Das Juwel- Die weiße Rose

Coverfoto: Das Juwel- Die weiße Rose
Copyright: Fischer

von  Amy Ewing
aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer
Fischer, 2016
gebunden, 400 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-8414-2243-9
16,99 Euro

„Es fühlt sich an wie ein Seufzer, wie ein sehnsuchtsvoller Gedanke. Plötzlich erblühten Hunderte weißer Blumen um meine Hand, schlingen ihre Stängel um mein Handgelenk und die Fingerknöchel. Ihre fröhlichen weißen Gesichter wiegen sich in der Brise. Lange sitze ich dort, lausche den Sternen und dem Teich, dem Gras und dem Wind. Nie zuvor habe ich mich so eng mit der Welt um mich herum verbunden gefühlt. Als wäre ich ein sehr kleiner Teil von etwas so Großem, dass man es nicht verstehen kann. Ich fühle mich gleichzeitig unbedeutend und einzigartig.“

Nach den Ereignissen im Juwel befindet sich Violet auf der Flucht. Ihre Beziehung zu Ash hat alles verändert. Er sollt ermordet werden und sie weiterhin als Surrogat für die Herzogin vom See ein Kind austragen. Mit der Hilfe des charismatischen Garnet und dem entschlossenen Lucien gelingt ihnen die Flucht aus dem Haus. Doch damit sind sie noch lange nicht in Sicherheit. Ihnen wird immer mehr bewusst, dass nicht nur sie in Sicherheit gebracht werden müssen, sondern alle Bewohner der Insel, die unter dem Joch der Adeligen leiden.

Das zweite Band der Reihe fängt genau dort an, wo der letzte endete und sorgt gerade dadurch für Verwirrungen, wenn das Lesen des ersten Bandes schon eine Weile her ist. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit geht es dann aber rasant weiter. Um dann wieder zu stocken. Die Flucht der Figuren zieht sich über die Hälfte des Buches. In dieser Zeit kommt es leider zu keinen neuen Erkenntnissen und Veränderungen der Figuren. Erst danach wird es noch einmal spannend, doch auch hier bricht das Buch wieder zu schnell ab. Als Leser hätte man sich gewünscht, dass die Figuren nun in Freiheit eine größere Veränderung durchmachen, dass intensiver über die Konflikte gesprochen wird und dass sich der Widerstand stärker herausbildet. Dennoch ist man am Ende gespannt, wie die Geschichte um Violet weitergeht, denn fesselnd ist sie allemal. Somit kann der Band als Zwischenroman gesehen werden, der zwischen einem packenden ersten Teil und einem (hoffentlich) furiosen letzten Band steht.

Maike Grabow, 22 Jahre

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