Aristotle and Dante dive into the waters of the world- Band 2

Coverfoto Aristotle and Dante
Copyright: Simon & Schuster

von Benjamin Alire Sáenz
Englisches Original
Taschenbuch, 519 Seiten
Simon & Schuster, 2021
ab 14 Jahren
ISBN: 978-1-3985-0527-8
12,89 Euro

 

Ari und Dante verbringen den Sommer vor ihrem letzten Schuljahr zusammen. Sie gehen Campen, fahren hinaus in die Wüste, scherzen mit ihren Eltern und genießen die gemeinsame Zeit. Sie lernen, was es bedeutet zu lieben. Sie lernen, was es bedeutet zusammen zu sein. Und sie erfahren von einer Krankheit, die immer mehr Opfer fordert, während der Rest der Welt einfach wegsieht. Sie lernen, dass Schweigen Sterben bedeutet, eine Lektion, die vor allem für Ari nicht leicht ist.

Erst durch Dante ist es ihm gelungen, seine Worte zu verwenden, um andere zu verstehen, andere zu sehen. Nun muss er lernen, seine Worte zu nutzen, um andere auch an sich heran zu lassen. Er muss lernen, wem er vertrauen kann. Denn, wenn die ganze Welt gegen einen zu stehen scheint, kann man es sich nicht leisten, die Leute, die einen lieben, von sich zu stoßen. Sie werden ihre Familien brauchen und sie werden ihre Freunde brauchen. Und manchmal warten Freunde genau dort, wo man sie am wenigsten erwartet.

Der Kampf gegen Hass, Ignoranz und Vorurteile ist nicht leicht. Er fordert seine Opfer. Er ist zermürbend und manchmal fragt man sich, ob es das wirklich wert ist. Aber Ari und Dante merken, dass sie viele Freunde haben. Freunde, die mit ihnen kämpfen. Freunde, die auf ihrer Seite stehen. Freunde, die immer für sie da sind. Und das ist vermutlich die wichtigste Lektion, die Ari in seiner Jugend lernt: Er ist nicht alleine, solange er anderen gestattet, für ihn da zu sein und ihn zu lieben.

Mir fällt es schwer, in Worte zu fassen, wie sehr mich dieses Buch berührt und von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Ari als Hauptcharakter und Erzähler hat bereits im ersten Band einen großen Platz in meinem Herzen eingenommen und in diesem zweiten Band hat sich diese Tatsache auch nicht geändert. Es ist so unglaublich schön zu beobachten, wie dieser stille Junge aus Band 1, mit all der Wut in seinem Inneren, immer weiter auftaut. Er gibt seinen Freundinnen Gina und Susie endlich eine Chance, ihn wirklich kennen zu lernen. Er lernt, dass seine Eltern richtige Menschen sind, die nicht einfach nur existieren, um ihn zu nerven. Er kommt aus sich heraus, zeigt der Welt seinen Charme und seine Liebenswürdigkeit. Er merkt, dass in ihm Worte leben, die er mit der Welt teilen kann.

Diese Entwicklung hat mich tief berührt und besonders gut gefallen hat mir, dass Ari trotz all dieser Entfaltungen, einen Teil seiner Melancholie behält. Dadurch wirkt sein Charakter wahnsinnig stimmig und auch diese wunderbar schwere, verträumte Sommerstimmung, die mir schon im ersten Band so gut gefallen hat, bleibt erhalten. Neben den Charakteren hat mir außerdem sehr gut gefallen, dass außer der jungen Liebe der beiden auch sehr ernste Themen angesprochen werden.

In der Schule werden Ari und seine Freunde mit Rassismus konfrontiert und müssen lernen, mit diesem riesigen Problem umzugehen. Dann ist da natürlich noch die AIDS Pandemie und die Homo- sowie Transphobie, die in diesem Setting der 80er Jahre sehr präsent ist. Ich persönlich finde es sehr wichtig, über diese Themen aufzuklären, da sie auch heute leider noch ein Problem in der Welt darstellen. Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass wir mit dem Kampf für Gleichberechtigung einen weiten Weg gegangen sind, aber noch lange nicht das Ziel erreicht haben!

Ann-Kathrin Opiolka, 21 Jahre

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