William Wenton und die Jagd nach dem Luridium

Coverfoto William Wenton
Copyright: Carlsen

von Bobbie Peers
aus dem Norwegischen von
Gabriele Haefs
Carlsen, 2017
Gebunden, 240 Seiten
ab 11 Jahren
ISBN 978-3-551-55367-6
14,99 Euro

 

„Keiner der anderen Fahrgäste sah, dass der Mann auf die Gleise hinuntersprang. Der näher kommende Zug tutete und der Wind aus dem Tunnel wurde stärker. Der Mann warf einen letzten Blick auf den Bahnsteig, dann drehte er sich um und verschwand in dem dunklen Tunnel“.

William Olsen lebt mit seinen Eltern in einer abgelegenen Stadt in Norwegen. Nicht freiwillig, sondern gezwungenermaßen. Denn seit sein Opa vor 8 Jahren von jetzt auf gleich spurlos verschwunden ist und sein Vater einen Autounfall hatte und im Rollstuhl sitzt, musste die Familie ihren Namen ändern und  untertauchen. Was genau passiert ist, weiß William nicht, nur dass sie alle in großer Gefahr schweben, wenn man sie entdeckt. Deshalb versucht William sich so unauffällig wie möglich zu benehmen. Doch das ist nicht einfach, denn er ist ein großes Genie. Niemand auf der Welt kann besser Rätsel lösen und verschlüsselte Codes knacken, außer vielleicht Williams Opa.

Als William mit seiner Klasse eine Unmöglichkeitsausstellung im Museum besucht, macht er einen großen Fehler. Er lässt sich vor laufender Kamera dazu überreden, die „Unmöglichkeit“ zu knacken. Nur zwei Stunden später werden er und seine Eltern zuhause überfallen und von geheimnisvollen Fremden entführt. William wird ans Institut für Posthumane Forschung verschleppt, wo er als „Kandidat“ gehandelt wird, die Welt vor dem gefährlichen Luridium zu retten.  Doch weder weiß William was Luridium ist, noch wie er die Menschen davor beschützen soll. Mit Hilfe von Iscia, einer anderen „Kandidatin“ macht er sich auf die Suche. Doch ein metallener Käfer, verrückte Putzkräfte des Instituts und ein bedrohlicher Garten mit Menschen vernichtenden Pflanzen machen ihm das Leben ziemlich schwer. Als er dann noch in einem unterirdischen Archiv unglaubliche Dinge über seinen verschollenen Opa herausfindet, ist er geschockt. Aber auch Iscia hat eine schreckliche Entdeckung gemacht: Sie weiß nun, dass William dem blau leuchtenden Luridium mit der übermächtigen Kraft viel näher ist, als er glaubt. Und dadurch schwebt er in höchster Lebensgefahr…

Diese Geschichte ist unfassbar gut. Sie ist toll aufgebaut, fesselnd, geheimnisvoll, voller interessanter Figuren, überraschenden Wendungen und einem stimmigen Ende. Der Autor hat jede Menge Phantasie und schafft eine technische neue Welt voller Wunder, die aber auch technisch unbegabten Menschen verständlich ist.

Man muss das Buch in einem Rutsch durchlesen, denn man fiebert mit William mit und  will unbedingt wissen, was als nächstes geschieht. Man kann sich nie sicher sein, ob das, was man bisher glaubte, nicht auf der nächsten Seite schon wieder ganz anders ist.  Aber so viel ist sicher: Bis aus William Olsen wieder William Wenton wird, passieren die merkwürdigsten, schockierendsten und unmöglichsten Dinge.  Aber genau die geben dem Buch seinen ganz besonderen Pfiff.

Start einer vielversprechenden neuen Reihe!

Monika H.

 

 

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