, eine Freundin von Vika, war meine absolute Lieblingsfigur und viele andere Charaktere halten einige Überraschungen für den Leser parat.
Die Geschichte:
Als der Zar das Spiel der Krone ausruft, treffen die beiden aufeinander. Und vom ersten Moment an verspüren sie eine Anziehungskraft, die von der Magie des anderen ausgeht. Werden sie gegeneinander antreten können? Werden sie den anderen töten können?
Ich finde die Geschichte hat sich sehr gut entwickelt, es gab einige Überraschungen für den Leser und immer etwas Neues. Was mir nicht gefallen hat, war dann das Ende, das für mich irgendwie unzufriedenstellend war. Ich hätte mir einfach ein bisschen mehr gewünscht. Mehr Tiefe, mehr Emotionen.
Mein Fazit:
Mir haben das Russland des 19. Jahrhunderts, die Figuren und die Geschichte zwar sehr gut gefallen, aber der Schreibstil war einfach nicht mein Ding. Ich kann noch nicht einmal sagen, woran es gelegen hat, aber mich konnte das Buch deswegen nicht voll und ganz überzeugen. Dennoch bin ich mir sicher, dass das Buch viele andere verzaubern wird!
Carolin Wallraven, 20 Jahre