von G. Neri
aus dem Englischen von Sylvia Bieker und Henriette Zeltner
gebunden, 281 Seiten
Verlag Freies Geistesleben, 2020
ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7725-2927-6
18,00 Euro
Truman und Nelle könnten nicht verschiedener sein. Er ist stets fein herausgeputzt in seinen schicken Sonntagsanzügen und verhält sich zumeist wie ein kleiner Prinz. Nelle hingegen hasst Kleider und läuft am liebsten in alten Latzhosen herum, während alles an ihr eher an einen Jungen als an ein Mädchen erinnert. Doch eine Sache haben die beiden gemeinsam. Ihre Liebe für Bücher. Vor allem Detektivgeschichten, wie die Abenteuer von Sherlock Holmes haben es ihnen angetan.
Viele Nachmittage verbringen sie gemeinsam und spielen mit ihrem Kumpel Big Boy im Garten Detektiv. Als dann seltsame Dinge im verschlafenen Monroeville geschehen, in den Drugstore eingebrochen wird und eine Scheibe der Schule eingeschlagen wird ist klar: Sie übernehmen den Fall! Gemeinsam machen sich die beiden mit Big Boys Hilfe an die Ermittlungen und landen schon bald in einem haarsträubenden Abenteuer, das von ihnen selbstverständlich noch ordentlich ausgeschmückt wird. Den Erwachsenen gefällt es natürlich gar nicht, dass Tru und Nelle überall herumschnüffeln, doch davon lassen sie sich nicht aufhalten. Wird es ihnen am Ende gelingen, den Verbrecher zu schnappen oder ist dieser Fall doch ein bisschen zu groß für die beiden?
Dieses Buch erzählt auf eine sehr einfühlsame und fantasievolle Weise die Kindheitsgeschichte der Autoren Truman Capote und Nelle Harper Lee. Mir hat dabei vor allem gefallen, dass es eben kein langweiliges Sachbuch ist, sondern eine spannende Detektivgeschichte, die jedoch zu großem Teil auf echten Begebenheiten basiert.
Dadurch lernt man auf fesselnde Weise die Zeit kennen in der Nelle und Truman aufgewachsen sind und auch die Autoren kommen einem viel näher, als wenn man einfach in der Schule einen Sachtext über sie lesen würde. Einige Details der Geschichte erinnern an die späteren Werke von Truman Capote und Nelle Harper Lee, da diese beim Schreiben viel Inspiration in ihrer Kindheit fanden.
Was ich persönlich ziemlich cool finde, da man so einen Einblick bekommt woher so erfolgreiche Autoren eigentlich ihre Ideen nehmen: Die Wahrheit mit einem Fünkchen Magie. Die Geschichte vermittelt außerdem wundervoll die Vorstellungskraft und Fantasie, die es braucht um sich selber Geschichten auszudenken. Da Nelle Und Truman kaum etwas hatten mit dem sie sich die Zeit vertreiben konnten, tauchten sie in ihre eigene Welt ab und erdachten sich ihre eigenen Geschichten.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich früher mit meinem Bruder genau dasselbe bei uns im Garten gemacht habe. Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder lernen, dass man auch ohne aufwendige Spielzeuge seinen Spaß haben kann. Unsere Fantasie ist ein wahnsinnig wertvolles Geschenk, das wir nicht einfach wegwerfen sollten. Und dieses Buch regt zum Träumen an. Man würde am liebsten sofort damit beginnen wieder eigenen Geschichten zu erleben und einen spannenden Fall zu lösen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist wirklich etwas ganz Besonderes!
Ann-Kathrin Opiolka, 18 Jahre