von Frida Nilsson und Anke Kuhl
Gerstenberg, 2015
gebunden, 124 Seiten
ab 7 Jahren
ISBN:978-3-8369-5860-8
12,95 Euro
Das hier ist Zwiebelchen. Ja, also, natürlich ist er keine richtige Zwiebel! Und klein ist er auch nicht. Im Sommer ist er sogar schon in die Schule gekommen. Aber einmal war er klein und neu und ganz rund und damals fing Mama damit an, ihn Zwiebelchen zu nennen, obwohl er eigentlich Stig heißt.
Stig lebt mit seiner Mutter zusammen in einem kleinen, blauen Haus in Schweden. Das Haus ist hässlich, findet Stig und das alte Auto, das davor steht und Jetta heißt, genauso. Aber etwas Besseres können sich Stig und seine Mutter nicht leisten, denn Stigs Mutter verdient als Reporterin nicht so viel Geld.
Deshalb hat Stig auch keine große Hoffnung, dass seine Weihnachtswünsche erfüllt werden können. Er wünscht sich so sehr ein Fahrrad, nur das, nichts anderes, das ist sein großer Herzenswunsch! Das heißt, einer seiner großen Herzenswünsche. Außerdem wünscht er sich seinen Papa, den er noch nie gesehen hat. Er weiß nur, dass der Jonas heißt und in einer langen Straße in Schwedens Hauptstadt Stockholm wohnt. Das Problem dabei ist, seine Mama weiß auch nicht mehr, denn sie hat Stigs Papa nur einmal gesehen.
In der Schule fragen die Kinder natürlich, denn in Stigs Klasse hat jeder einen Papa. Und so erfindet Stig einfach einen, damit die Fragerei aufhört. Und als er dann zufällig im Wald auch noch ein altes Fahrrad findet, das niemandem zu gehören scheint, ist er überglücklich. Allerdings nicht lange, denn dann wird genau dieses Fahrrad, das Stig vorsorglich bis Weihnachten in seinem Schuppen versteckt hat, als gestohlen gemeldet…
Gut, dass Stig den kauzigen Karl mit den zwei ungleich langen Beinen kennt. Er hält Hühner und mag munkelt, er könne diese Hühner hypnotisieren. Ob er Stig helfen kann?
In diese wunderschöne und witzige Weihnachtsgeschichte kann man von der ersten Seite an tief versinken und erst am Ende mit einem glücklichen Schmunzeln wieder auftauchen. Stig ist ein unglaublich liebenswerter kleiner Junge mit vielen verrückten Ideen und ganz viel Hoffnung, dass irgendwie doch alles gut wird. Da lässt er sich weder von nervigen Mitschülern, sonderbaren Hühnern und seiner eigenwilligen Mutter nicht von abbringen. Er geht tapfer seinen Weg, 24 Tage lang, bis Weihnachten, das dann doch ein ganz anderes fest wird als Stig es erwartet hat.
Es passieren keine furchtbar aufregenden Sachen in dieser Geschichte, aber sie verbreitet eine wohlig warme Weihnachtsstimmung und macht irgendwie glücklich. Die verrückten Zeichnungen von Anke Kuhl passen genau zur Geschichte und man kann sie immer wieder anschauen.
Ein richtig schönes Weihnachtsbuch für die ganze Familie! Monika H.